Villach und die Eisenbahn

Hier in Warmbad Villach kommt man um die Eisenbahn nicht herum. Allüberall kann man die Züge hören, das Rollen der vielen Personen- und besonders Lastzüge, und auch das Pfeifen der Lokomotiven (nur tagsüber). Und die Bahn und der Bahnbau hat auch die Gegend geprägt. Viele der Gründe in dieser Gegend gehörten den Eisenbahngesellschaften. Und man erkennt auch am Hausbau in bestimmten Gegenden, dass diese Häuser für die Bahnangestellten gebaut worden sind.  Die Gleisanlagen der Südbahn schneiden die Gegend grundsätzlich in zwei Teile

Um diese Einleitung ein wenig zu erläutern: gestern bin ich hier in Warmbad ein wenig spazieren gegangen, diesmal lag mein Weg diesseits und dann jenseits der Eisenbahnlinie. Meist hört man die Z üge nur, an manchen Stellen kann man sie auch sehen.

Die Eisenbahn spielte besonders in der Vergangenheit in Villach eine große Rolle. 1864 erreichte die Südbahn Villach, der bald entstehende wichtige Bahnknotenpunkt begünstigte den erneuten Aufschwung der Stadt.

Die Kärntner Bahn wurde als Flügelstrecke von der k.k. priv. Südbahngesellschaft errichtet und reichte von Marburg bis Villach. Die ursprüngliche Konzession (1856: Marburg–Villach–Brixen mit Zweig Villach–Görz) hatte eine AG inne, welche das Baukapital für dieses große Projekt jedoch nicht aufbringen konnte. Es blieb beim „Klagenfurter Spatenstich“ 1857.

Drei um 1865 entstandene Aufnahmsgebäude von Bahnhöfen entlang des Wörthersees wurden aus Töschlinger Marmor erbaut. Es handelt sich um Krumpendorf, Pörtschach und Velden. Das Aufnahmsgebäude von Pörtschach steht unter Denkmalschutz

Diese Konzession ging sodann an die Creditanstalt, welche sie zum Teil (Marburg–Villach) an die k.k. priv. Südbahngesellschaft weitergab. Die restlichen Projekte ließ man vorerst fallen. Der Streckenabschnitt von Marburg bis Klagenfurt wurde am 1. Juni 1863 eröffnet. Am 30. Mai 1864 wurde die Strecke dann bis Villach dem Betrieb übergeben.

Erst aufgrund politischer und strategischer Überlegungen entschloss man sich später, auch eine Verbindung von Villach über Lienz nach Franzensfeste zu errichten, um eine Verbindung der Südbahn mit der Brennerbahn herzustellen. Dies erfolgte mit der Anlage der alten Drautalbahn und der Pustertalbahn, die beide am 20. November 1871 eröffnet worden waren. Das Projekt Villach–Franzensfeste wurde mit finanzieller Stützung des Staates hergestellt.

Nach dem Zerfall der Habsburgermonarchie lag die Strecke plötzlich in drei unterschiedlichen Staaten und verlor somit ihre historische Einheit. Mit der Teilung der Pustertalbahn wurde deren österreichische Strecke mit der alten Drautalbahn und der Kärntner Bahn zur aktuellen Drautalbahn zusammengefasst, während die italienische Pustertalstrecke ihren Namen behielt. Der österreichische Abschnitt ist immer noch von Marburg aus kilometriert. Zwischen der Abzweigung der Rosentalbahn in Klagenfurt und der Abzweigung der Rudolfsbahn Richtung Tarvis in Villach wurde sie Teil der neuen Südbahnführung.

Da die Abzweigung der Lavanttalbahn im nun slowenischen Unterdrauburg lag, war für Züge zwischen dem Lavanttal und Klagenfurt ein Korridorverkehr notwendig, bis in den 1960er Jahren die neu erbaute Jauntalbahn die entstandene inländische Lücke schloss.

1901 wurde von der Regierung der Bau einer zweiten Eisenbahnverbindung mit Triest beschlossen, wobei im Rahmen der geplanten Karawankenbahn die Flügelbahn Villach–Rosenbach (ursprünglicher Stationsname: Bärengraben) einerseits die bereits bestehende (umwegige) Strecke Villach–Klagenfurt entlasten, andererseits die kostspielige Ausgestaltung der Strecke Villach–Tarvis–Aßling hintanhalten sollte. Das betreffende Gesetz zur Herstellung mehrerer Eisenbahnen auf Staatskosten trat 1901 in Kraft und gab den bis Ende 1905 reichenden Bau- und Investitionsrahmen vor.

In den Kriegsjahren 1915 – 1917 war Villach als frontnahe Stadt gegenüber Italien Sitz des Kommandos der 10.Armee.

Im II. Weltkrieg wurde die Stadt 1944/45 durch 52 Luftangriffe schwer getroffen, etwa 300 Menschen kamen dabei um, 1300 Gebäude wurden vernichtet oder schwer beschädigt hauptsächlich auf Grund, dass Villach ein Bahnknotenpunkt ist.

Die Organisation der Österreichischen Staatseisenbahnen und der vom Staat betriebenen Privatbahnen war in einer Verordnung aus 1882 geregelt. Der zufolge stand unter dem K.K. Handelsministerium eine K.K. Direction für Staats-Eisenbahnbetrieb in Wien (der ein Staats-Eisenbahnrath beigegeben war). Darunter fungierten k.k. Ober-Bahnbetriebsämter, denen innerhalb eines bestimmten Bezirks die Überwachung des Betriebsdienstes, des Baues, der Bahnerhaltung sowie die Zugbeförderung zugewiesen war (Standorte: Wien, Linz, Salzburg, Steyr, Villach, Innsbruck sowie Spalato).

Mit Auflösung der k.k. Staatsbahnen nach dem Ende der Monarchie wurden für die auf dem Gebiet der Republik verbliebenen Eisenbahnen die Österreichischen Bundesbahnen gegründet. Insgesamt bestanden unter der in Wien neu eingerichteten Generaldirektion, in der die entsprechenden Sektionen des früheren Eisenbahnministeriums aufgingen, vier Direktionen: Innsbruck, Linz, Villach, Wien.

Die Deutsche Reichsbahn übernahm die vier Bundesbahndirektionen nach dem Anschluss Österreichs 1938 als Reichsbahndirektionen, löste allerdings die Direktion Innsbruck bereits zum 14. Juli 1938 auf. Ihr Streckennetz ging an die benachbarten Direktionen Augsburg, Linz, München und Villach.

Nach 1945 wurde von der wieder begründeten ÖBB die Direktionsstruktur aus der Zeit vor 1938 eingerichtet und die Bundesbahndirektion Innsbruck neu gegründet. Im Zuge des Umbaus der ÖBB in einen Konzern in den Jahren 2004 und 2005 wurden die Direktionen aufgelöst. Darüber herrschte in Villach allerdings keine große Freude.

