Opernballsplitter

 

Die Begleitung in die Sperrzone

Zur hohen Zeit der Opernball-Demonstrationen, querte ich die Stadt vom Schottentor bis in die Walfischgasse. Es war mein Weg zurück vom Büro. Ich war spät dran, war ja kein Problem, auf den Opernball wollte ich sowieso nicht. Überall waren schon die Gitter gegen die Demonstranten aufgestellt.

In der Herrengasse gesellt sich ein junger Mann – Fahrradschiebend – zu mir. Es war ein Schulfreund meines Sohnes. Er meinte, dass es am Abend so wie diesem, doch besser wäre, wenn er mich begleitete. Wir kamen gemeinsam durch die Polizeisperren, da ich nachweisen konnte, in der gesperrten Zone zu wohnen, der junge Mann begleitete mich bis vors Haustor.

Ich weiß es noch immer nicht, ob es wirklich eine besonders freundliche Geste war, oder ob der junge Mann in die Sperrzone kommen wollte, um später für die Demonstration bereit zu sein?

Das Opernballdinner

Zu einer Zeit als Bälle für mich nicht mehr interessant waren, bzw. noch nicht interessant waren (um die Kinder zu begleiten) traf ich mich mit Kollegen aus der Projektgruppe zum Abendessen in der Kervanseray. Die gibt es leider schon sehr lange nicht mehr, und es gibt auch keinen Nachfolger, das Lokal steht leer. Aber damals trafen wir einander dort – was wir nicht bedacht hatten, es war der Abend des Opernballes. Ich glaube, wir waren der einzige Tisch, der es nicht eilig hatte. Für uns war es wirklich kurzweilig, die Gäste zu sehen, die noch auf den Opernball gehen wollten. Wir konnten die Kleider und Frisuren der Damen bewundern –  oder ausrichten, wie man in Wien sagt. Auch der Schmuck regte zu Diskussion an, oder der (vielleicht doch unpassende) Mäntel. Bei den Herrn konnte man auch klar erkennen, wer nicht mehr ganz in den Frack passte.

So ca. um 1/2 10 erfolgte dann allseits der Aufbruch. Wir aber konnten noch gemütlich ein köstliches Dessert verspeisen, um dann nach Hause zu schlendern, um uns den Opernball im Fernsehen anzusehen.

Opernballsplitter

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