Für alle, die an derartiges glauben

Heut ist Andreasnacht,

die Nacht zum 30. November (Andreastag), Todestag des hl. Andreas.

Andreas war ebenso wie sein Bruder Simon Petrus ein Apostel Jesu Christi. Gemäß der Bibel stammten Andreas und Simon aus Bethsaida am See Gennesaret, besaßen ein Haus in Kafarnaum und waren Fischer. Andreas war zuerst ein Jünger Johannes des Täufers gewesen, der ihn dann an Jesus wies, worauf er auch seinen Bruder Simon zu Jesus führte. Darauf bezieht sich sein traditioneller Beiname „der Erstberufene“. Nach Berichten von Kirchenvätern predigte er jedoch in Epirus, Kappadokien, Skythien (heutige Dobrudscha), Thrakien, Makedonien und Achaia. Er soll sogar im heutigen Ostanatolien und im westlichen Georgien gepredigt haben. Erheblich spätere Tradition (ab dem 9. Jahrhundert) stellt ihn an die erste Stelle in der Abfolge der Bischöfe und Patriarchen von Konstantinopel.

Übereinstimmend wird berichtet, dass Andreas zur Zeit Neros vom Statthalter Aegeas bzw. Aegeates in Patras, dem Sitz des Statthalters in der griechischen Präfektur Achaia, gekreuzigt wurde. Der Legende nach soll er Maximilla, die Frau des Statthalters, geheilt, bekehrt und zur ehelichen Enthaltsamkeit angehalten haben, woraufhin Aegeas die Züchtigung mit Ruten und die Kreuzanbindung befohlen habe. Auf dem Weg zur Richtstätte habe Andreas den Kreuzeshymnus gebetet und noch zwei Tage vom Kreuz herab gepredigt.

Die Kreuzigung geschah der Legende nach an einem Kreuz mit schrägen Balken, dem sogenannten Andreaskreuz, dessen Reliquie sich in der dem heiligen Andreas geweihten Kirche Agios Andreas in Patras, Griechenland, befindet. Als Todestag des Heiligen ist der 30. November überliefert, der sowohl in der römisch-katholischen als auch in den orthodoxen Kirchen als Fest begangen wird.

Allerlei Brauchtum geht vor allem auf die Andreasnacht zurück, denn diese galt als Losnacht – eine Nacht, die sich besonders anbietet, Orakel zu befragen und die Zukunft vorauszusagen. Deshalb befragten Mädchen den heiligen Andreas früher gern, wer ihr Zukünftiger werde. Jede Gegend hatte ihr eigenes Liebes- oder Heiratsorakel. Andreas wird zudem von den Berufsständen der Fischer und Fischhändler, Metzger, Seiler und Bergleute als Schutzpatron verehrt. Darüber hinaus wird er bei Gicht, Krämpfen, Halsschmerzen und Rotlauf („Andreaskrankheit“) um Hilfe angerufen sowie um Glück und Vermittlung in der Ehe und um Kindersegen.

Andreas gilt als der Apostel Kleinasiens, Konstantinopels, der Russen und der Rumänen, und er ist der Nationalheilige von Russland, Schottland (die Flagge Schottlands zeigt ein weißes Andreaskreuz auf blauem Grund) und Rumänien. Seine Bedeutung für die orthodoxe Kirche ist vergleichbar – wenn auch nicht ganz so herausragend – mit der seines Bruders Petrus für die römisch-katholische Kirche. Bartholomäus I., der heutige Erzbischof von Konstantinopel und Ökumenischer Patriarch, gilt als 270. Nachfolger des Apostels Andreas.

Der arme Heilige Andreas scheint ordentlich zerfleddert worden zu sein: Die Reliquien des Apostels Andreas wurden aufgrund eines kaiserlichen Dekretes in einem großen Triumphzug von Patras nach Konstantinopel überführt, der 357 die neue römische Hauptstadt erreichte, wo sie ihre Ruhestätte in der Apostelkirche von Konstantinopel fanden. Zur Zeit des vierten Kreuzzuges 1203/1204 wurden sie mit der Begründung, sie vor den Türken zu schützen zu wollen, entwendet und von Petrus Capuanus in die bedeutende Seerepublik Amalfi am Golf von Salerno gebracht. Seit 1208 ruhen sie dort in der Krypta des dem heiligen Andreas geweihten Domes Sant’Andrea. Ein kleiner Teil dieser Reliquien wurde am 2007 am Rande des interreligiösen Friedenstreffens von Neapel dem ökumenischen Patriarchen von Konstantinopel Bartholomäus I. bei einem Festakt in der Kathedrale von Amalfi zurückgegeben. Von Amalfi aus gelangte eine Armreliquie über die Stiftskirche von Rees am Niederrhein 1257 in die Kirche St. Andreas nach Köln, wo sie schließlich 1997 ihren Platz im Apostelschrein im Chor der Kirche fand.

Die vordere Hälfte des Hauptes wurde Papst Pius II. übereignet; am Pfingstsonntag des Jahres 1462 brachte man sie bei einem glanzvollen Fest in den Petersdom nach Rom. Darüber, wie diese Reliquie nach Rom gelangte, gibt es unterschiedliche Überlieferungen. Eine besagt, sie sei bereits 356 entstanden und in Patras verblieben. Nach der Eroberung Konstantinopels durch die Türken 1453 sei sie von dem Bruder des gefallenen Kaisers Konstantin XI., Thomas Palaiologos, auf dem Weg nach Rom in Patras vor dem Zugriff der Türken gerettet und Pius II. zum Geschenk gemacht worden, in Erinnerung daran, dass Petrus und Andreas Brüder waren. Nach einer anderen Überlieferung entstand die Reliquie erst in Amalfi und wurde und von Pius II. nach Rom gebracht, damit sie im Falle einer Plünderung Amalfis durch die Türken nicht verloren gehe.

Papst Paul VI. ließ 1964 das ursprüngliche byzantinische Kopfreliquiar mit dem Haupt des Apostels in der dritten Sitzungsperiode des Zweiten Vatikanischen Konzils als Akt der ökumenischen Beziehungen der Schwesterkirche wieder nach Patras überführen. Augustin Kardinal Bea übergab die Reliquie am 1964 dem griechisch-orthodoxen Metropoliten Konstantin von Patras.

Im 8. Jahrhundert soll durch Bischof Acca von Hexham ein Teil der Reliquien des Heiligen nach Schottland gelangt sein, eine andere Überlieferung besagt, dies sei bereits um 300 durch den heiligen Mönch Regulus geschehen. Diese Reliquien wurden in der mittlerweile zerstörten St Andrews Cathedral verehrt, ihr Verbleib ist nicht bekannt. Es wird angenommen, dass sie in der Zeit der schottischen Reformation bei einer Kirchenplünderung zerstört wurden. Aus Amalfi wurden der wiedererblühenden römisch-katholischen Kirche von Schottland 1879 und 1969 Andreasreliquien geschenkt, die sich in St. Mary’s Cathedral in Edinburgh befinden.

Ich werde meinem Enkel, dem Fischer, raten, sich an den Heiligen Andreas zu wenden, damit sein nächster Hecht nicht um wieder um jenes Alzerl zu klein ist, um ihn der Bratpfanne zu überantworten.