Villach und die Eisenbahn

Tschernobyl, Saporischschja,

Zum Atomstrom

Vor 38 Jahren kam es in Tschernobyl zu einer Reaktorexplosion. Der ukrainische Präsident Selenskyj warnt vor einer neuen Atomkatastrophe (diesmal Saporischschja) – und fordert mehr Druck auf Russland. Ein besonderes Risiko stellen dabei die Kampfhandlungen, die Stromversorgung sowie die Arbeitsbedingungen der Angestellten dar. Es müsse alles dafür getan werden, die Kühlung aller sicherheitsrelevanten Systeme sicherzustelle, denn kerntechnische Einrichtungen sollten keinesfalls in kriegerische Auseinandersetzungen hineingezogen werden! Ein Unfall in Saporischschja würde sich derzeit allerdings bei weitem nicht so schlimm auswirken, als es damals in Tschernobyl der Fall war. Angeblich.

Das stillgelegte Kraftwerk – Tschernobyl – war nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine für 35 Tage unter russischer Kontrolle. Bereits 785 Tage befindet sich das größte Atomkraftwerk Europas bei Saporischschja in den Händen der russischen Terroristen. Russische Truppen hatten das Atomkraftwerk Saporischschja Anfang März 2022 besetzt. Seitdem sind kriegsbedingt die meisten Leitungen ausgefallen, die die frontnahe Anlage mit Strom versorgen.

Ein Team der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA ist ständig vor Ort, um die Lage in dem weitgehend stillgelegten Kraftwerk zu beobachten. Die Fachleute berichten immer wieder über militärische Aktivitäten in der Nähe.

Am 26. April 1986 ereignete sich die Nuklearkatastrophe von Tschernobyl. Die Nuklearkatastrophe von Tschernobyl wurde in die höchste Stufe 7 der internationalen Meldeskala INES eingeordnet. Der katastrophale Unfall ereignete sich im Block 4 des Atomkraftwerks Tschernobyl, nahe der 1970 gegründeten ukrainischen Stadt Prypjat. Bei dem havarierten Reaktor handelte es sich um einen Druckröhrenreaktor der sowjetischen RBMK-Bauart.

Bei einem planmäßigen Test in Block 4 des Reaktors in Tschernobyl sollte überprüft werden, ob dem Reaktor auch bei einem Stromausfall noch genügend eigene Energie für seine Notkühlung zur Verfügung steht. Unerwartete und unzulässige Zustände in der Anlage führten zu einem Anstieg der Leistung, der durch die Regelung nicht mehr ausgeglichen werden konnte. Die manuelle Abschaltung führte aufgrund der Besonderheiten des RBMK-Kerns zu einem extrem schnellen Anstieg der Energiefreisetzung in den Brennelementen, was letztendlich zur vollständigen Zerstörung des Reaktorkerns führte. Bei der Explosion wurde die Reaktorhalle zerstört, wodurch es aufgrund des Graphitbrands zu einer erheblichen Freisetzung von radioaktiven Stoffen in die Umwelt kam. Die vorherrschenden Luftströmungen verteilten diese über weite Teile Europas.

Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem Tschernobyl-Unfall ist umstritten, was unter anderem durch methodische Schwierigkeiten bei der Erfassung von strahlungsbedingten Erkrankungen bedingt ist. Das Tschernobyl-Forum veröffentlichte im Jahr 2005 eine Schätzung, wonach die Gesamtzahl der auf den Unfall zurückzuführenden Todesopfer weltweit bei ungefähr 4000 liegt.

Nach der Katastrophe wurde über den beschädigten Reaktor ein vorübergehender Schutzmantel aus Beton und Stahl errichtet, bekannt als „Sarkophag“. Innerhalb eines Radius von 30 Kilometern um das Kernkraftwerk wurde eine Sperrzone eingerichtet. In den Jahren 2010 bis 2019 erfolgte der Bau einer neuen Schutzhülle, das „New Safe Confinement“, über dem Sarkophag.

Jeder, der die Tage danach bewusst erlebt hate, erinnert sich wie er/sie von der Katstrophe erfahren hat. Lange wurden der Unfall und seine Auswirkungen verschwiegen. Auch in Österreich, das sich sehr wohl im Einzugsbereich der radioaktiven Stoffe befand (einzelne Landesteile waren unterschiedlich betroffen).

Wir, meine Familie, erfuhren es am 1. Mai. Mein Mann und ich haben uns fast immer die Aufmärsche am 1. Mai (Tag der Arbeit) angesehen. So auch 1986. Es war nicht besonders warm, es war bewölkt und nieselte ganz leicht. Wir waren zum Mittagessen nach Hause gekommen – dann wurde über diesen Unfall im Radio berichtet. Es gibt böse Zungen, die behaupten, dass die Nachricht in Österreich schon früher angekommen wäre, und man (die (Stadt)regierung damals) den Umzug zum 1. Mai nicht absagen wollte. Wir hatten eigentlich keine Ahnung, welche Auswirkungen das auf uns persönlich haben könnte. Ich habe zwar lange in der International Atomic Energy gearbeitet, aber sehr viel verstanden habe ich von den möglichen Auswirkungen eigentlich auch nicht. Wir wuschen halt die Kleider, die wir während des Spazierganges angehabt hatten.

Schlimmer wirkte es sich auf die Familie meines Sohnes aus. Meine Enkeltochter war noch klein und durfte jetzt nicht mehr in den Garten zum Spielen gelassen werden. Nachher wurden wir genauer aufgeklärt, lange war es z.B. verboten Schwammerln in gewissen Gegenden zu pflücken.

Es gab eine Menge Aufklärung – nachher. Faktische und Fiktive.

Derzeit gibt es ja wieder Debatten um die Nutzung von Atomstrom. Z.B. Frankreich setzt darauf (bei einer Flusskreuzfahrt auf der Rhone haben wir die Reaktoren an deren Ufern gesehen). Ich bin auch nicht mehr so „dagegen“, wie ich einst war, nachdem wir uns vom russischen Gas trennen sollten.  

Tschernobyl, Saporischschja,

Macrons Aussage: „Europa kann sterben“, hat mich schon sehr erschreckt!

Leider ist es noch immer recht frisch draußen, die Sonne versteckt sich oft hinter den Wolken und der Schnee reicht noch weit herunter. Brrr.

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Und mich beschäftigt wieder einmal Europa, ja, im Hinblick auf die Wahl. Vielleicht haben Sie es bereits irgendwo gelesen. Aber ich finde, dass es wichtig ist, Macrons Gedanken zu überlegen. Es hat mich schon er schreckt, die Aussage Macrons: „Unser Europa heute ist sterblich, es kann sterben, und das hängt allein von unseren Entscheidungen ab“. Europa stehe an einem Wendepunkt und müsse mehr tun, um mit rasch wieder aufrüstenden globalen Rivalen konkurrieren zu können. Die größte Gefahr für die Sicherheit Europas sei der Krieg in der Ukraine: „Die Grundvoraussetzung für unsere Sicherheit ist, dass Russland diesen Angriffskrieg nicht gewinnt“, sagte Macron. Er schlug die Schaffung einer europäischen Militärakademie vor. Zudem müsse Europa den Bereich Cybersicherheit stärken und die heimische Rüstungsindustrie fördern: „Wie können wir unsere Souveränität, unsere Autonomie aufbauen, wenn wir nicht die Verantwortung übernehmen, unsere eigene europäische Verteidigungsindustrie aufzubauen?“

Er bekräftige seine Forderung, bei Rüstungsgütern europäische Produktionen zu bevorzugen und dafür auch gemeinsame Schulden aufzunehmen – Forderungen, die in Berlin bislang nicht umfassend geteilt werden.

