Wenn man so in Wien durch die Stadt spaziert, sieht man immer mehr SUVs, aber auch Kleinwagen, oft auf „to-go“ Basis, die Mittelklassewagen verschwinden zunehmend.
Die SUVs – die meisten mit Wiener Nummer – sind selten schmutzig (als ob sie über dreckige Feldwege gefahren wären) sondern strahlend sauber. Es liegen auch z.B. keine Geweihtrophäen drinnen, die diese Wagen als Jägern gehörend ausweisen würden.
Man sinniert so vor sich hin: liegt es am niedrigen Benzinpreis, dass die Leute eher SUVs als benzinsparende Mittelklassewagen kaufen? Ist der SUV ein Statussymbol oder gilt er vielleicht als sicherer als kleinere Autos? Kommt man sich drinnen besser vor, weil man ja höher sitzt und auf die anderen herunterschauen kann (das gälte allerdings auch für Lastwagen)?
Ist die zunehmende Anzahl von SUVs einerseits und Kleinwagen andererseits sowie die Abnahme der Mittelklassewagen im Straßenverkehr ein Symbol für die aufgehende Schere zwischen reich und arm?
In den Medien ist zu lesen, dass „die Mittelklasse“ (im Osten Deutschlands – wo die Asylantenheime brennen) in Anbetracht der vielen Flüchtlinge um „ihre Pfründe“ fürchtet. Ich frage mich, welche „Pfründe“ die Mitteklasse noch hat, ich sehe sie eher schwinden. Entweder es gelingt, in die Kaste der Wohlhabenderen aufzusteigen oder es droht der Abstieg in die Armut.
Sind nicht die Armen, weniger Gebildeten stärker durch die Flüchtlinge „bedroht“, als die Mittelklasse? Denn die Jobs mit geringerer Ausbildung werden vorerst von vielen Asylanten übernommen werden – bis diese dann besser die Landessprache sprechen und in eine Facharbeiterkarriere aufsteigen werden.
Ist Bedrohung nicht das falsche Wort – sollten wir nicht froh sein, dass viele junge Arbeitswillige in unser Land strömen und die Bevölkerungspyramide wieder zu einer Pyramide machen?
Jedenfalls wird es noch dauern, bis Asylanten SUVs fahren werden