Ein Aufruf: Kühlen wir unsere Stadt – rechtzeitig!

Da Summa is umma“, sagen unsere Kärntner . Und leider haben sie recht. Nächste Woche beginnt die Schule (zumindest in Ostösterreich). Und damit ist größte Hitze auch vorbei und alle können sich jetzt wieder auf die vielen anderen anstehenden Fragen konzentrieren. Keiner wird in nächster Zeit noch davon reden, wie man die Hitze in den Städten mildern kann. Ja, natürlich vom Klima reden eh alle, es ist ja Vorwahlzeit, aber auch hier gilt: es wird meist nur geredet, wo sind die konkreten Pläne, wann sind die Umsetzungstermine. Von den Versprechungen, auf Plakaten und sonstigem Papier haben wir gar nichts, und der nächste Sommer wird wahrscheinlich wieder heiß! Wahrscheinlich wird dann an manchen Plätzen wieder „Nebel“ gesprüht – und das war’s dann auch schon.

Ich weiß schon, Papier ist geduldig und Umsetzung ist teuer. Aber es könnte ja schon damit begonnen werden, der Bevölkerung die diversen Möglichkeiten vorzustellen und die jeweiligen Vor- und Nachteile der Lösungen präsentieren. Eine gut informierte Bevölkerung kann und wird auch besser und vernünftiger entscheiden. (siehe das Gegenteil: der Brexit)

Ich habe von einer Reihe von Möglichkeiten gehört: z.B. mehr Bäume pflanzen. Sehr gut! Soll man, so glaube ich, auch am besten im Herbst tun? Das kostet eine Menge Geld – wieviel und warum?  Welche Baumsorten kann und soll man wo pflanzen (ich wünsche mir viele, viel Platanen)?  Was bedeutet das für den Denkmalschutz: es gibt in der Innenstadt eine Reihe wunderschöner – aber auch extrem heißer, von Touristen sehr bevölkerten Plätzen (z.B. Innerer Burghof, Josefsplatz, Michaelerplatz – gerade dort könnte man doch die eher unansehnliche offene Ausgrabung opfern und eine dekorativen Brunnen hinstellen?). Wer wäre in diesen Fällen entscheidungsberechtigt: das Denkmalamt, die Burghauptmannschaft? Alles das und vieles mehr könnte man doch schon im Vorfeld klären und den Interessierten oder dort Wohnenden mitteilen. Wer wäre dann für die Pflege dieser Bäume oder „Gartenanlagen“ zuständig.  Könnte man nicht – um öffentliches Geld zu sparen – „Paten“ für diese Bäume zulassen. Mann kann doch z.B. auch auf einen Rosenstock im Volksgarten ein Widmungstaferl anbringen lassen! Bäume benötigen Platz, verengt man die Fahrbahn oder pflanzt man sie auf Gehsteige? Wer mit verlorenen Parkplätzen argumentiert – dem ist wahrscheinlich jeglicher Umweltschutz eh egal.

Ich habe gehört, dass es sinnvoll wäre, die Dächer hell zu streichen, um die Hitze im Sommer zu verringern.  Ich weiß nicht, ob das stimmt – aber wäre so, könnte es doch rasch in Angriff genommen werden. Jetzt kommt wieder die Frage: wer ist zuständig, dass das durchgeführt wird, ich schätze die Hausbesitzer (die das wahrscheinlich auf die Mieten umlegen würden). Das werden wohl manche nicht wollen. Welche Art Farbe soll man für welches Dach (Ziegel, Blech etc.) verwenden, dass diese Prozedur nicht jeden Sommer wiederholt worden muss. Und wenn wir schon bei den Hausbesitzern sind: vielleicht könnten diese auch aufgefordert werden, ihre Innenhöfe zu begrünen. Es weiß schon, es geht nicht nur ums Begrünen, Blumen Sträucher etc. müssen ja auch gepflegt werden, wird das Teil der Aufgaben der Hausbetreuer sein?

Ich finde, dass begrünte Hausfassaden etwas wunderschönes sind. Wahrscheinlich geht das nicht bei so genannten bestehenden Altbauten. Vorläufig werden möglicherweise nur Neubauten in den Genuss einer grünen Fassade kommen. Aber die ach so modernen Glasbauten sind diesbezüglich auch nicht gerade „grünaffin“? Und welche Pflanzen soll man für welche Fassade verwenden, das wird doch unterschiedlich sein, ob eine solche Fassade nach z.B. nach Weste, Osten, Süden oder Norden schaut? Wird das schon irgendwo ausprobiert? Ich nehme wohl an, dass es für begrünte Fassaden eine zentrale Bewässerung geben muss?

Gestern wurde mir erzählt, dass begrünte Fassaden sehr gefährlich sein können – das war mir z.B. gar nicht bewusst. (Wir saßen nämlich in einem begrünten Balkon – eigentlich einer Laube, in der es gar nicht heiß wurde – im Gegensatz zum Rest des Balkons.) Denn diese Pflanzen, sobald sie im Herbst dürr sind, könnten durch einen weggeworfenen Zigarettenstummel (immer diese Raucher!) verhältnismäßig leicht in Brand geraten. Vielleich dürfte man sie halt nicht schon am Boden, sondern erst im Ersten Stock beginnen lassen?

Heuer im Sommer wurden viele neue Klima-Anlagen installiert. Aber was tun denn die? Sie kühlen die Räume und blasen die heiße Luft „hinaus“, damit wird’s draußen noch heißer. Ein Teufelskreis. (ich habe keine Klimaanlage, ich versuche es mit gezieltem „in der Nacht Lüften“ die Räumlichkeiten möglichst kühl zu halten). Noch ist es bei uns nicht so schlimm wie z.B. schon in manchen Gegenden in den USA (denken Sie nur an Las Vegas).

Überhaupt sind das Fragen, die breit diskutiert gehören. Wollen wir eine kühlere Stadt? Wo und wie und durch wen soll es besser gekühlt werden? Und wer soll alle die Investitionen bezahlen. Ich meine, dass wir eine zentrale Behörde für diese Fragen benötigen, damit nicht zu viele Stellen die Lösungen letztlich zerreden.

Mir ist eine „bewohnbare“ Stadt ein großes Anliegen, ich wohne gerne hier, auch im Sommer. Machen wir gemeinsam unserer Stadt im Sommer kühler, veranlassen wir die Parteien, jetzt vor der Wahl, sich zu diesen Fragen und Vorschlägen zu äußern. Noch ist es Zeit. Für unsere Stadt, für unser Land, vielleicht sogar für Europa können wir gemeinsam was tun. Über den Tropenwald in Brasilien können wir nur reden – aber kaum etwas tun (vielleicht irgendwann wieder einmal etwas zahlen: fürs Aufforsten, wenn das überhaupt möglich ist)!

Ein Aufruf: Kühlen wir unsere Stadt – rechtzeitig!

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