Die nukleare Abschreckung, über die Frankreich verfüge, sei dabei „ein unumgängliches Element der Verteidigung des europäischen Kontinents“, erklärte Macron. „Dank dieser glaubwürdigen Verteidigung können wir die Sicherheitsgarantien aufbauen, die unsere Partner in ganz Europa erwarten“, betonte er. Der gemeinsame Sicherheitsrahmen könne in der weiteren Zukunft auch ermöglichen, „nachbarschaftliche Beziehungen zu Russland aufzubauen“.

Macron sagte, Europa müsse in der Lage sein, einen Dialog mit Drittländern aufzunehmen und zu zeigen, dass es kein „Vasall“ der USA sei. Wirtschaftlich drohe der alte Kontinent im internationalen Kontext zurückzufallen und müsse sein Wachstumsmodell überdenken. Berater des Präsidenten bezeichnen die Rede als Beitrag Frankreichs zur strategischen Agenda der EU für die nächsten fünf Jahre. Über die Agenda soll nach den Europawahlen entschieden werden, die im Juni 2024 anstehen.

Macron hatte in jüngster Zeit zudem mit der Bemerkung für Aufmerksamkeit gesorgt, dass der Einsatz westlicher Bodentruppen in der Ukraine nicht ausgeschlossen sei. Solche Überlegungen treffen bei Bundeskanzler Olaf Scholz auf Ablehnung. Zudem hatte es angeblich Interessenkonflikte bei geplanten gemeinsamen Projekten wie der Entwicklung eines Kampfflugzeugs und eines Kampfpanzers gegeben.

Ich kann mich nicht allem vollinhaltlich anschließen, aber Macrons Aussagen sind sicherlich ein Weckruf. Aber bei allen Vorschlägen Macrons, die da kommen, haben wir einige Probleme in der EU (meines Erachtens).

Der Brexit war sicherheitspolitisch ein Malheur.  Großbritannien ist eine Atommacht (Frankreich auch, aber die jetzt einzige in der EU). Und Großbritannien hat eine sehr wirkungsvolle Flotte. Also wäre es sehr sinnvoll, bei sicherheitspolitischen Entwicklungen Großbritannien einzubeziehen.

In Europa sind nicht alle Staaten einer Meinung die Ukraine betreffend. Ich denke primär an das ewig eine andere Meinung äußernde Ungarn. Ich weiß nicht, wo die Slowakei jetzt neuerdings steht – eher bei Ungarn? Es gibt Staaten, die sich von Russland stärker bedroht fühlen, als andere: das sind sicher die Polen, die Baltischen Staaten. Bei Rumänien und Bulgarien bin ich nicht ganz sos sicher, deren „Flanke“ ist indirekt durch Moldawien verunsichert, in dem es jetzt ja einigermaßen rumort! Aber jedenfalls sind die bedrohten Länder der Meinung, dass die Ukraine Russland besiegen muss.  Ein umfänglicher Sieg der Ukraine über Russland kann ich mir langfristig eigentlich kaum vorstellen (es scheint auch nicht das Ziel der USA zu sein, das der Ukraine immer grad so viele Waffen liefert, dass sie überlegen kann, aber sicher nicht Russland besiegen kann).

Andere Staaten fühlen sich zwar auch bedroht (so auch Österreich), aber dass Russland besiegt werden muss, ist sicher nicht ihr Ziel. Man ist vielmehr an einem Waffenstillstand und darauffolgende Friedensverhandlungen – möglichst bald – interessiert.

Und dann gibt es Länder, denen das alles reichlich egal ist, und die vor allem kein Geld für Bewaffnung und Stärkung der Ukraine ausgeben wollen. Dieses Geld sollte vielmehr in die Wirtschaft oder in die „Flüchtlingsbekämpfung“ Fließen (z.B. Spanien).

Und dann gibt es in vielen Ländern Parteien, die sehr „russenfreundlich“ sind. Und es kann angenommen werden, dass diese Parteien erfolgreich sein könnten. Und dass muss jeder Wähler, jede Wählerin bei dieser Wahl auch bedenken.  

Wie diese Meinungen unter einen Hut gebracht werden können, ist eine sehr schwierige Aufgabe. Das sollte bei und nach der Europa-Wahl ausreichend bedacht werden: wer – an der Spitze der Kommission und unter den Kommissaren – ist derartigen Monsterproblemen gewachsen?

Kleinstaaterei und Opas („hast Du einen Opa, dann schick ihn nach Europa“) – also nicht mehr benötigte Politiker – sollten eher nicht auf den Listen aufscheinen.

Mein‘ ich halt!

Macrons Aussage: „Europa kann sterben“, hat mich schon sehr erschreckt!

Hurra, das Maibachl fließt

Neulich, als ich nachschauen gegangen war, war noch nichts zu sehen gewesen vom Maibachl, nur ein Fleckerl war etwas feucht gewesen. Ich habe dann sogar versucht im Bachbett weiter hinauf zu gehen, das war mir aber dann doch zu problematisch, mit den vielen großen Kieseln drinnen.

Heute früh geh‘ ich im Außenbecken schwimmen (4°). Über dem Becken steht der Nebel, dass man eventuelle andere Personen fast nicht sehen würde (es waren ohnedies keine da). Die Sonne scheint durch diesen Nebel, die Berge sind noch verhangen. Das ist für mich fast ein Höhepunkt hier in Warmbad.  Beim Zurückkehren ins Hotel dann erzählt mir ein Herr, er wäre gerade im Maibachl schwimmen gewesen, ganz allein, erklärte er stolz. Da muss ich natürlich gleich nachschauen gehen.

Das Maibachl ist eine Thermalquelle am Fuße des Dobratsch in Villach im österreichischen Bundesland Kärnten. Es gehört hydrologisch zu einer Reihe von Thermalquellen, die in Warmbad Villach zu Kur- und Heilzwecken gefasst wurden. Die Maibachl-Quellen bilden einen natürlichen Überlauf der Warmbader Thermalquellen und fließen nur zur Zeit der Schneeschmelze am Dobratsch oder nach länger anhaltenden intensiven Niederschlägen.

Naja, bevor ich hergekommen war es ja auch hier schon fast heiß gewesen. Dann während meines Aufenthaltes kam der Regen, der dann in Schnee überging. Und – siehe da- das Maibachl hat reagiert – pünktlich.

