Besuch des Burggartens, dort blühen jetzt die prächtigen Pfingstrosen, die so gut riechen; natürlich auch der Flieder, warum es Fliederbäume sind und nicht Fliederbüsche verstehe ich zwar nicht. Dennoch sie blühen in verschiedenen Schattierungen von lila und weiß. Es sollte nicht über alles genörgelt werden. Und gleichzeitig blühen auch die Kastanien. Der Steingarten, rund um das Denkmal Kaiser Franz Josephs, erstrahlt derzeit hauptsächlich in Gelb!
Man sollte dann weiter zum Heldenplatz spazieren, direkt vom Burggarten dorthin kann man leider derzeit nicht, das ist eine großräumig abgesperrte Baustelle, Renovierungen müssen sein!
Heldenplatz, um diese Zeit wohl der schönste Platz – mit den wirklich akkurat gestutzten (runden) Fliederbüschen. Aber wie fast immer um diese Jahreszeit finden sich dort große Zelte, Bühnen etc. also sonstige hässliche „Bauten“. Muss das wirklich sein? Gerade jetzt? Und das von früheren Veranstalteten zertrampelte Gras wird nicht einmal mehr saniert, man lässt die hässlichen braunen Flächen. Wer immer für die Vergabe der „Fest-Termine“ verantwortlich ist, wäre gut beraten, während der wahrscheinlichen Zeit der Fliederblüte von „Veranstaltungen“ am Heldenplatz Abstand zu nehmen.
Natürlich setzt sich dann die Pracht im Volksgarten fort. Die Gärtner leisten überall in Wien Wunderbares und Erfreuliches, nicht nur in den Parks, z.B. am Karlsplatz, aber auch auf Mittelstreifen in Durchzugsstraßen. Im Volksgarten kann man auch die „gewidmeten“ Rosenstöcke bewundern, noch nicht ihrer Blüte willen, aber aufgrund ihrer Widmungstexte.
Dann sollte man noch zu den beiden Rathausparks über den Ring wechseln: seltener Anblick: ein nicht angefüllter, also leerer Rathausplatz. Das ändert sich allerspätestens mit dem 1. Mail.
Aber hier eine Runde zu drehen, regt wieder zum Nachdenken an: Da sind einmal die Denkmäler von Renner und Körner; kürzlich waren hervorragende Dokumentationen (Baumeister der Republik) über sie im Fernsehen gesendet worden. Und im derzeitigen Wahlkampf ist das Nachdenken über die jetzigen Kandidaten im Vergleich zu jenen schon sehr lohnend.
Jedenfalls erinnere ich mich sehr lebhaft, als ich als etwa 11- bis 12jähiges Mädchen im Rathauspark mit meinem Cousin aus Niederösterreich spazieren ging und ein sehr imposanter, großer Herr mit weißem Bart uns entgegenkam. Ich wusste natürlich, das konnte nur „der Körner“, unser Bürgermeister, sein. Er blieb bei uns Kindern stehen, fragte, warum wir hier wären, ob wir auch in der Schule brav lernten. Er war wirklich sehr freundlich aber doch sehr respekteinflößend. Er ist mir immer als sehr sympathisch in Erinnerung geblieben – ohne Mantel, ohne Hut – zu jeder Jahreszeit. Auch in Zivil war noch die Haltung eines österreichischen Generalstabschefs der k.u.k. Armee ersichtlich.
Noch ein kurzer Besuch des lieblichen Waldmüllerdenkmals und dann zurück mit dem Ringwagen. Hoffentlich ein neuerlicher Rundgang, wenn andere Blumen blühen werden, vor allem die Rosen im Volksgarten.