Bei uns wird leider vieles, das in den USA üblich ist, nachgeahmt. So haben wir den Valentinstag übernommen, oder auch Halloween.
Heuer fällt mir zum ersten Mal der Black Friday auf, an dem viele Geschäfte Preisnachlässe von 20 – 30% anbieten. Das ist nichts Schlechtes für die Konsumenten, mich hat es jedenfalls unvorbereitet getroffen.
Nun habe ich nachgeschaut, was der Black Friday eigentlich ist:
Black Friday (Schwarzer Freitag) wird in den USA der Freitag nach Thanksgiving genannt. Da Thanksgiving immer auf den vierten Donnerstag im November fällt, gilt der darauffolgende Black Friday als Start in ein traditionelles Familienwochenende und als Beginn der Weihnachtseinkaufsaison. Der guten Ordnung halber: wir feiern Thanksgiving nicht, sondern Erntedank und das an verschiedenen Tagen …..
Da die meisten US-Amerikaner diesen Tag als Fenstertag nutzen und erste Weihnachtseinkäufe tätigen, werden große Umsätze in den Geschäften gemacht. Viele Läden und Handelsketten öffnen schon in den frühen Morgenstunden – üblicherweise um fünf Uhr – und bieten Sonderangebote, Rabatte und Werbegeschenke. Deshalb warten viele Menschen nachts in langen Schlangen vor den Geschäften, um Schnäppchen (sog. doorbusters) zu ergattern. 2013 öffneten einige große Ladenketten ihre Geschäfte schon Donnerstag am frühen Abend. Manchmal kommt es allerdings zu gröberen Unfällen. sobald die Geschäfte öffnen drängen die oft stark unterkühlten Kunden in das Geschäftslokal, und bei ein derartigen Stampede (Massenpanik) ist der Angestellte, der das Tor geöffnet hat, fast zu Tode getrampelt worden.
Seit 1932 gilt der Black Friday in den USAS als Beginn der Zeit der Weihnachtseinkäufe. Der Begriff wird auf ein diesbezügliches Ereignis in Philadelphia zurückgeführt, wo er eigentlich dazu verwendet wurde, das Verkehrschaos zu beschreiben, das am Tag nach Thanksgiving aufgetreten ist. Das war 1961. Zwanzig Jahre später kam es dann zu folgender Erklärung: an diesem Tag kommt es im Einzelhandel zu einem Gewinn, der anzeigt, dass man aus dem „Rot“, für Verlust, ins „Schwarz“ für Profit gekommen ist.
Seit der Verbreitung des Internethandels werben am auf den Black Friday folgenden Cyber Monday viele Online-Händler mit entsprechenden Spar- und Gratis-Aktionen. Der Begriff Cyber Monday ist stark amerikanisch geprägt. Terminlich liegt der Tag immer an dem Montag, der Thanksgiving (vierter Donnerstag im November) folgt, und liegt somit zwischen dem 26. November und 2. Dezember. Der Cyber Monday ist die Antwort von Online-Shops auf den traditionellen Black Friday (Freitag nach Thanksgiving), der wiederum von traditionellen/Offline-Händlern ins Leben gerufen wurde. Am Cyber Monday vergeben Online-Shops Rabatte, um Käufer anzulocken. Er ist in den letzten Jahren immer beliebter geworden. Seit 2010 wird der Cyber Monday auch in Europa von einigen amerikanischen Online-Shops beworben.
Seit 1992 wird dem Konsumwahn am Aktionstag- Black Friday – die Konsumverweigerung durch Ausrufung eines Kauf-Nix-Tags (Buy Nothing Day) entgegengesetzt.
Nicht zu verwechseln ist dieser Einkaufstag mit dem Tag des Börsencrashs in New York im Oktober 1929 (Schwarzer Freitag, im Englischen aber zumeist Schwarzer Donnerstag. Der Name Schwarzer Freitag ist dadurch entstanden, dass aufgrund der Zeitverschiebung in Europa bereits der Freitag begonnen hatte, während auf dem amerikanischen Kontinent der Donnerstag noch nicht zu Ende war. Somit war der Börsencrash in Europa an einem Freitag.
Diese Bezeichnungsweise, die ähnlich auch für andere Wochentage existiert, leitet sich aus einer bereits römisch-antiken Tradition ab, die einen Unglückstag als dies ater („Schwarzer Tag“) bezeichnete und später dann auch unter Einbeziehung der Namen der Wochentage fortgeführt wurde. Speziell der Freitag galt in der christlichen Tradition und im daran anknüpfenden Aberglauben als ein besonderer Unglückstag, weil sich an einem Freitag, dem Karfreitag, die Passion und Kreuzigung Christi ereignet hatte. Im Englischen wurde deshalb im 18. Jahrhundert in einer frühen Phase der Einführung des Ausdrucks Black Friday dieser Ausdruck noch gelegentlich bewusst als Kontrastbegriff gebraucht zu Good Friday, wie der Karfreitag im Englischen in Hinblick auf das mit dem Tod Christi eingeleitete Erlösungswerk unter positivem Vorzeichen heißt.
Auch im Zusammenhang mit den Terroranschlagen am 13. November 2015 in Frankreich wurde von Medien der Begriff Schwarzer Freitag verwendet. Dabei allerdings kommt noch die „Unglückszahl“ 13 dazu.
Jedenfalls gibt es einen weiteren deklarierten „Konsumtag“ vor Weihnachten. In Wien wird darauf allerdings nicht allzu viel Rücksicht genommen: es sollten fast gleichzeitig drei (ursprünglich geplante) Demonstrationen stattfinden : Statt drei wird es in Wien nun am ersten Weihnachtseinkaufssamstag doch nur zwei Kundgebungen stattfinden, damit auf der Mariahilferstraße ungestört eingekauft werden kann. Der Ring wurde am Nachmittag unter anderem wegen einer Demonstration gegen Abschiebungen zwischen Oper und Schottentor gesperrt. Unter dem Motto „Let them stay! Lasst sie bleiben!“ gehen Aktivisten gegen die Abschiebepraxis auf die Straße. Auch die „Jugend für Van der Bellen“ wollte vom Westbahnhof über den Ring zum Burgtheater radeln. Diese wurde nun aber nach Intervention der Wirtschaftskammer Wien abgesagt. Die für 17 Uhr ist eine Kundgebung mit dem Titel „Für die Streichung der PKK aus der Terrorliste“ geplant.
Ich werde weder demonstrieren noch „shopping“ gehen, ich schließe mich diesbezüglich dem Motto „Kauf-Nix-Tag“ an, das ich dann auch auf den 8. Dezember anwenden werde.
Ich werde auch Nix-Kauf-Tage machen.
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