In der Nähe der Hauptquellen haben sich im Laufe der Zeit zwei Quellbecken gebildet, die durch Steinschichtungen der Badegäste zusätzlich aufgestaut wurden und nun mit ca. 1 m bis 1,2 m Tiefe zum Entspannen im 28 °C warmen Thermalwasser einladen.

Naja, ich werde das denn doch nicht in dieses Naturbecken steigen, ich bin kein Freund des Ausziehens und wieder Anziehens in der Natur …

Bei besonders heftigen Niederschlägen oder sehr rascher Schneeschmelze beginnt ein paar hundert Meter von den Maibachlquellen entfernt und noch ein paar Meter höher gelegen auch die Hungerbach-Quelle zu sprudeln. Dieser Bach fließt dann gemeinsam mit dem Maibachl und den Abflüssen der Warmbader Quellen als Zillerbach südlich von Villach in die Gail.

Im Jahr 2005 wurde das Maibachl zum Naturdenkmal erklärt. (Heißt das jetzt, dass es auch Teil der Kärntner Leitkultur ist?)

Hurra, das Maibachl fließt

„Gender Apartheid“

In Afghanistan

Hier, in Warmbad Villach kommt die Sonne zeitweilig hervor, die Berge befreien sich vom Nebel. Es hat immerhin 12.° Schön war’s im Außen-Pool in der Sonne zu schwimmen.

Es gibt genug Krisen – weltweit, über die ich schreiben könnte, aber über die meisten dieser Krisen sind die Zeitungen etc. ohnedies voll. Z.B., dass Christen wieder in Ägypten angegriffen wurden.

Aber heute habe ich wieder einen neuen Begriff gelernt: Gender Apartheid; Verfolgung aufgrund des Geschlechts. Unter dem Titel „Crimes against Humanity“, Verbrechen gegen die Menschlichkeit (auch Verbrechen gegen die Menschheit) fällt nun auch Gender Apartheid.

Verbrechen gegen die Menschlichkeit ist ein Straftatbestand im Völkerstrafrecht, der durch einen ausgedehnten oder systematischen Angriff gegen eine Zivilbevölkerung gekennzeichnet ist. Erstmals völkervertraglich festgelegt wurde der Tatbestand 1945 im Londoner Statut des für den Nürnberger Prozess gegen die Hauptkriegsverbrecher des NS-Regimes geschaffenen Internationalen Militärgerichtshofs. Die heute wichtigste vertragliche Rechtsquelle ist Artikel 7 des Römischen Statuts des Internationalen Strafgerichtshofs. Die Strafbarkeit von Verbrechen gegen die Menschlichkeit ist daneben auch völkergewohnheitsrechtlich anerkannt (noch ohne Gender Apartheid).

Im April 2024 wird im Rahmen der UN an einem Abkommen über Verbrechen gegen die Menschlichkeit gearbeitet. Einige Staaten, darunter auch Österreich haben vorgebracht, dass „Gender Apartheid“ darin einzuschließen wäre. Gender Apartheid bezeichnet verschiedene Weisen der Separation oder Segregation von Menschen nach ihrem Geschlecht. Am häufigsten wird der Begriff in der westlichen Welt für die Trennung nach Geschlechtern im Schulunterricht verwendet. Verwendungen beziehen sich deshalb zum Beispiel auf die Geschlechterordnung in der Berufs- und Arbeitswelt. In sozialer und kultureller Hinsicht ist die Geschlechtertrennung Ausdruck einer Geschlechterordnung.

Besonders ausgeprägt von Gender Apartheid ist Afghanistan betroffen. Die Menschenrechte in Afghanistan sind stark eingeschränkt, insbesondere seit der Machtübernahme der Taliban in Kabul im August 2021. Die Rechte und Freiheiten von Frauen sind besonders stark eingeschränkt, da sie aus den meisten öffentlichen Räumen und am Arbeitsplatz verbannt sind.

Während der ersten Regierungszeit der Taliban im Islamischen Emirat Afghanistan von 1996 bis 2001 – mit begründeten Befürchtungen für eine erneute Bedrohung der Frauenrechte nach der Machtübernahme der Taliban 2021 – wurde das System der Taliban international besonders durch die Be- und Misshandlungen von Frauen bekannt. Das erklärte Ziel der Taliban war es, ein „sicheres Umfeld für die Frau zu schaffen, in der ihre Keuschheit und Würde wieder unantastbar ist“, was auf Glaubensvorstellungen basiert, denen gemäß eine Frau in Zurückgezogenheit („Parda“) leben solle.

Frauen wurden gezwungen, in der Öffentlichkeit die Burka zu tragen, weil, wie ein Sprecher der Taliban es ausdrückte, „das Gesicht der Frau eine Quelle der Korruption für die mit ihr nicht verwandten Männer ist“. Es wurde Frauen verboten, zu arbeiten und ab dem Alter von acht Jahren unterrichtet zu werden. Bis dato war der Unterricht auf die Lehren des Koran beschränkt. Frauen, die eine höhere schulische Ausbildung anstrebten, waren gezwungen, Schulen im Untergrund zu besuchen, wo sie und ihre Lehrer, falls entdeckt, die Todesstrafe riskierten. Frauen war es nicht gestattet, ohne einen männlichen Begleiter einen männlichen Arzt aufzusuchen, was dazu führte, dass viele Krankheiten unbehandelt blieben.
Auch heute 2024 sind Frauen zu Hause „eingekerkert“, und können in keiner denkbaren Art am öffentlichen Leben teilnehmen. Sie dürfen das Haus ohne männliche Begleitung überhaupt nicht verlassen, sie müssen sich vollkommen verschleiern, sie dürfen keine Schulen besuchen und auch nicht außerhäuslich arbeiten.  Sie dürfen bereits mit 9 Jahren verheiratet werden. Zwischen 2021 und 2024 wurden 185 Erlässe publiziert, von denen 124 allein nur Frauen betrafen. Und wer immer wider diese Erlässe handelt, muss mit brutalen Strafen rechnen, – Gewalt, Einkerkerung, Folter durch die Taliban.  Ende März 2024 haben die Taliban verlautbart, dass sie Steinigen von Frauen bei bestimmten Vergehen (nur von Frauen) aufnehmen werden.

Aber all dies gilt nicht für alle Frauen in Afghanistan. Denn die eigenen Töchter der Taliban-Führer genießen Privilegien, die anderen Frauen in diesem Land verwehrt sind. Diese Töchter werden nach Qatar, Pakistan auch in andere Länder zu ihrer Ausbildung geschickt. Es gibt private Koranschulen für diese „privilegierten Töchter“.  Manche dieser Töchter studieren an internationalen Universitäten wo sie auch Englisch lernen und besonders in so genannten STEM-Skill ausgebildet werden: Problemlösung, Kritisches Denken, Kreativität, Neugier, Logisch-Mathematische Kenntnisse und Ingenieurwissen).