Für alle, die an derartiges glauben

Ich kann für vieles sehr dankbar sein

für Großes und für Kleines.

Ich bin derzeit dankbar, dass so viele liebe Menschen des Geburtstages meines Mannes gedacht haben, der vor mehr als zwei Jahren gestorben ist. Ich bin dankbar, für die Idee meiner Urenkelin: für das nächste Jahr plant sie, zum Geburtstag ihres Urgroßvaters auf dessen Grab eine Krone zu legen, denn im Kindergarten bekommt man eine Krone, wenn man Geburtstag hat. Ich bin aber auch sehr dankbar, dass einer meiner Enkel 2015 eine sehr bedrohliche Krankheit gut überstanden hat.

Ich bin dankbar für meine Familie, meine Kinder, Schwiegerkinder, Enkel, Schwiegerenkel und Urenkelinnen. Ich bin aber auch dankbar für meine Eltern (und meinen Stiefgroßvater), die dafür gesorgt haben, dass ich „etwas lernen durfte“, d.h. dass ich aufgrund ihrer Opfer studieren durfte.

Ich bin auch dankbar, für meine derzeitige Situation: ich bin als Pensionistin nicht von Arbeitslosigkeit, Kurzarbeit oder Verlust meines Unternehmens bedroht, ich kann mit meinen Enkeln in einer – für mich schönen Wohnung zusammenleben. Das heißt, ich bin dankbar für das österreichische Sozialsystem, aber nicht, dass es daran nicht vieles zu verbessern gäbe.

Ich bin auch dankbar, für die Zeit die ich erleben durfte und hoffentlich noch ein bisserl darf.  Nachdem ich als Kind die Kriegs- und Nachkriegszeit erlebt habe, sind mir weitere Kriege in meiner Heimat erspart geblieben. Ja, natürlich es hat immer Kriege auch in dieser Zeit gegeben, der Koreakrieg, der Vietnamkrieg etc. Erlebt habe ich selbstverständlich den Kalten Krieg, und die uns zunächst gekommenen Zerfallskriege von Jugoslawien. Aber bei uns musste niemand „in den Kreig ziehen“, oder wie man früher gesagt hat „einrücken“. Niemand aus meiner Umgebung ist durch Kampfhandlungen verletzt oder getötet worden. Nur einmal während dieser langen Zeit haben wir den Ausbruch eines imminenten Krieges gefürchtet – zu dem es aber dann doch nicht  gekommen ist: das war die Kuba-Krise:  sie war  im Oktober 1962 eine Konfrontation zwischen den Vereinigten Staaten von Amerika und der UdSSR, die sich aus der Stationierung US-amerikanischer Jupiter-Mittelstreckenraketen auf einem NATO-Stützpunkt in der Türkei und die daraufhin beschlossene Stationierung sowjetischer Mittelstreckenraketen auf Kuba entwickelte. Während des Schiffstransports nach Kuba drohte die amerikanische Regierung unter Präsident John F. Kennedy, sie werde nötigenfalls Atomwaffen einsetzen, um die Stationierung auf Kuba zu verhindern. Die eigentliche Krise dauerte 13 Tage. Ihr folgte eine Neuordnung der internationalen Beziehungen. Mit der Kubakrise erreichte der Kalte Krieg eine neue Dimension. Beide Supermächte kamen während dieser Krise einer direkten militärischen Konfrontation am nächsten. Erstmals wurden die ungeheuren Gefahren eines möglichen Atomkrieges einer breiten Öffentlichkeit bewusst.

Ich bin auch dankbar für das Ende des Kalten Krieges, den Mauerfall – ich habe den Bau und den Fall der Berliner Mauer erlebt.

Ich durfte den Abschluss des Österreichischen Staatsvertrags (Staatsvertrag betreffend die Wiederherstellung eines unabhängigen und demokratischen Österreich, gegeben zu Wien am 15. Mai 1955) erleben. Ich habe Höhen und Tiefen der österreichischen Politik gesehen: ich habe 17 Bundeskanzler erlebt (gestellt von der Volkspartei und den Sozialdemokraten), 9 Bundespräsidenten.

Ich bin auch dankbar für die grundlegende Veränderung der Stellung der Frauen in unserer Gesellschaft. Ich war schon verheiratet, als der Mann noch das Haupt der Familie war (ganz so wurde es von uns nie so gelebt). Gerade aus diesem Gebiet bleibt allerdings noch viel zu tun übrig.

Ich bin auch dankbar für die EU, wenn ich sie auch oft kritisiere und sie derzeit in einer Krise steckt. Aber ich hoffe doch, dass auch diese Krise friedlich überwunden werden wird, die Grenzen wieder aufgehen werden. Den Brexit halte ich dennoch für ein Unglück.

Die Welt ist trotz UNO und ähnlicher Institutionen nicht sicherer geworden, immer wieder brechen Kriege oder auch Hungersnöte aus. Aber dennoch, der Hunger in der Welt ist zurückgegangen – wahrscheinlich zu langsam, aber doch.

Ich bin dankbar, dass wir in einer Welt leben, die auch mit einer Pandemie zurechtkommen kann. Es hätte natürlich viel besser sein können, aber – wie man so schön heute sagt: es gibt immer noch Luft nach oben. Immerhin sind nun Massentests möglich geworden und Impfungen stehen immerhin in ca. zwei Monaten bevor.

Ich bin dankbar für die Zeit, die ich mit Freunden verbringen durfte, wenn sie jetzt auch nicht mehr unter uns weilen, wenn mich deren Tod auch sehr traurig macht, und mir zunehmend Gesprächspartner abhandenkommen.  

Es gäbe noch sehr vieles aufzuzählen, wofür ich dankbar sein kann. Wichtig ist, dass wir uns auch darauf besinnen und damit auch positiv in die Zukunft schauen können. Es wird neue Herausforderungen geben, das zeichnet sich schon recht deutlich ab, die Wirtschaftskrise wird zu bewältigen sein, und der Klimakrise werden wir uns verstärkt zu wenden müssen.

Aber ich glaube fest daran, dass wir auch das schaffen können und werden.

Ich kann für vieles sehr dankbar sein

Zum Chanukka Fest

Nachdem ich ja schon ausreichend über den „seltsamen“ Advent in Wien geklagt habe: heute erster Adventsonntag, in „meiner“ Kirche: kein Adventkranz, keine Blumen, kein liturgisch richtiges Gewand für das Jesuskind … Traurig! Und ich auch noch schnell über die Weihnachtsbeleuchtung (?) in der Rotenturmstraße klagen möchte: diese roten „Bemmerln“ passen jetzt überhaupt nicht mehr in das veränderte, doch recht hübsche Straßenbild dort.

Rechtzeitig möchte ich jetzt – wie versprochen – über Chanukka schreiben, das ist ein jährlich gefeiertes jüdisches Fest zum Gedenken an die Wiedereinweihung des zweiten Tempels in Jerusalem im Jahr 164 v. Chr. Es beginnt am 25. Tag des Monats Kislev (November/Dezember). Chanukka 2020 startet am Abend des Donnerstags, dem 10. Dezember und endet am Abend, des Freitags 18. Dezember.

