Njonoksa- was fällt Ihnen dazu ein? Das ist ein Dorf in einer russischen militärischen Anlage am Weißen Meer, in ca. 60 km Entfernung von Archangelsk. entfernt Bei einer Explosion eines nuklearen Raketenantriebs auf diesem russischen Militärgelände im Meer am 8. August starben fünf (oder auch mehr) Mitarbeiter. Wie immer war die Kommunikationsstrategie der russischen Regierung eher zurückhaltend, was selbstverständlich zu Gerüchten führte. Es konnte fernerhin festgestellt werden, dass in den Tagen nach der Explosion sind mehrere russische Messstationen ausgefallen. Deshalb wird vermutet, dass niemand durch die Messdaten herausfinden sollte, was genau am Weißen Meer explodiert ist.
Fest steht nun auch, dass das bei der Explosion des Raketentriebwerks Radioaktivität freigesetzt worden ist. Denn die Rakete sollte nuklear angetrieben werden, nach Informationen der Atombehörde Rosatom offenbar mit einer Art Isotopenbatterie. Das Triebwerk war demnach auf einer schwimmenden Plattform im Meer explodiert.
Nun – wie meist verzögert – wurde von den Behörden bekannt gegeben, dass eine „Handvoll“ rasch zerfallende Isotope wie Strontium-91, Barium-139, Barum-140 und Lathanum-140 freigesetzt worden wären. Das wären Isotopen deren Halbzeit von 83 Minuten bis 12,8 Tage läge. Nun haben Experten festgestellt, dass diese Isotopen Ergebnis einer Kernspaltung wären, der Uran zugrunde läge. Diese Isotopen würden wahrscheinlich freigesetzt, wenn es sich um Uran-235 handelte.
Norwegische Forscher meinten, dass das Vorhandensein von Barium und Strontium nur von einer nuklearen Kettenreaktion stammen könnten. Und das wäre ein Beweis, dass ein Nuklear-Reaktor explodiert ist.
Die russischen Behörden meinten, dass es sich um die Entwicklung neuartiger Waffen handle – weitere Details wurden nicht veröffentlicht. Denn so äußerte man, bei Waffenentwicklung könnten aus Sicherheitsgründen keine Details bekannt gegeben werden.
In den USA meint man jedenfalls, es wäre ein Test der 9M730 Burevestnik atomar angetriebenen Marschflugkörper gewesen, die von der NATO SSC-X-9 Skyfall genannt wird.
Putin behauptet jedenfalls, dass die Burevestnik unbesiegbar wäre, denn sie hat eine nicht begrenzte Reichweite, unvorhersehbare Flugbahn und kann eventuelle Abwehrmanövern ausweichen.
Verstehen Sie vielleicht, warum ich beunruhigt bin. Ich bin „ein Kind von Tschernobyl“, ich habe die Geheimniskrämerei und ihre Folgen damals erlebt, die Angst um unsere Enkelinder, die im Freien gespielt hatten … Und wir wissen noch immer nicht, was wirklich in Njonoksa passiert ist und ob es Auswirkungen auch auf uns haben könnte. Aber nicht minder fürchte ich die weitere Aufrüstung – mit „unbesiegbaren“ Waffen. Und die Abrüstungsverträge werden gekündigt oder laufen aus!
Welcher Zukunft gehen wir und unsere Kinder entgegen?