Den weniger privilegierten jungen Frauen – in Afgahnistan – wird jegliche Bildung und Verbindung zur restlichen Welt verwehrt, im Gegenteil, dafür würden sie eingesperrt, gefoltert und geprügelt!

Die Taliban berufen sich auf eine besonders strenge Auslegung des Korans. Nur im Koran wird z.B. die Notwendigkeit von Bildung besonders betont (unabhängig vom Geschlecht). Im Westen wird oft angenommen, dass es sich bei diesen Gräueltaten um kulturelle oder religiöse Vorgänge handelt. Dadurch fühlen sich die Taliban nur bestätigt. Aber die Taliban zeigen ja klar, dass es sich nicht um kulturelle oder religiöse Angelegenheiten/Regeln handelt, indem sie ihren Töchtern andere Möglichkeiten bieten.

Dier Taliban entlarven damit nur, sich selbst: sie betreiben  Gender Apartheid.

„Gender Apartheid“

Wir müssen sehr wachsam sein

Eine Freundin hat mich darauf aufmerksam gemacht, dass heute der „Pinguin-Tag“ ist, und ein Bildschirmschoner Bild zeigten einen davon. Aber sorry, mir fällt wirklich nichts dazu ein, außer, dass ich auf einer Argentinien Reise an einem Strand zwischen lauter netten, friedlichen Pinguinen herumspaziert bin, wie andere Touristen auch. Ob das den Pinguinen vielleicht unangenehm war?

Und noch auf das „Hier“ zu kommen. Recht frisch, in der Früh, soll aber immerhin wärmer (über 10°) werden, es ist nebelig und der Himmel bedeckt.

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Ansonsten bekümmert mich ein Zitat aus „mein Kampf“: genau kann ich es nicht zitieren: „mögen sie uns auslachen, mögen sie uns beschimpfen, egal ob sie uns als Clowns oder Kriminelle darstellen, wichtig allein ist, dass sie uns erwähnen, dass sie sich immer wieder mit uns beschäftigen.“

Aber das tun wir heute nicht, mit Erzfeinden: wenn ich mir nur die heutigen („on-line“) Nachrichten, Social-Media durchsehe, ich sehe Trump sehr oft, Putin oft, Andere schon wesentlich weniger oft …

Das macht es den Nationalisten von heute (sie sind ja noch keine Nationalsozialisten) schon viel leichter, z.B. auch gewählt zu werden.

Und wie wir wissen, zerstört ihr aggressiver Nationalismus die Demokratie (wenn sie überhaupt noch vorhanden ist). Dieser Hitler’sche Satz trifft auch bei uns in Österreich zu: Kickl kann sich mit seiner toxischen Intelligenz und Eloquenz bestens verkaufen (er hat fast „Göbbel’sche“ Züge). Ob er aber Österreich gut regieren würde, bezweifle ich. Denn derzeit hört man von ihm ja nur „Negatives“ über die Anderen, aber kein Programm für die vielen anstehenden Probleme.

Das Deutsche Reich war seit 1919 eine Republik. Viele Deutsche waren mit der neuen Situation unzufrieden. Sie wollten das Kaiserreich zurückhaben. Außerdem glaubten viele Menschen, die regierenden Sozialdemokraten seien an der Niederlage schuld. Dennoch ging es ab Mitte der zwanziger Jahre im Land zunehmend aufwärts.

Das Deutsche Reich war seit 1919 eine Republik. Viele Deutsche waren mit der neuen Situation unzufrieden. Sie wollen das Kaiserreich zurückhaben. Außerdem glaubten viele Menschen, die regierenden Sozialdemokraten seien an der Niederlage schuld. Dennoch ging es ab Mitte der zwanziger Jahre im Land wirtschaftlich zunehmend aufwärts.

Vor diesem Hintergrund erfolgte der Aufstieg der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei (NSDAP). Bei ihrer Gründung 1920 war sie eine kleine Partei. Hitler schaffte es mit seinem rednerischen Talent, immer mehr Mitglieder anzuwerben. Die Partei war durch einen extremen Nationalismus und Antisemitismus gekennzeichnet.

Im November 1923 versuchte Hitler, durch einen Putsch die Macht zu ergreifen. Damit scheiterte er gründlich. Hitler landet hinter Gittern und der Richter verboten die NSDAP. Ende 1924 kam Hitler nach einer relativ geringen Strafe wieder frei. Seine politische Karriere war noch nicht vorbei. Im Gefängnis hat er Mein Kampf geschrieben und darin seine Pläne für Deutschland ausgebreitet. Die Nazis gingen künftig den legalen Weg und versuchten über Wahlen die Macht zu erobern. Sie profitierten dabei von der Wirtschaftskrise, die Ende der zwanziger Jahre einsetzte. Sie nutzten die Krise für eine heftige Kritik an der Regierung und am Versailler Vertrag. Ihre Strategie ging auf. Bei den Wahlen von 1928 erhielt die NSDAP 0,8 Millionen Stimmen, 1930 war die Zahl auf 6,4 Millionen gewachsen.

Dass sich viele Deutsche von der NSDAP angezogen fühlten, liegt nicht nur am Parteiprogramm. Die Partei strahlte Kraft und Dynamik aus. Und Hitlers Image eines starken Führers sprach die Phantasie an. Viele sahen in ihm jemanden, der das Volk vereinen und die politischen Auseinandersetzungen beenden würde. Die Nazis richteten sich an Wählerinnen und Wähler aus allen Gesellschaftsschichten, nicht nur an einzelne Gruppen. Sie erreichten auch viele Menschen, die vorher nicht zur Wahl gegangen sind. Trotzdem sah es im November 1932 so aus, als habe die Partei ihren Höhepunkt überschritten. Die Wirtschaft kam wieder in Gang und die NSDAP verlor 15 % ihrer Sitze, obwohl sie die stärkste Partei blieb. Doch am 30. Januar 1933 war es soweit. Hindenburg ernannte Hitler zum Reichskanzler. Hitler wurde also nicht von der deutschen Bevölkerung gewählt, kam aber auf legale Weise an die Macht.

In der neuen Regierung waren nur zwei NSDAP-Mitglieder vertreten: Wilhelm Frick und Hermann Göring. Letzterer war Minister ohne Geschäftsbereich und erhielt die Kontrolle über die Polizei Preußens, des größten Teils von Deutschland. Schon bald riss Hitler mehr Machtbefugnisse an sich. Ein Schlüsselereignis war dabei der Reichstagsbrand, am 27. Februar 1933.

Reichspräsident Hindenburg verkündete am Vormittag des nächsten Tages die „Verordnung des Reichspräsidenten zum Schutz von Volk und Staat“, auch „Reichstagsbrandverordnung“ genannt. Sie schuf die Grundlage für eine Diktatur. Die Bürgerrechte der deutschen Bevölkerung wurden eingeschränkt. Die Freiheit der Meinungsäußerung war nicht mehr selbstverständlich, und die Polizei konnte willkürlich Hausdurchsuchungen vornehmen und Personen verhaften. Die politischen Gegner der Nazis waren nun vogelfrei.