Es war das jüdische Jahr 3597 (164 v. Chr.). Der Makkabäer Aufstand der Juden Judäas gegen hellenisierte Juden und makedonische Seleukiden, wie er im Ersten Buch der Makkabäer, bei Flavius Josephus und im Talmud überliefert ist, war erfolgreich verlaufen. Makkabäer bedeutet entweder Hammer (was auf seine Kraft schließen lässt) oder er ist die Abkürzung für „Mi kemocha ba´elim adonai“ – „Wer unter den Göttern ist wie du, o Herr!“, der Schlachtruf der Makkabäer Armee. Die Makkabäer beendeten die Herrschaft des Seleukiden Reiches über Judäa und führten den traditionellen jüdischen Tempeldienst wieder ein. Sie beseitigten den zuvor im jüdischen Tempel aufgestellten Zeus-Altar, den hellenisierte Juden, die JHWH mit Zeus gleichgesetzt und auf griechische Art verehrt hatten, errichtet hatten.

Die Menora, der siebenarmige Leuchter im Tempel, sollte niemals mehr erlöschen. Nach der späteren Überlieferung war aufgrund der Kämpfe mit den Seleukiden nur noch ein Krug geweihtes Öl vorzufinden. Dieses Öl reichte für gerade mal einen Tag. Für die Herstellung neuen geweihten Öls werden acht Tage benötigt. Durch ein Wunder habe das Licht jedoch acht Tage gebrannt, bis neues geweihtes Öl hergestellt worden war. Zum Andenken an diese zweite Weihe des Tempels und den gewonnenen Kulturkampf gegen den Hellenismus, die neu gewonnene Autonomie und geistige Unabhängigkeit des Judentums wird Chanukka gefeiert. Es soll der kleinen und großen Wunder gedacht werden, die täglich geschehen. Daran erinnern die acht Lichter des 8- bzw. 9-armigen Leuchters Chanukkia. Jeden Tag wird ein Licht mehr angezündet, bis am Ende alle acht brennen.

Der Leuchter hat oft neun Arme oder Lichterhalter, das neunte Licht ist der Diener (hebräisch Schamasch). Nur mit diesem dürfen die anderen angezündet werden, nachdem die notwendigen Segen (hebräisch Brachot) gesprochen wurden. Als Lichter werden Kerzen oder Öllämpchen benutzt. Oft wird Olivenöl verwendet, wie bei der Menora im ehemaligen Tempel.

Nach der „Entweihung“ des Zweiten Tempels durch den Zeus Kult wurde das Chanukkawunder zur Erinnerung an die Wiedereinweihung gefeiert, datiert nach dem Fest der Tempelweihe, bis im Jahre 3830 jüdischer Zeitrechnung (70 n. Chr.) der Tempel durch die Römer endgültig zerstört wurde. Chanukka wird in Familien und Gemeinden gefeiert. Ich hoffe, dass heuer wieder ein Chanukka-Leuchter am Stock im Eisenplatz aufgestellt wird.

Aber Chanukka ist primär ein häusliches Fest. An den Chanukka-Abenden versammeln sich die Familien mit Freunden zu ausgelassenen Festen. Gemeindefeiern sind üblich, die Kinder bekommen Geschenke und Süßigkeiten. Gegessen werden vor allem in Öl gebackene Speisen wie Sufganiyot (Krapfen) oder Latkes (Kartoffelpuffer- eine Spezialität meiner Großmama) und weitere Spezialitäten der jüdischen Küche. Nach dem Anzünden der Lichter wird gesungen. Ursprünglich wurden die Lichter nur in den Häusern angezündet, später in den Synagogen und öffentlich auf Plätzen.

Die Chanukkia wird unmittelbar nach Einbruch der Dunkelheit angezündet. Dabei werden Gebete gesprochen, Lieder gesungen und die Chanukka-Geschichte erzählt. Beliebt ist das Spiel mit dem Dreidel, einem Kreisel, auf dessen Seiten vier hebräische Schriftzeichen (Nun Gimel He Schin) stehen. Die Schriftzeichen stehen für die Initialen des hebräischen Satzes Nes Gadol Haja Scham ‚Ein großes Wunder geschah dort‘. In Israel steht auf den Dreideln der Satz: Nes Gadol Haja Po ‚Ein großes Wunder geschah hier‘. Für den Zweck des Spiels werden die Buchstaben als Abkürzungen der jiddischen Worte (nichts, ganz, halb und stellen) ausgelegt.

Während der Chanukkatage erhalten Kinder Münzen und werden ermutigt, einen Teil des Geldes für wohltätige Zwecke zu spenden. Der bei einigen beliebte Brauch, zu Chanukka Gänsebraten zuzubereiten, wird mit dem anfallenden Fett begründet, das in Leuchtern verbrannt wird. (Heuer sollten ja genug Gänse, die im Lockdown zu Martini nicht verkauft werden konnten, vorhanden sein).

Die Kerzen werden nach dem Abendgebet angezündet, sobald am Himmel die ersten Sterne zu sehen sind. Solange die Lichter brennen, ruht jede Arbeit. Es gibt besondere Segenssprüche für dieses Fest. Der Chanukkaleuchter muss so aufgestellt werden, dass er der Öffentlichkeit ins Auge fällt, denn hinter diesem Gebot steht die Absicht, das Wunder publik zu machen. Es existieren verschiedene Traditionen, wie der Chanukkaleuchter angezündet wird. Bei uns werden sie von rechts nach links angezündet. Die siebenarmige Menora, der allgemein als Symbol des Judentums bekannte Leuchter, ist nicht identisch mit der Chanukkia.

Wir wünschen unseren jüdischen Mitbürgern ein schönes Chanukkia Fest!

Zum Chanukka Fest

Wie es zum Adventkranz kam

(geschrieben November 2019)

Heute habe ich mir „meinen“ Adventkranz gekauft. Der muss sein, im Advent, ebenso wie die Barbarazweige und eigentlich auch ein Weihnachtsstern-Stöckerl, ein blühender Weihnachtskaktus und eine Amaryllis, die erst später aufgehen wird.

Mein Adventkranz darf nicht allzu klein sein und darf nicht nur aus fest gebundenen Fichtenzweigen bestehen, sondern aus Zweigen verschiedener Nadelbäume locker gebunden sein. Eventuell können dabei noch Stechpalmen- und Mistelzweige sein. Sehr lang habe ich unter für mich „falschen“ Adventkränzen gelitten, die meine damalige Haushälterin selbst gebunden und geschmückt hatte und stolz darauf war. Sie waren mit bunten Kugeln, Bändern, Maschen, Nüssen, Zimtstangen etc. etc. geschmückt; ich mag das gar nicht. Auf meinem Adventkranz dürfen nur 4 Kerzen stehen: in den liturgischen Farben, drei lila und eine rosa Kerze.

