Heute interessiert uns doch: München – schon wegen der EM.

Aber vielleicht doch auch ein anderer historischer Aspekt – wann ist München überhaupt historisch erstmals erwähnt worden: am 14.Juni 1158: Im Augsburger Schied gibt Kaiser Friedrich I. Barbarossa dem Welfenherzog Heinrich dem Löwen das Recht, die errichtete Brücke über die Isar zu betreiben. Er muss allerdings Bischof Otto von Freising ein Drittel der Einnahmen für dessen abgerissene Brücke abgeben. Diese Zahlungen erfolgten bis 1803 an Freising und dann bis 1852 an den bayerischen Staat. Gegen eine einmalige Ablösesumme wurde diese Verpflichtung dann aufgehoben. Am Flussübergang entwickelt sich im Laufe der Zeit die Stadt München, die in der Urkunde erstmal namentlich erwähnt wird.

Der Augsburger Schied, auch als Augsburger Vergleich bezeichnet, ist eine am 14. Juni 1158 abgefasste Urkunde Kaiser Friedrich I. Barbarossas. Der Augsburger Schied wird auch (irreführenderweise) als „Stadtgründungsurkunde“ Münchens bezeichnet, da er den Ortsnamen München erstmals erwähnt. Heinrich hatte zuvor eine bischöfliche Brücke in Feringa (Oberföhring) abreißen lassen und die Berchtesgadener Salzhändler damit gezwungen, auf ihrem Weg nach Norden und Westen seine eigene, wenige Kilometer weiter südlich gelegene Brücke zu nutzen. Der Kaiser bestätigte das Markt- und Münzrecht für München, das jedoch ein Drittel der daraus resultierenden Einnahmen an den Freising abführen musste.

Friedrich I., genannt Barbarossa (italienisch für „Rotbart“) (* um 1122; † 10. Juni 1190 im Fluss Saleph nahe Seleucia, Kleinarmenien), aus dem Adelsgeschlecht der Staufer war von 1147 bis 1152 als Friedrich III. Herzog von Schwaben, von 1152 bis 1190 römisch-deutscher König und von 1155 bis 1190 Kaiser des römisch-deutschen Reiches. In seinen letzten Jahren bereitete er nach der Niederlage des Königs von Jerusalem, Guido von Lusignan, gegen Saladin 1187 einen weiteren Kreuzzug vor. Am 11. Mai 1189 brach der Kaiser auf, doch er ertrank dreizehn Monate später kurz vor seinem Ziel. Im Rahmen der deutschen Nationalbewegung des 19. Jahrhunderts entwickelte sich Friedrich Barbarossa zum nationalen Mythos. Mit der Sage vom Kaiser, der im Kyffhäuser schläft und auf bessere Zeiten wartet, wurde die Hoffnung auf die nationale Einheit verbunden.

Heinrich der Löwe (* um 1129/30 oder 1133/35; † 6. August 1195 in Braunschweig) aus dem Geschlecht der Welfen war von 1142 bis 1180 Herzog von Sachsen (als Heinrich III.) sowie von 1156 bis 1180 Herzog von Baiern (als Heinrich XII.). Heinrich der Löwe hatte 1152 als Herzog von Sachsen entscheidenden Anteil an der Königskrönung seines Vetters Friedrich Barbarossa. Dafür wurde er von Barbarossa in den folgenden Jahren intensiv gefördert. So erhielt er im Jahr 1156 auch das bayerische Herzogtum. In Norddeutschland konnte Heinrich eine königsgleiche Stellung aufbauen. Für die Unterstützung durch Barbarossa revanchierte sich Heinrich zunächst durch große Anstrengungen im Reichsdienst während der ersten Italienzüge. Im Jahr 1176 wurde das Verhältnis jedoch schwer belastet, als sich der Herzog weigerte, angesichts eines bevorstehenden Kriegs mit den lombardischen Städten den Kaiser in einer bedrohlichen Situation militärisch zu unterstützen. Nach der Niederlage Barbarossas, dem Scheitern der Oberitalienpolitik und dem Friedensschluss von 1177 mit dem lange bekämpften Papst Alexander III. wurde Heinrich der Löwe auf Bestreben mehrerer Fürsten gestürzt und musste ins Exil nach Südengland gehen, aus dem er erst Jahre später zurückkehren konnte.

Die Isar ist ein für Wasserfahrzeuge über Floßgröße nicht schiffbarer Fluss in Tirol und Bayern, der nach einem 292 km langen Lauf südlich von Deggendorf von rechts in die Donau mündet.

Otto von Freising, auch Otto I. von Österreich (* um 1112 vermutlich in Klosterneuburg bei Wien; † 22. September 1158 im Zisterzienserkloster Morimond in Frankreich), war seit 1138 Bischof von Freising und einer der bedeutendsten Geschichtsschreiber des Mittelalters.

Otto von Freising wurde um 1112 als fünfter Sohn des heiliggesprochenen Babenbergers Leopold III., Markgraf von Österreich, und der Tochter Kaiser Heinrichs IV., Agnes von Waiblingen, geboren. Unter seinen Brüdern waren Leopold IV., Herzog von Bayern, Heinrich II., Herzog von Österreich, und Konrad II., Erzbischof von Salzburg. Seine Halbbrüder aus der ersten Ehe seiner Mutter mit Friedrich I. von Schwaben waren König Konrad III. und Herzog Friedrich II. von Schwaben, der Vater von Kaiser Friedrich Barbarossa.

Seine erste Ausbildung erhielt er im Chorherrenstift Klosterneuburg, das sein Vater 1114 gegründet hatte. Im Jahr 1126 oder im nächsten Jahr begab sich Otto zu Studien nach Frankreich, vor allem nach Paris, das sich als Zentrum der damals neuartigen Scholastik (im Gegensatz zur gängigen Monastik) etabliert hatte. Otto verbrachte dort sechs Jahre und hörte dabei Peter Abaelard, Hugo von St. Viktor und Gilbert de la Porrée.

In der Zeit des Investiturstreites geriet er fast zwangsläufig in Konflikt mit den Wittelsbachern, vermittelte aber aufgrund seiner kaiserlichen Verwandtschaft erfolgreich in den Streitigkeiten zwischen Staufern, Babenbergern und Welfen. Er beteiligte sich auf den Ruf des Bernhard von Clairvaux hin als geistlicher Reichsfürst auch aktiv am Zweiten Kreuzzug, konnte jedoch zu dessen Ende hin nur mit Mühe mit einer kleinen Schar von Getreuen entkommen. Im Auftrag Konrads III. war er auch diplomatisch tätig: Er unternahm unter anderem drei Reisen nach Rom, unter Kaiser Friedrich Barbarossa war er bei der Beilegung des Streites mit Papst Hadrian IV. beteiligt. Sein Ideal, auch in der Frömmigkeit, war das Maßhalten.

Im Jahre 1157 wurde Otto von Kaiser Friedrich Barbarossa offiziell damit beauftragt, die Taten des Kaisers aufzuzeichnen. Otto konnte sein Werk nicht mehr vollenden. Heute befindet sich ein Reliquienschrein mit Knochen, die für die des Seligen gehalten werden, in der Anbetungskapelle der Stiftskirche von Heiligenkreuz im Wienerwald.

Es war vielleicht etwas weniger von München selbst die Rede, aber von jenen, die den Flecken/Markt Munichen das erste Mal erwähnten.

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