In dieser Atmosphäre der Einschüchterung fanden am 5. März 1933 Neuwahlen statt, mit 43,9 Prozent der Stimmen erreichte die NSDAP noch nicht die Mehrheit. Aber die Verhaftungen und Einschüchterungen nahmen zu. Die Regierung verbot die kommunistische Partei. Es kam zum Ermächtigungsgesetz …

Vergleichen Sie dies nun diese Situation und derzeitige Entwicklungen mit den Ankündigungen Kickls.

Wir müssen sehr wachsam sein

Zu Lärmproblemen (und einer bissel zu meiner Befindlichkeit)

Heute hat mich eine Freundin bedauert: Du Arme, bei DEM Wetter Urlaub. Also ja, es ist noch kalt draußen, gestern hat es abends wieder dicht geschneit, und in der Früh hat es drei Grad gehabt und – geregnet. Untertags ist es marginal wärmer geworden und es hat zu regnen aufgehört.

Aber – ich empfinde mich gar nicht als arm. Mein Zimmer ist angenehm geheizt, ich friere nicht, ich habe auch genug Gewand für Kälte und Regen draußen mit. Ich war auch heute Früh im Freien schwimmen – bei Regen, aber das Wasser war warm (bacherlwarm, wie man so schön sagt) und ich konnte nach Herzenslust schwimmen, weil sosnt keiner im Pool war. Untertags habe ich „Anwendungen – also Massagen, Physiotherapie und Unterwassergymnastik. Das Essen ist hervorragend hier – und bekanntlich esse ich ja gerne.

Ich habe Zeit zu Lesen, ja, leider sind diesmal keine Freunde hier im Hotel, aber manche, die in Kärnten residieren, konnte ich wieder besuchen.

Einzige, das mir lästig ist, ich muss mich mehrmals am Tag umziehen, Badegewand, Turngewand, Gewand spazieren zu gehen. Ich versuche das ohnehin zu minieren, aber ganz geht das doch nicht.

Alles in allem geht’s mir wirklich gut. Und es ist auch wenig Lärm hier – und das ist wichtig. Selbst die Züge, die zahlreich hier verkehren, sind jetzt leiser geworden, als sie früher waren. Es kann nicht nur an den besser gedichteten Fenstern liegen, denn ich habe sie in der Nacht offen. Und Autoverkehr ist wenig. Die übrigen Gäste sind dezent und machen keinen Lärm.

Warum ich darauf so eingehe: heute ist der Tag gegen den Lärm (International Noise Awareness Day). Dieser Tag soll auf die von vielen unterschätzte Gefahr Lärm hinweisen! Lärm kann nicht nur lästig sein, sondern auch die Gesundheit beeinträchtigen.

Lärmschutz umfasst alle Maßnahmen der Lärmbekämpfung und ist Teil des Immissionsschutzes. Er soll das Wohlbefinden von Menschen und Tieren in Bezug auf Lärm sichern. Die Maßnahmen der Lärmbekämpfung betreffen schwerpunktmäßig den Schutz vor Umgebungslärm (Fluglärm, Straßenverkehrslärm, Schienenverkehrslärm, Industrielärm), Freizeitlärm und Ruhestörung.

Der Begriff Lärm ist nicht gleichbedeutend mit Schall. Schall ist eine messbare Größe. Erst durch nicht messbare individuelle oder sozio-kulturelle Aspekte wird störender Schall zu Lärm.

Lärmschutz ist ein wichtiger Bestandteil des Arbeitsschutzes und Umweltschutzes. Er soll vor körperlichen, seelischen und materiellen Schäden schützen.

  • körperlicher Stress
  • körperliche Schäden:
  • Lärmschwerhörigkeit und Schalltrauma
  • Schädigung des Immunsystems
  • Schädigung des Herz-Kreislauf-Systems (Bluthochdruck, Herzinfarkt und weitere Herz-Kreislauf-Erkrankungen)
  • seelischer Stress
  • Vermögensschäden, z. B. durch Wertverluste von Immobilien, die starken Lärmeinwirkungen ausgesetzt sind

Eine Hörschädigung tritt im Allgemeinen erst ein, wenn man regelmäßig hohen Lärmbelastungen ausgesetzt ist. Aber auch andere Gesundheitsauswirkungen können – bereits bei niedrigeren Pegeln – von Lärm hervorgerufen werden. Lärm verursacht Stress, stört den Schlaf und beeinträchtigt Konzentration und Kommunikation. Die Wirkung hängt nicht nur von der Lautstärke ab. Auch die Art des Lärms und die persönliche Wahrnehmung des Betroffenen spielen eine Rolle.

Bei Lärmbekämpfung wird unterschieden:

  • aktiver Lärmschutz: Er umfasst Maßnahmen hinsichtlich der Emissionen (an Schallquellen), also z. B. Schwingungsisolierung, Nutzung von leiseren Autos, geräuschärmeren Rasenmähern und Leisehäckslern, Einsatz von geräuschmindernden Fahrbahnbelägen wie offenporigem Asphalt, Trittschalldämmung durch schallgedämmte Decken und Treppen, Dämmung von Maschinen und Industrieanlagen, Flugverbote, Errichtung von Lärmschutzwänden   -wällen an stark befahrenen Straßen und Autobahnen oder anderen Orten, wo ein erhöhter Lärmpegel herrscht, etwa auch um Spielplätze und Industrieeinrichtungen.
  • passiver Lärmschutz: Er umfasst Maßnahmen am Immissionsort (Einwirkungsort), also z. B. die Verwendung von Gehörschutz, Ohrenstöpseln und Lärmschutzfenstern.

Beim Verkehrslärm sind beide Arten der Lärmbekämpfung beispielhaft zu finden: Flüsterbeläge wirken lärmmindernd beim Straßenverkehrslärm, Schallschutzwände (wenn sie nicht meist so besonders hässlich wären) wirken lärmschützend beim Straßen- und Schienenverkehrslärm.

Auf europäischer Ebene wurde 2002 die Umgebungslärmrichtlinie (2002/49/EG) verabschiedet, die in den Mitgliedsstaaten unterschiedlich umgesetzt wurde. Das betrifft insbesondere die Lärmkartierung und die Lärmaktionsplanung. Bis zum 30. Juni 2007 waren strategische Lärmkarten aufzustellen für Ballungsräume), Hauptverkehrsstraßen, Haupteisenbahnstrecken und Großflughäfen.

Jedenfalls: ich möchte nicht in einer verlärmten Welt leben! (verlärmt: keine besonders hübsche Wortschöpfung)

Zu Lärmproblemen (und einer bissel zu meiner Befindlichkeit)

Arbeitszeiten und sonstige Probleme einer neuen Regierung nach den Wahlen

Wenn, was ich so erwarte, es nach den Wahlen zu einer großen Koalition kommen sollte, stelle ich mich sehr große Auseinandersetzungen bei den eventuellen Koalitionsverhandlungen vor.