Entstanden ist der Adventkranz erst im Jahr 1839 und sein Original sah völlig anders aus, als wir ihn heute kennen. Der Adventskranz wurde 1839 von dem evangelisch-lutherischen Theologen, Erzieher,  Mitbegründer der Inneren Mission  und Begründer der Evangelischen Diakonie  Johann Hinrich Wichern (1808–1881) im evangelischen Norddeutschland eingeführt, womit er Straßenkindern des beginnenden Industriezeitalters die Zeit bis Weihnachten verkürzen wollte. Knapp hundert Jahre später war er auch in katholischen Gegenden zu finden. Es gab viel Not bei den Arbeiterfamilien in den Vorstädten Hamburgs. Viele Kinder waren dort verwahrlost. Es wurden Spenden bei wohlhabenden Bürgerfamilien für jene Kinder, die, zerlumpt und hungrig, mit den „denkbar schlechtesten Betragensnoten“, auf dem besten Weg waren, eine kriminelle Laufbahn einzuschlagen gesammelt. So war der Adventkranz zum Symbol und Hoffnungsträger für Kinder und Jugendliche in Not geworden.

Da die Kinder im Advent ständig fragten und heute noch fragen, wie lange es denn noch bis Weihnachten sei, wurde anfänglich ein großes Wagenrad aufgestellt und mit Kerzen bestückt – mit anfangs 20 kleinen roten und vier großen weißen Kerzen.  Jeden Abend vom 1. Advent bis zum Heiligen Abend wurde beim Geschichtenerzählen eine weitere Kerze entzündet. Die großen Kerzen sind für die Adventssonntage, die kleinen für die Werktage bestimmt. Die Zahl der kleinen Kerzen bis zum Heiligen Abend ist jedes Jahr unterschiedlich. Sie variieren zwischen 18 und 24, weil der 1. Advent jedes Jahr an einem unterschiedlichen Datum beginnt. Das Zählen der Tage „bis das Christkind kommt“ hat bei uns zwischenzeitlich der Adventkalender übernommen.

Im Laufe der Zeit gab es für Adventsonntage vier dickere Kerzen und ein Wagenrad wurde mit Tannenreisig geschmückt. Dann übernahmen Pfarrgemeinden und Familien diesen Brauch, und so hat sich der Adventkranz zu der uns heute bekannten Form entwickelt.

Aus diesem traditionellen Adventkranz ist dann der Adventkranz mit vier Kerzen geworden. Seit etwa 1860 wird der Adventskranz aus Tannengrün gefertigt. 1925 wurde erstmals ein Adventskranz in einer katholischen Kirche aufgehängt. Dies geschah in Köln, 1930 folgte der erste Adventskranz in München.

Die gelegentlich geäußerte Vermutung, der Adventkranz habe schon lange vorher existiert, beruht auf einem Gedicht, in dem der Adventkranz beschrieben und das häufig fälschlich Matthias Claudius (1740–1815) zugeschrieben wird. Tatsächlich stammt das Gedicht von seinem Urenkel Hermann Claudius (1878–1980).

In der Nazizeit wurde auch der Adventkranz instrumentalisiert: Er wurde durch den „Sonnwendkranz“ oder „Lichterkranz“ ersetzt, der meist mit Sonnenrad- oder Wikinger-Motiven bestückt wurde. Die Kerzen auf dem Kranz sollten als „Wünschelichter“ nun die vier Jahreszeiten symbolisieren. Zum Anzünden der „Wünschelichter“ wurden so genannte „Lichtersprüche“ vorgetragen, die in entsprechenden Weihnachtsbüchern oder dem Kalender Vorweihnachten „vorgeschlagen“ wurden. Das können wir somit vergessen.

Ein besonders großer Adventkranz hängt im Freien, über dem Brunnen des Mariazeller Hauptplatzes, er hat einen Durchmesser von 12 Metern und wiegt 6 Tonnen. Er ist mit 24 Lichtern bestückt, 4 für die Sonntage und 20 für die Werktage.

Die ursprüngliche Symbolik des Adventkranzes ist die Zunahme des Lichtes als Ausdruck der steigenden Erwartung der Geburt Jesu Christi, der im christlichen Glauben als „Licht der Welt“ bezeichnet wird. Der Kreis symbolisiert auch die mit der Auferstehung gegebene Ewigkeit des Lebens, das Grün die Farbe der Hoffnung und des Lebens, und die Kerzen das kommende Licht, das in der Weihnachtsnacht die Welt erleuchtet. Die Adventkränze können auch gesegnet werden.

Es gibt die Tradition, dass am Adventkranz nebeneinanderliegende Kerzen oder die Kerzen immer gegen den Uhrzeigersinn entzündet werden. Das Anzünden der gegenüberliegenden Kerze am zweiten Advent wird in dieser Tradition als falsch betrachtet. (Haben wir aber bisher immer gemacht)

Es gibt auch das jüdische Chanukkafest- aber dazu ein andermal.

In unseren Breiten gibt es noch einen Vorläufer des Adventkranzes:  Das Paradeisl erfüllt die gleiche Aufgabe wie ein Adventskranz. Traditionell besteht es aus vier roten Äpfeln, die mit meist bemalten oder als Schnitzarbeit verzierten Stöcken zu einer Dreieckspyramide verbunden werden. Auf jedem Apfel ist eine Kerze angebracht. Meist werden drei rote Kerzen sowie eine rosafarbene Kerze (in der Unteretage) verwendet, landschaftlich sind auch drei violette und eine rosafarbene Kerze im Gebrauch. Jeden Sonntag wird eine der Kerzen angezündet, am dritten Adventssonntag die rosa Kerze, passend zur liturgischen Farbe des Sonntags Gaudete (latein: „Freuet Euch“). Am vierten Adventssonntag leuchtet die Kerze auf der Spitze der Pyramide. Das Paradeisl steht oft auf einem mit Weihnachtsgebäck, Nüssen oder Äpfeln geschmückten Teller.

Das wäre doch einmal etwas – so zur Abwechslung.

Wie es zum Adventkranz kam

Impressionen von einem vorweihnachtlichen Stadtspaziergang

in Corona-Zeiten

Aufgrund der Wetterlage, trüb und kalt, wollte ich mich heute eher einigeln als spazieren zu gehen. Aber nachdem ich am sehr späten Vormittag noch ein wenig zum Essen einkaufen musste, habe ich festgestellt, dass es gar nicht zu unangenehm draußen ist.

Zu meinem Supermarkt ums Eck: es werden immer mehr Stellagen und sonstige Behälter mit verschiedenen Lebensmitteln aufgestellt, Nun ist nicht einmal mehr ein Meter verfügbar, um durchzugehen. Wenn nun Leute dort stehen bleiben, weil sie – zurecht, sage ich – das Zeugs begutachten, ist mit „Abstand Halten“ nicht mehr weit her. Ich versteh ja, dass man die Gunst der Stunde nutzen muss und möglich viel an die Frau/den Mann zu bringen, solange die anderen Geschäfte noch geschlossen halten müssen, aber bitte es geht doch nicht, dass die Gänge dann so verstopft sind.

