Zur Zeit

  • Alles besiegt die Liebe, alles erreicht das Geld, alles endet mit dem Tode, alles verschlingt die Zeit
  • Alles hat seine Stunde. Für jedes Geschehen unter dem Himmel gibt es eine bestimmte Zeit: eine Zeit zum Gebären und eine Zeit zum Sterben, eine Zeit zum Pflanzen und eine Zeit zum Abernten der Pflanzen, eine Zeit zum Töten und eine Zeit zum Heilen, eine Zeit zum Niederreißen und eine Zeit zum Bauen, eine Zeit zum Weinen und eine Zeit zum Lachen, eine Zeit für die Klage und eine Zeit für den Tanz;
  • Die Uhr kann stehen bleiben, die Zeit geht weiter.
  • Die Zeit verrinnt; verlorene Zeit kehrt nicht zurück;
  • Die Zeit, die ist ein sonderbares Ding. Wenn man so hinlebt, ist sie rein gar nichts. Aber dann auf einmal, da spürt man nichts als sie: sie ist um uns herum, sie ist auch in uns drinnen. In den Gesichtern rieselt sie, im Spiegel da rieselt sie, in meinen Schläfen fließt sie. Und zwischen mir und dir da fließt sie wieder. Lautlos, wie eine Sanduhr“.
  • Einszweidrei, im Sauseschritt // läuft die Zeit, wir laufen mit;
  • Ein Wort, geredet zu rechter Zeit, ist wie goldene Äpfel auf silbernen Schalen
  • Frieden für unsere Zeit!
  • Gebraucht der Zeit, sie geht so schnell von hinnen, // Doch Ordnung lehrt Euch Zeit gewinnen.
  • Gut Ding will Weile haben
  • Kommt Zeit, kommt Rat
  • Manche Zeit wird uns entrissen, manche unvermerkt entzogen, manche fließt fort. Doch am schimpflichsten ist der Verlust, der aus Unachtsamkeit geschieht.
  • Mit den Flügeln der Zeit fliegt die Traurigkeit davon.
  • Nichts ist unser wahres Eigentum außer der Zeit.
  • Sie litten alle unter der Angst, keine Zeit für alles zu haben, und wussten nicht, dass Zeit haben nichts anderes heißt, als keine Zeit für alles zu haben.
  • Was also ist „Zeit“? Wenn mich niemand danach fragt, weiß ich es; will ich es einem Fragenden erklären, weiß ich es nicht.
  • Wer immer sinnt und nicht beginnt, // Dem ungenützt die Zeit verrinnt.
  • Zeit ist Geld
  • Zwei Augen hat die Seel’: eins schauet in die Zeit // Das andre richtet sich hin in die Ewigkeit.

Dieses und vieles mehr ist über „die Zeit gesagt worden – und doch? Die wohl markanteste Eigenschaft der Zeit ist der Umstand, dass es stets eine in gewissem Sinne aktuelle und ausgezeichnete Stelle zu geben scheint, die wir die Gegenwart nennen, und die sich unaufhaltsam von der Vergangenheit in Richtung Zukunft zu bewegen scheint. Dieses Phänomen wird auch als das Fließen der Zeit bezeichnet.

Die Zeit wird auch gemessen: Die Zeitmessung ist eine der ältesten Aufgaben der Astronomie. Dazu dient in unserer Zeit die Uhr.

Schon in der Antike haben sich die meisten Philosophen mit der Zeit befasst: den meisten bekannt ist der Ausspruch Heraklits: “ Alles fließt (panta rhei)“, das gilt als Metapher für die Zeit. „Zeit ist, und sie tickt gleichmäßig von Moment zu Moment.“ In der Naturphilosophie dominiert Newtons Auffassung, weil sie ermöglicht, Zeit und Raum unabhängig von einem Bezugspunkt oder Beobachter zu beschreiben. Leibnitz hinwieder meint: „Die Zeit ist die Ordnung des nicht zugleich Existierenden. Sie ist somit die allgemeine Ordnung der Veränderungen, in der nämlich nicht auf die bestimmte Art der Veränderungen gesehen wird.“

Aber die Wahrnehmung der Zeitdauer hängt davon ab, was in der Zeit passiert. Ein ereignisreicher Zeitraum erscheint kurz, „vergeht wie im Flug“. Hingegen dauern ereignisarme Zeiträume manchmal quälend lange. Von dieser Beobachtung leiten sich auch die Begriffe Kurzweil und Langeweile ab. Paradoxerweise empfindet man im Rückblick die Zeiten gerade umgekehrt: In ereignisreichen Zeiten hat man viele Informationen eingespeichert, sodass dieser Zeitraum lange erscheint. Umgekehrt erscheinen ereignisarme Zeiten im Rückblick kurz, da kaum Informationen über sie gespeichert sind.

Als gesetzliche Zeit, amtliche Zeit, amtliche Uhrzeit oder offizielle Zeit bezeichnet man die durch Rechtssetzung vorgeschriebene Zeitskala zur Angabe der Uhrzeit im täglichen Leben. Sie heißt auch bürgerliche Zeit. Die internationale Einführung der Zeitzonen gegen Ende des 19. Jahrhunderts ermöglichte es, als gesetzliche Zeit die zu der Zeitzone, in der das betreffende Land oder der Landesteil liegt, gehörende Zonenzeit zu wählen. Die mitteleuropäischen Länder führten infolgedessen die Mitteleuropäische Zeit (MEZ = UTC+1) als gesetzliche Zeit ein. Dem schlossen sich später auch einige westeuropäische Länder, für die aufgrund ihrer geographischen Lage eigentlich die Westeuropäische Zeit (UTC±0) passend wäre, an. Zusätzlich wurde noch die Sommerzeit in Ergänzung zur Normalzeit eingeführt. Genau darüber wird derzeit wieder einmal diskutiert.

Die Einführung von für größere Gebiete geltenden Zeitskalen für das tägliche Leben geht in das 19. Jahrhundert zurück, als primär wegen des Ausbaus der Eisenbahnnetze die bis dahin üblichen Ortszeiten durch eine gemeinsame, zentral erfasste und verbreitete Zeitskala ersetzt werden mussten. Das amtliche Eich- und Vermessungswesen der Staaten wurde zusätzlich zu den Maßen und Gewichten auch für die Zeit zuständig.

Bis in die 1960er Jahre war die Weltzeit als Universal Time (UT) durch die Rotation der Erde definiert und wurde durch astronomische Messungen bestimmt. Wegen ihrer Unregelmäßigkeiten aufgrund von Rotationsschwankungen der Erde ging man in den 1960er Jahren auf Atomuhren über. Seit 1972 ist die Koordinierte Weltzeit (UTC) in Gebrauch, die durch Atomuhren realisiert wird, aber gelegentlich durch Schaltsekunden an die auf der Erdrotation basierende Weltzeit (UT) angepasst wird. Seit den 1980er Jahren wird das amtliche Zeitsignal auch über das Internet verteilt.   Seit den 2000er Jahren ist auch GPS die allgemein übliche Zeitverteilung. Bis heute ist die Ermittlung der gesetzlichen Zeit eine hoheitliche Aufgabe der Staaten.

So, jetzt habe ich allerhand Daten über die Zeit zusammengetragen – aber: ich verstehe sie noch immer nicht, genauso wenig wie ich die zeitlose Ewigkeit verstehe. Sicher weiß ich nur, dass mir nicht mehr viel meiner Lebenszeit bleibt, weil ich ja schon alt bin. Und diese verbleibende Zeit will ich möglichst sinnvoll nützen.

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