Vor allem bei dem Thema Arbeitszeit – die einen (oder der eine) will sie auf 32 Wochenstunden senken bei gleichem Lohn, die anderen (oder die andere) will sie auf 41 erhöhen bei gleichem Lohn. Ja, und ähnlich schwierig wird es  auch bei einer eventuellen Veränderung des Pensionsalters. Gar nicht zu reden über das Problem Flüchtlinge, Asyl etc. 

Ich verstehe meist beide Seiten: viele Junge wollen „Work-Live-Balance“ in ihrem Leben implementieren, wovon sicher ein Teil an die Familie denkt. Und das ist gut so, z.B. vom feministischen Standpunkt. Und es stimmt schon, durch die Automatisierung, Digitalisierung und jetzt KI können den Menschen viele Arbeiten abgenommen werden. Sie selber merken das wahrscheinlich, vieles, das früher ein freundlicher Mensch für sie gemacht hat (ihnen z.B. Geld ausgezahlt, oder ein Bahnticket verkauft hat) müssen Sie jetzt selber mithilfe eines Automaten machen, und es wird Ihnen immer mehr übertragen (aufgehalst), die Jungen kennen das nicht anders, und sind’s zufrieden.

Ja, wir haben zwar eine leicht steigende Arbeitslosigkeit, aber dennoch einen Arbeitskräftemangel (eher wahrscheinlich Fachkräfte-Mangel). Nicht zu vergessen, wir haben noch immer Zuwanderung; derzeit in verstärktem Maße durch den Zuzug an Familienmitgliedern, mit vielen kleinen Kindern, die in Kindergärten und Schulen drängen, aber noch kein Wort Deutsch kennen.

Die Alten (ich darf das so sagen, weil ich selber uralt bin) wollen nicht länger arbeiten und auch das ist verständlich, wer will nicht ein selbstbestimmtes Leben führen.

„Die Wirtschaft“ ist aber in Österreich ein wenig in der Krise (vielleicht ist das übertrieben) und wenn nicht gearbeitet wird, wird nicht verdient und nicht konsumiert und das wird zur „Abwärts-Spirale“.

Und diese neue Regierung wird weniger finanziellen Spielraum haben, weil schon bisher sehr viel gefördert wurde, und Förderungen einzustellen wird schon recht negativ beurteilt werden. Steuererhöhungen aber auch!

Das ist schon eine schwierige Ausganssituation. Ich hätte halt gerne – jetzt in der Vorwahlzeit – Antworten jeder der wahlwerbenden Parteien, wie sie gedenken, sich diesen Problemen zu stellen, um sie zu lösen (im Rahmen der Gesetzte seitens der EU und des Staates).  Ja, und noch ein Wunsch: Wahlzuckerln sollten tunlichst unterbleiben, die kommen nämlich hinterher besonders teuer, wie sich jetzt herausstellt.

Ich möchte aus diesen vielen Problemen eines herausgreifen: die Arbeitszeit.

Das Arbeitszeitgesetz definiert die Arbeitszeit als die Zeit vom Beginn bis zum Ende der Arbeit ohne die Ruhepausen. Es legt die tägliche und wöchentliche Normalarbeitszeit (40 Stunden pro Woche, 8 Stunden am Arbeitstag), mit zahlreichen Varianten, und die Höchstgrenzen der Arbeitszeit fest.

Als ich noch beschäftigt war, ist es zur Flexibilisierung der Arbeitszeit gekommen. Und das ist in kleinem Umfang gestattet gewesen, aber schon da waren nicht alle „glücklich“ darüber. Es wurde mit Verkehrsproblemen zu Stoßzeiten argumentiert, aber in einem Servicebetrieb, wie in einer Bank müssen Zeiten eingehalten werden, um den Kunden zu Verfügung zu stehen.

Vieles hat sich in der so genannten Corona-Zeit geändert, da ist es zum Home-Office gekommen. Manchen nicht so kompetenten Chefs ist plötzlich aufgefallen, dass sie jetzt die „Leistung“ und nicht bequemerweise nur die Anwesenheit überprüfen müssen. – Aber das nur nebenbei.

Aber jetzt stellt sich die Frage: was ist jetzt die „richtige“ Dauer der Arbeitszeit – 41 Wochenstunden oder 32 Stunden.

Vielleicht könnte man nicht für jede Art der Arbeit dieselbe Zeit festlegen? Es gibt „schwere“, belastende Arbeit, und es gibt andere. Es gibt Arbeit, bei der kam kaum Pausen einlegen kann (z.B. Kassiererinnen, oder Kellner (wenn der Betrieb läuft). Es gibt Arbeiten, bei denen Nachtschichten erforderlich sind (Ärzte, aber auch Lokomotivführer), es gibt Arbeiten, bei denen es kein regelmäßiges freies Wochenende gibt (Krankenschwestern). Und dabei rede ich gar nicht von oft unbezahlten Überstunden …  

Alles über einen Kamm zu scheren, erscheint mir da eigentlich ungerecht. Denn „Arbeitszeit“ kann nicht nur mit Geld abgegolten werden, sondern auch mit ausreichender Freizeit – Erholungszeit.  

Meine Erfahrung zeigt mir, dass jede Arbeit, die Freude macht, keine so große Belastung darstellt, wie eine, die „gemacht werden muss“. Nicht jedem steht eine entsprechende Berufswahl offen. Und nicht jedem steht die Kraft zur Verfügung, jeden Job ausführen zu können.

Wenn aber andererseits das AMS (Arbeitsmarktservice) Arbeitslose zu einem Wirt schickt, und dieser Arbeitslose sagt, ja er würde gerne arbeiten, aber nur 10 Stunden die Woche, und nicht am Abend oder am Wochenende, verstehe ich auch wieder, dass ihn der Wirt nicht anstellt.

Ich bin für Freiheit, die Anzahl der Arbeitsstunden sollte sich jeder aussuchen können (und die Bezahlung adäquat erfolgen), soweit es der Job erlaubt. Zum Glück sind die Zeiten vorbei, als man – wollte man halbtags arbeiten, einen oder eine weite finden musste, die das ebenfalls tun wollte, denn es wurde nur in „Dienstposten“ budgetiert.

Aber die volle Freiheit, die kann es auch bei der Arbeitszeit nicht geben, jeder möchte am Wochenende Bahn fahren können, Menschen haben auch an Wochenenden oder in der Nacht Unfälle …

Die neue Regierung wird es nicht einfach haben!

Arbeitszeiten und sonstige Probleme einer neuen Regierung nach den Wahlen

Es gibt Probleme, die lassen sich nur gemeinsam lösen

Egal ob Kriegsgegner oder nicht

Kürzlich betraf es Russland, derzeit betrifft es China -im Moment sind es großflächige Überschwemmungen. Voriges Jahr waren es die riesigen Waldbrände in Kanada (oder in Griechenland, oder in Spanien). In den Alpen (und auch anderswo) sind es die Gletscher, die wir verlieren.