Nach einem etwas skurrilen Mittagessen (ich hatte wirklich keine Lust viel zu kochen) und einem genüsslichen Mittagschlaf habe ich mich dann zu einem Spaziergang entschlossen. Und weil’s schon recht dämmrig war, habe ich nur den Burggarten und den Heldenplatz überquert. Dort sind die sehr martialischen bewaffneten Polizisten weg, aber dafür schallt die Internationale laut, gesungen von einem einzelnen Sänger mit Megaphon. Dann habe ich mich Richtung Minoritenplatz begeben, der zu jeder Jahres- und Tageszeit wunderschön ist, in die Herrengasse und durch die Ferstlpassage zur Freyung. Also dort traf ich auf den ersten „Punschausschank“. Natürlich stellte man sich dort an. Dazu muss ich bemerken, dass ich nicht gar so gerne Punsch trinke, aber es ginge mir sehr ab, wenn er im Dezember, in der Adventzeit nicht ausgeschenkt würde. Es liegt dann so ein feiner Duft nach Gewürzen in der Luft. Und auf der Freyung stehen ein paar (wenige) geöffnete Standeln. Also doch eine winzige Andeutung von einem Christkindlmarkt. Es wird dort allerdings nur Essbares verkauft. Einen Fischstand gibt es, mit wirklich gutem Fisch (ich habe in früheren Zeiten dort die Ingredienzien für die weihnachtliche Fischbeuschlsuppe gekauft). Zwei Biogemüsestände, sind dort zu finden, der Schinken- und Wurststand biete seine Ware feil. Es fehlen mir allerdings die Stände der karitativen Organisationen, wo man halt neben handgestrickten Socken, Mützen und Schals, Marmeladen, Chutneys etc. Kekse und Vanillekipferln kaufen konnte. Ich hoffe doch stark, dass sie doch noch kommen, wo nähme ich sonst meine weihnachtlichen Vanillekipferln her?  Und die muss es geben, selbst in meinem Haushalt, indem nicht gebacken wird.

Viele Leute sind gemächlich unterwegs, niemand scheint von Einkäufen gestresst zu sein, und ich bewundere immer wieder die unterschiedlichen Weihnachtsdekorationen in den verschiedenen Gassen und Straßen und auf den Plätzen. Über den Hof und durch die Bognergasse, ein kurzer Blick in das etwas verlassenen Goldene Quartier, aber beim Schwarzen Kameel kaufen die Leute fleißig ein. Der Blick hinauf in den lichtergeschmückten Kohlmarkt auf die Hofburgkuppel erfreut mich immer wieder. Auch der Graben mit seinen Ampellustern schaut wunderschön aus. Die Habsburgergasse ist mit Lichtern in Kronenform geschmückt. Durch die Bräunerstraße – ohne Lichterschmuck – dann zur Stallburgasse, in die Plankengasse, eine Gegend mit vielen sehr hübschen Antiquitätengeschäften, deren ausgestellte Stücke ich mir immer gerne anschaue, dann durch die Dorotheergasse Richtung Albertina. Dort im Café Mozart wird der hübsch beleuchtete Platz für den Schanigarten jetzt benutzt, um Punsch auszuschenken und Mehlspeisen zu verkaufen. Vielen Leuten gefällt das, sie stellen sich dort sehr diszipliniert an, mit Abstand und Maske. Es fehlen halt heuer die Punschstände der karitativen Einrichtungen und der Service Clubs, aber in Wien weiß man sich immer zu helfen. Ich stelle fest, dass manche Geschäfte ihre Auslagen auch in der Lockdown Zeit ändern. Ich finde das erfreulich. Jetzt noch vorbei am an sich geschlossenen Hotel Sacher, wo man aber doch auch zumindest seine Torte kaufen kann. Mein Pech ist nur, dass ich die Sachertorte eigentlich nicht gerne esse, wie alle Schokoladekuchen.

Und fast war ich, nun doch schon etwas verfroren wieder zu Hause angelangt. Es weihnachtet doch!

Impressionen von einem vorweihnachtlichen Stadtspaziergang

Überlegungen am Ersten Adventwochenende

in Corona Zeiten

Heute habe ich kurz auf den Kalender geschaut: nur noch eine Woche Lockdown – hurra, hurra! Und dann habe ich mir die Covid-19 Ziffern angeschaut, naja, den Höhepunkt scheinen wir zwar überschritten zu haben, aber wir befinden uns bei den Neuinfektionen noch immer auf hohem Niveau.

Was heißt das für mich? Egal, wie jetzt seitens der Regierung entschieden wird, ich werde meine derzeitige „Lockdown-Lebensweise“ nicht sehr ändern. Zusätzlich zu den bestehenden „Geboten“ des Abstand-Haltens, Maske-Tragens, des Händewaschens  etc. werde ich halt auch in nächster Zukunft  das Fahren in öffentlichen Verkehrsmittel meiden, werde Freunde und Verwandte jeweils einzeln meist im Freien treffen – gemeinsam spazieren gehen und ansonsten nur telephonieren (vielleicht zoomen).

Meine Familie hat entschieden gemeinsame Treffen (es gibt einen runden Geburtstag demnächst) nur nach Testen aller teilnehmenden Personen, die COVID noch nicht überstanden haben, zu feiern

Also meine Freude über das baldige Ende des Lockdowns, egal wie es verordnungsmäßig ausschauen wird, wird somit kaum etwas an meiner recht zurückgezogenen Lebensweise ändern. Einen Schiurlaub nach Weihnachten hätte ich ohnedies nicht im Auge gehabt, die paar gemeinsamen Tage mit meiner Tochter sind – aufgrund des Quartiers, das gesperrt sein wird, auf Anfang März verschoben. Na hoffentlich! Denn dann sollte ich schon den Massentest hinter mir haben, und wahrscheinlich – ich gehöre ja zu den Alten, wie bald geimpft werden sollen, werde ich den ersten Teil der Impfung hinter mir haben? Ich denk mir halt, dass der Grund für die frühe Impfung der Alten darin liegt, dass man bei ihnen, aufgrund der nicht mehr gar so lange Lebensdauer nicht so große Rücksicht auf „Langzeitfolgen“ legen muss? Vielleicht ist meine Interpretation auch falsch.

Aber wenden wir uns lieber dem Advent zu.  Advent – vom lateinischen „adventus“ für Ankunft – ist für Christen das Warten auf die Ankunft Jesu. Die vier Adventswochen sollen an die 4000 Jahre erinnern, in denen die Menschen nach dem Sündenfall im Paradies auf die Ankunft des Erlösers warten mussten. Nach der Übernahme gallischer Bräuche der frühen Kirche wurde die Adventszeit zu einer Buß- und Fastenzeit.

Die Adventszeit ist unterschiedlich lang und kann zwischen 22 und 28 Tagen variieren, weil der Beginn der Adventszeit nicht in jedem Jahr auf das gleiche Datum fällt. Das hängt damit zusammen, dass das Weihnachtsfest nicht immer am gleichen Wochentag stattfindet. Die Adventszeit hat vier Sonntage und beginnt immer am vierten Sonntag vor dem 25. Dezember, den die Kirche schon im vierten Jahrhundert als Datum der Geburt Jesu Christi festgesetzt hat. Fällt der Heilige Abend aber auf einen Sonntag, ist er damit gleichzeitig der vierte Adventsonntag.

Am Sonntag den 26. November 1038 machte Kaiser Konrad II. auf dem Weg von Burgund nach Goslar Halt in Straßburg. Er besuchte dort den Bischof, seinen Onkel Wilhelm. Der hatte eigentlich geplant, mit der Ankunft des Kaisers auch die Ankunft des Herrn und den 1. Advent zu feiern. Doch es kam anders. Hätten Konrad und Wilhelm den 1. Advent bereits am 26. November gefeiert, hätte es insgesamt fünf Adventssonntage gegeben – einen mehr als von Papst Gregor dem Großen gut 400 Jahre zuvor vorgegeben. Bis zum kaiserlichen Besuch bei Bischof Wilhelm stand nur die Zahl der Adventssonntage fest, zum Datum war nichts gesagt. Das sorgte für Diskussionen über die Länge der Adventszeit, in der sich die Christen auf das Fest der Geburt Jesu vorbereiten.

Am 3. Dezember feierte Konrad zusammen mit seiner Frau Gisela und mehreren Bischöfen im Kloster Limburg bei Bad Dürkheim in der heutigen Pfalz den ersten Advent. Zugleich ließ Konrad die Datums-Spanne regeln. Es wurde festgelegt, dass der erste der vier Adventssonntage immer zwischen dem 27. November und dem 3. Dezember liegen muss. Diese Regelung unterstützte später auch das Konzil von Trient (1545-1563) und schrieb eine vierwöchige Adventszeit vor, beginnend mit dem vierten Sonntag vor dem ersten Weihnachtstag.

Mit dem 1. Advent beginnt das Kirchenjahr. Jeder der vier Sonntage vor Weihnachten hat seine eigene Bedeutung: Der erste Adventsonntag steht für das Kommen des Herrn. In der evangelischen Kirche erinnert er insbesondere an den Einzug Jesu in Jerusalem.

Advent ist die Zeit der Hoffnung. Sie kennen doch alle das Liedlein: „Advent, Advent, ein Lichtlein brennt. Erst eins, dann zwei, dann drei, dann vier, dann steht das Christkind vor der Tür.“ Sie haben sicher schon ihren Adventkranz mit Kerzen geschmückt, vielleicht haben Sie sogar irgendwo – für Ihre Kinder – einen Adventkalender besorgt. Mit den Christkindlmärkten schaut es heuer traurig aus, aber die Kerzen bei Ihnen zu Hause werden auch ein schönes Licht spenden.

Überlegungen am Ersten Adventwochenende

Sehr Erfreuliches – und viel weniger Erfreuliches

Im Covid-19 Advent 2020

Es gibt Erfreuliches: heute hat mir die Blumenhandlung einen wunderschönen Adventkranz gebracht, der genau so ausschaut, wie ich es mir vorgestellt habe. Er duftet auch!  Eine sehr, sehr liebe Freundin hat ihn für mich bestellt. Und dazu sind auch gleich die Barbarazweigerl gekommen. Der Advent kann beginnen – Danke, danke, danke!

Aber jetzt doch auch zu Ärgerlichem:

Ich finde nach wie vor, dass sich – im Zusammenhang mit COVID-19 – die Bundesregierung bemüht, das Richtige zu machen. Niemand weiß noch, was wirklich das Richtige ist – und ich finde, das könnte man auch zugeben. Die so genannten Experten haben ebenfalls höchst unterschiedliche Meinungen. Aber was mich dabei wirklich aufregt, ist die Art der „Verkündigung“. Ich habe neulich in einem anderen Zusammenhang geschrieben, dass ich nicht gerne als Schaf in einer Herde behandelt werden möchte. Und genau das werden wir derzeit.

Die Mehrzahl der Menschen ist vernunftbegabt und würde Begründungen für das Tun der Bundesregierung durchaus begreifen können, wenn es nur g’scheit erläutert würde. Aber es wird nicht erläutert, es wird dekretiert. Das ist eine Missachtung der Mehrheit der Bevölkerung.

Und da ist doch noch etwas: Ich glaube richtig zu liegen, dass es eine Ministerverantwortung gibt, und der Bundeskanzler dürfte doch eigentlich – so unserer Verfassung – nicht dreinreden oder gar drüberfahren. Der Herr Unterrichtsminister z.B. hat doch seine Meinung ganz klar zur Kenntnis gebracht, dass er gegen Schulschließungen ist? Wer hat es dann entschieden – und warum? Jetzt einmal ganz abgesehen, von Schulautonomien.

Es gibt auch Entscheidungen, die ich überhaupt nicht nachvollziehen kann. Waffengeschäfte dürfen im Lockdown offenhalten, ebenso wie Reisebüros, aber Bücher darf ich nicht bei der Tür einer Buchhandlung abholen. Was sind da die Entscheidungsgrundlagen? Adventkränze dürfen von den eigentlich geschlossenen Blumenhandlungen zugestellt werden, in den Supermärkten angeboten werden. Was ist das für eine „Gewerbeordnung“, wohl eher eine Unordnung?

Und dann kommen noch diese Covidioten daher, die die Problematik der Corona-Situation leugnen. Also ich habe es völlig richtig gefunden, dass die deutsche Polizei gegen Demonstrationen, bei denen keine Masken getragen wurden und der Abstand nicht eingehalten wurde, mit Wasserwerfern vorgegangen ist (sie haben „den Strahl“ eh nicht ganz fest aufgedreht.) Also ich würde diese Menschen, die sich weigern, die Regeln einzuhalten, dazu veranlassen in den Spitälern, die mit COVID-Patienten belegt sind, zu arbeiten – z.B. als Putzfrau und -mann in voller Schutzkleidung, damit sie erkennen, dass es sich nicht „nur um eine leichte Grippe handelt“ Denn diese Leugner sind schuld, dass es zu einem neuerlichen harten Lockdown kommen musste, dass wieder viele Unternehmer ihre Geschäfte hinterher nicht aufsperren werden können, und andere ihren Job verlieren.

Und noch etwas: Da wurde die Regelung eingeführt, dass sich jeder bei einem Restaurantbesuch „eintragen“ muss, um hinterher das Contact Tracing zu ermöglichen. Es gab ohnedies zwei Möglichkeiten es zu tun, entweder mit dem Handy oder auf einem Zettel.  Weder für Gast noch Wirt ein besonderer Aufwand. Und jetzt – selbst in der Massentestzeit – haben wir Probleme mit dem Contact Tracing. Und schon ist jemand dahergekommen und hat geklagt, weil dieses Vorgehen dem Datenschutz widerspricht. Prompt wurde diese, mir sinnvoll erscheinende Regelung eingestellt. Kein Wunder, dass die Menschen „auf der Straße“ verunsichert sind, und sich an keine Regelung mehr halten wollen. Könnte hier nicht eine „Gewichtung“ erfolgen? Gesundheit versus Datenschutz. Ich bin halt kein Jurist, und versteh’s nicht.

Zum Schifahren während der Weihnachtsferien. Na sicher, möchten viele das gerne tun. Aber eine europawiete Lösung, das würde mir schon gefallen.  Ich versteh‘ ja die Nöte der Tourismuswirtschaft, aber wollen wir dann im Februar einen dritten Lockdown?

Und um zu einem anderen Thema zu kommen: jetzt stehen bei den Kirchen im Ersten Bezirk schwer bewaffnete Polizeieinheiten? In den Kirchen, die ohnedies leer sind, weil Corona-bedingt keine Messen stattfinden sollten? Wäre ich ein Terrorist und wollte – weil ich ohnedies mein Leben opfern will, um direkt ins Paradies zu kommen – eine Vielzahl von Leuten in kurzer Zeit erschießen, eher ein Einkaufszentrum wählen (sobald es wieder offen haben wird), aber doch keine Kirche. Das schaut in der so friedlichen Weihnachtszeit so bedrohlich aus – sollen wir dadurch zum Fürchten angehalten werden?  Wird einfach nur Angst geschürt um uns kirre zu machen?

Bitte liebe Regierung: Fehler zugeben, wo sie gemacht wurden (vielleicht sogar in gutem Glauben), für eine Entschuldigung wären wir – das einfache Volk – schon dankbar. Und bitte nicht „diktatorisch“ ankündigen, sondern erläutern, warum es so und halt nicht anders gemacht wird. Und alle jene, die ihr so auf Eure Freiheitsrechte pocht, überlegt was vielleicht durch sogenannte „Gesetzestreue“ angerichtet wird. Achtet lieber darauf, Gesetze so zu schaffen, dass sie einander nicht im Weg stehen. Ich weiß schon, dass das nicht leicht ist, aber es wäre Eure Verantwortung!

Sehr Erfreuliches – und viel weniger Erfreuliches

Gedanken über Leben und Tod

An einem grauen Novembertag

Heute hätte mein Mann seinen 88. Geburtstag, so sehr hat er sich gewünscht (mindestens) 90 Jahre alt zu werden. Es sind leider nur 85 geworden.

Wir alle – Mitglieder unserer Familie, seine Freunde und Weggefährten, denken oft an ihn. Aber wir meinen auch, dass ihm in dieser Zeit, die er nicht mehr erleben durfte, einiges erspart geblieben ist. Mein Mann hat gerne gelebt, vielleicht wäre manches Dunkle das uns jetzt bedrückt heller gewesen, durch sein Lachen, wenn er noch unter uns wäre.

Neulich hat jemand (ich glaube es war eine Politikerin) gesagt, dass die Qualität des Lebens wichtiger wäre, als die Quantität, also seine Dauer. Ich habe darüber nachgedacht, ich finde, dass jeder selber darüber entscheiden können muss; und ich kenne sehr wenige Menschen, die nicht gerne gelebt hätten, auch unter sehr schwierigen Umständen.  Und Politikern würde ich eine derartige Entscheidung schon überhaupt nicht überlassen.  Vor allem auch: wie definiert man „Qualität des Lebens“ für andere?

Mein Mann hatte eine „Patientenverfügung“ erstellt, als es ihm gut ging (ich übrigens auch). Als er in die Intensivstation kam, wurde ich danach gefragt – das hat mich damals ordentlich erschreckt, das kann ich Ihnen versichern. Und die Ärzte dort haben dann auch dieser Verfügung entsprechend gehandelt. Sie haben mich zwar in diese Entscheidung einbezogen, das war hart, sehr hart für mich.

Natürlich denke ich drüber nach, wann ich meinem Mann nachfolgen werde.  Aber ich bin dankbar, für die Zeit, die ich noch hier sein darf, wenn es jetzt gerade auch nicht ganz einfach ist. Ich wollte als Grund schreiben, dass ich meine Enkel und Urenkelinnen aufwachsen sehen möchte und sie begleiten kann – naja, dieser Grund ist derzeit etwas verunmöglichst. In Corona-Zeiten soll man seine Enkel nicht sehen. Aber das wird irgendwann auch vorüber gehen. Ich lebe nämlich gerne!

Ich fürchte mich weder vor dem Sterben noch vor dem Tod. Das Sterben muss heutzutage keine schmerzhafte Angelegenheit sein, die Schmerztherapie hat sehr große Fortschritte gemacht. Natürlich ist ein langsames Dahinsiechen, vielleicht gar unter unwürdigen Umständen ein drohendes Schreckgespenst.  Zum Glück kann man sich da keine Version aussuchen, ich wünsche mir schon, mich von meinen Lieben noch verabschieden zu können und nicht wie andere den plötzlichen, den unerwarteten Tod.  Nicht umsonst wird in den Religionen um eine „gute Sterbestunde“ gebetet. Wie es dann ausschaut, wenn es wirklich soweit ist, wird sich dann noch zeigen.

Mich als gläubigen Menschen schreckt der Tod nicht, er gehört zum Leben dazu. Für mich ist er ein Übergang in eine andere Daseinsform, die ich mir mit menschlicher Vernunft nicht vorstellen kann.  In künstlerischen Darstellungen von Paradies – und Hölle, hat letztere immer unsere Phantasie mehr angeregt. Mir hat jemand, in dessen Meinung ich vertraue, einmal gesagt, dass es die Hölle sehr wohl gäbe, aber dass sie leer sei. Naja, an das Fegefeuer, an das glaube ich sehr wohl, aber dass man für bereits Verstorbenen die Zeit dort durch kräftige Spenden verkürzen könne, das glaube ich nun auch wieder nicht.  Ich stell mir das „Fegefeuer“ einfach als die Erkenntnis vor, was man alles im Leben falsch gemacht hat, und wie man es – mit welchen Konsequenzen – hätte besser machen können. Ich glaube auch, dass man nach der Verwendung seiner „Talente“ gefragt werden wird (da hindert mich derzeit jedenfalls daran, mich – als Pensionistin – auf die faule Haut zu legen).

Ich glaube auch an ein Wiedersehen nach dem Tod mit allen jenen, die man geschätzt und geliebt hat. Wahrscheinlich nicht in der Form, in der wir sie zuletzt gesehen haben, aber wie schon gesagt, das liegt jenseits unserer Vorstellungshorizontes.

Es gibt Menschen, die setzen ihrem Leben selbst ein Ende. Andere wünschen sich Hilfe für diese Tätigkeit – Sterbehilfe nennt man das. Es wird in vielen Ländern diskutiert, in anderen angeboten. Es ist eine schwierige Entscheidung, ob das zugelassen werden darf, aber jedenfalls darf diese Entscheidung nicht einem Arzt aufgebürdet werden, der dann hinterher dafür bestraft wird.

Ich werde heute auf den Friedhof gehen, „meinen verstorbenen Mann zu besuchen, mit ihm Zwiesprache zu halten“. Das ist eine Formsache, denn Zwiesprache halte ich so wie so unentwegt mit ihm. Seine Antworten glaube ich zu kennen.

Vielleicht sind diese Gedanken auch der Jahreszeit geschuldet, der November ist hier bei uns derzeit schon besonders grau, kurze Tage mit viel Nebel, aber nach er Wintersonnenwende geht’s dann wieder aufwärts, wir werden geimpft werden, und eine neue, Nach-Corona-Ära wird beginnen.

Hoffentlich werde ich noch dabei sen.

Gedanken über Leben und Tod

Jetzt noch eine kurze Schnurre:

Ich habe es nicht selbst erlebt, aber es wurde mir von einer Betroffenen erzählt.

Eine sehr würdige Feuerbestattung in Wien. Die Trauergäste verlassen die Veranstaltung und begeben sich auf den Weg nach Hause. Kein gemeinsames Treffen aller Gäste – wie sonst üblich – nachher, denn es ist Lockdown-Zeit wegen der derzeitigen Pandemie.

Die Trauergäste sind schon auf dem Heimweg, es erreicht sie ein Anruf: „Nehmen Sie die Blumen nicht mit?“ Man ist verwirrt. Die Aufklärung: die Kränze werden unmittelbar nach der Feier auf den Misthaufen befördert.

Man dreht das Auto um; kehrt zu jener Stelle der Feuerbestattungsanlage zurück, wohin die Kränze befördert worden waren. Man nimmt jene Blumen mit, die sich aus den Kränzen leicht entfernen lassen, ja und auch einen kleineren Kranz.

Die Blumen stehen jetzt in Vasen in den Räumlichkeiten der trauernden Familie. Sie freut sich daran – und gedenkt jedes Mal des lieben Verstorbenen.  Und weil doch jetzt die Adventzeit naht, wird der mitgenommene Kranz kurz entschlossen zum Adventkranz umgewidmet!

Also: das nächste Mal, überlegen Sie es sich gut, ob Sie einen Kranz spenden, wenn es sich um eine Feuerbestattung handelt. Trotzdem finde ich auch dabei Kränze als unerlässlich.

Jetzt noch eine kurze Schnurre:

Vom anfänglichen Schifahren

Zum „Wirtschaftszweig“ Wintersport

Ich finde es einfach traurig, wie derzeit über den „Wintersport“ gestritten wird. Sicher kann man nicht mehr zu einer „Ausübung“ zurückkehren, wie ich sie in meiner Jugend erlebt hatte. Damals waren für mich Wintersport: Schifahren, Rodeln, Eislaufen, Rodeln, Eisstockschießen und eine Pferdeschlittenfahrt; später kam dann Langlaufen dazu.  Wenn man übernachtet hat, war das eher in sehr einfachen Gaststätten bzw. auf Hütten der Touristen.- und Alpenvereine, oder bei Bauern in den Schigebieten.  Lifte gab es nur vereinzelt, meist waren es Materialseilbahnen, die man für das Gepäck verwenden konnte. Und von präparierten Pisten war noch keine Rede, es fuhren keine Pistengeräte jeden Tag vor Eröffnung der Piste auf und ab. Schneekanonen, hätte man damals gefragt, was ist das?  Beschneien, das war nicht notwendig, denn – in meiner Erinnerung – gab es immer und überall genug Schnee, im Wiener Wald und in den nahe gelegenen Schigebieten.

Selbst den Begriff Apres-Schi gab es noch nicht, denn da wir – um hinunterfahren zu können, entweder die Schier hinauftragen mussten, oder Steigfelle anschnallen mussten um damit hinaufzugehen. Ich kann Ihnen versichern, eine sehr ermüdende Form des Anstiegs, und der dauerte lang, und die Abfahrt dann nicht so lang, sehr oft wiederholte man diese Prozedur nicht und abends, na da war man ziemlich müde. Daher hatte man weder Lust noch Gelegenheit aufwändig zu „feiern“, man wäre einfach viel zu müde dazu gewesen. Auch Rodeln musste man hinaufziehen um wieder hinunterfahren zu können.

Na selbstverständlich haben wir die Entwicklungen der Schigebiete begrüßt, haben uns mit Begeisterung von den Schleppliften (Querbalken zwischen den Beinen) oder zwei Personen darauf – hinaufziehen lassen. Bei der diesbezüglichen Partnerwahl musste man ziemlich vorsichtig sein, denn manche Partner waren nicht immer ausreichend standfest und fielen während des Hinaufschleppens um und auf der anderen Hälfte des Balkens konnte man allein nicht mehr weiterfahren. (Mein Mann und ich waren auf diesen Liften total inkompatibel). Als ich einmal allein auf einem derartigen Konstrukt hinaufgefahren bin, schaffte ich das Aussteigen nicht mehr rechtzeitig, wurde von dem Lift ein Stück mitgeschleppt und mein Steiß-Wirbel ist seitdem nicht mehr „der Alte“.

Nach und nach wurden Sessellifte gebaut, zuerst „Einsitzer“, später Mehrsitzer, und für die langen Strecken waren es dann Seilbahnen.

Nicht nur der Fahrstil änderte sich (ich hatte noch mit Stemmbogen begonnen), sondern auch die Schier, entwickelten sich von meinen ersten (ziemlich langen) Lärchenbretteln, zu den heutigen „Hightech“-Geräten. Meine ersten Schischuhe waren schlichte Wanderschuhe, heute sind es wahre Apparate an den Füßen. Langsam wurden aus kleinen Bergbauerdörfern elegante Orte mit schicken Hotels, später kamen noch Wellnessbereiche dazu, Swimmingpools wurden zur Entspannung errichtet. Und wenn man auf sich hielt, legte man auch auf Gourmetessen allergrößten Wert. Die Haubenköche hielten in den Schigebieten Einzug.

Angefangen hat es mit der Eisbar – einem Iglu-artigen „Ding“ wo man im Freien seine Drinks nach dem Schifahren genießen konnte.  Die ehemaligen Hütten wurden in „ländliche Restaurants ausgebaut, man bekam lokale Speisen, aber auch den berühmten Jagatee, der damals anfing, für Unfälle zu sorgen.

Die Pisten waren selbstverständlich präpariert, es gab Schischaukeln, die Kleidung und Ausrüstung wurde immer schicker und differenzierter, man begann auch, sich die Ausrüstung auszuborgen, um eben immer am neuesten technischen Stand bleiben zu können Für wirkliche Könner gab es .Tiefschneefahren, eine Methode, die leider auch es Öfteren Schneebretter und Lawinen auslöste.  

Viele fuhren nun in die Wintersportorte – um sich zu amüsieren, nicht notwendigerweise um schizufahren, man führte sein schickes Gewand vor und ging in die Bar, zum Partymachen.

Heliskiing konnten sich manche im Ausland leisten – also mit dem Helikopter auf den Gipfel fliegen und dann die Abfahrt zu starten. In Österreich ist das verboten.

Es gab und gibt allerdings ein Problem, das in der Zwischenzeit immer gravierender geworden ist. Aufgrund des Klimawandels wurde der Schnee – vor allem in den niedriger gelegenen Gebieten immer rarer. Man half sich mit aufwändigem Beschneien, zuletzt war die umliegende Landschaft winterlich kahl, und nur ein Streifen war beschneit, auf dem sich dann die Schifahrer drängten.

Schifahren war zu einem boomenden Wirtschaftszeig geworden, der Sport, die Bewegung an der frischen Luft, war ziemlich in den Hintergrund getreten. Ausländische Arbeitskräfte wurden benötigt, aufwändige Werbekampagnen für bestimmte Gebiete gestartet.

Und dann kam Ischgl, bedingt durch Corona. und nun zittert man um den Wintertourismus, weil rundherum Reisewarnungen ausgesprochen werden, um die Verbreitung dieses grauslichen Virus zu behindern. Schifahren ist zu einem Wirtschaftsfaktor geworden.

Vom anfänglichen Schifahren