Wir alle könnte jetzt noch viel mehr Katastrophen aufzählen. (Z.B. die Umweltverschmutzung die durch Kriege entstehen, durch den Dieselverbrach der Panzer, durch die Umweltzerstörungen durch Raketen …)

Wir können weiterhin darüber streiten, ob Umweltschäden „menschengemacht“ sind oder doch nicht. Wesentlich wäre es halt, die Ursachenforschung zu verstärken (obwohl von dort ohnedies bereits sehr viel geliefert worden ist). Ich sehe eigentlich keine Möglichkeit diese Probleme zu lösen – außer in einer gemeinsamen Anstrengung aller! Ich meine wirklich aller, jetzt unabhängig welche blutigen oder Wirtschaftskriege geführt werden, wie sehr man einander beschießt, behindert, ausnützt etc.  Die Probleme der Klimakatastrophe sind global und können nur abgestimmt und gemeinsam gelöst werden.

Ich möchte jetzt hiervorschlagen, unabhängig wie sehr man einander im Sicherheitsrat auch blockiert, wie sehr man sich dem „globalen Norden“ oder dem „globalen Süden“, dem Westen“ oder dem „Osten“ zugehörig fühlt, man muss sich jetzt ohne einander endlos Vorwürfe zu machen an einen Tisch setzen und die Probleme gemeinsam angehen. Die Wissenschaft hat vieles aufbereitet und man sollte sie auch ernst nehmen, sicher nicht diskreditieren. Es wurde ja schon versucht, alle erinnern sich an die UN-Klimakonferenzen seit 1995. Immer wurden Ziele gesetzt und wenn man die Entwicklung so betrachtet – kaum eingehalten. Dann schiebt man einander die Schuld zu, und Maßnahmen werden vielleicht von einigen wenigen eingehalten, aber globale Probleme müssen wir global lösen. Die einen wollen Geld, weil sie sich für die Schäden nicht verantwortlich fühlen, die anderen wollen Maßnahmen um Schäden zu verhindern. Wirkliche „Durchbrüche“ scheint es nicht zu geben.

Ich möchte auch betonen – egal auf welcher Seite man derzeit in diesen „heißen“ Kriegen steht, auch „Gegner“ müssen klimabezogen zusammenarbeiten. Es darf kein „kindergartenartiges Geplänkel“ geben, wer nicht in diese „Sandkiste“ darf. Da müssen sich auch Kriegsgegner „zusammentun“ um Probleme zu lösen.

Ich kann mich noch erinnern, wie vom Waldsterben die Rede war. Das Waldsterben war in den 1980er-Jahren eines der bedeutendsten Umweltthemen in den deutschsprachigen Ländern. Der Begriff Waldsterben spiegelte die verbreitete Besorgnis wider, dass der Waldbestand in Gefahr sei und die Wälder in naher Zukunft großflächig vom Absterben bedroht seien. Die im Laufe der Debatte groß angelegten und großzügig geförderten Forschungsprojekte kamen in den 1990er Jahren zu einem meist wenig beachteten Abschluss, der aber leider kaum öffentlich debattiert wurde.

Ich habe aber dennoch den Eindruck, dass das Bewusstsein um die Wälder dazu geführt hat, dass Maßnahmen überlegt und ergriffen wurden, die (hoffentlich) langfristig wirksam sein werden.

Und da war noch die Debatte um das Ozonloch. Als Ozonloch bezeichnet man eine starke Ausdünnung der Ozonschicht, wie sie 1985 erstmals am Südpol über der Antarktis festgestellt wurde, Anfang 2020 zum ersten Mal auch über der Arktis (Nordpol). Die Ursachen der Ozonzerstörung sind hauptsächlich radikalische Chloratome aus chlorierten organischen Verbindungen, die zusammenfassend als Fluorchlorkohlenwasserstoffe (FCKW oder CFCs) bezeichnet werden. Daneben sind Halon und auch Maßnahmen und teilchlorierte Kohlenwasserstoffe (H-FBKW, H-FCKW), Bromchlormethan, Tetrachlorkohlenstoff, Methylbromid und Trichloräthan an der Zerstörung beteiligt. Die ausgedünnte Ozonschicht lässt mehr vom UV-B-Anteil der Sonnenstrahlung zum Erdboden durch: Ultraviolette Strahlung kann bei Lebewesen karzinogen wirken.

Das Ozonloch erreichte im Jahr 2000 und im Jahr 2015 eine Rekord-Größe. Im Oktober 2015 klaffte ein 26 Millionen Quadratkilometer großes Loch über der Antarktis. Es war damit fast so groß wie im Rekord-Jahr 2000.

Aber neuesten Forschungen zufolge ist das Ozonloch dennoch kleiner geworden, die ozonschädigenden Stoffe sind um die Hälfte zurückgegangen. Das bedeutet aber noch keine Entwarnung! Die Ozonschicht ist alles, was zwischen uns Menschen auf der Erde und der UV-Strahlung liegt – und sie ist nicht wirklich üppig.

Doch es ist unklar, was der Trend und was der Ausreißer ist: Im antarktischen Winter 2018 und 2020 erreichte das Ozonloch erneut Rekordgrößen. Ursache war vermutlich ein außergewöhnlich starker und stabiler Polarwirbel. Auch 2021 war das Ozonloch ungewöhnlich groß, wie bekannt gegeben wurde  (Vielleicht halten sich Fabriken in China teilweise nicht an das Montrealer Abkommen zum Verbot von Produkten mit FCKW? Manchmal tragen auch große Vulkanausbrüche an den Veränderungen die Verantwortung.)

2023 zeigten Messungen außerdem, dass die Konzentration von fünf FCKW in der Atmosphäre seit 2010 zunimmt. Auch dieser Anstieg hat seinen Ursprung vermutlich in Asien. Ein relativ kleines Ozonloch im antarktischen Winter 2019 wird dagegen von einigen Wissenschaftlern als wetterbedingter Ausreißer gesehen. Eines ist auf jeden Fall deutlich: Der Patient Ozonloch ist noch längst nicht über den Berg!

Aber dank des von 197 Ländern ratifizierten Montrealer Protokolls ist ein großer Prozentsatz der ozonabbauenden Stoffe aus dem Verkehr gezogen worden.

Vielleicht ist das ein Zeichen der Hoffnung, das es uns gemeinsam gelingen kann, den Klimawandel längerfristig „in den Griff zu bekommen“. Wenn es alle nur gemeinsam wollten!

Es gibt Probleme, die lassen sich nur gemeinsam lösen

Eine wunderbare Bummelzugfahrt

Gestern, am Nachmittag, stand ein Besuch einer Freundin in Klagenfurt an. Es gibt zuweilen Züge, die fahren direkt von Warmbad nach Klagenfurt, ohne Umsteigen zu müssen. Bequem, aber es dauert. Eigentlich ist es eine Schellbahnverbindung von Hermagor nach St. Veit an der Glan.

Na, wie ich Hermagor gelesen habe, habe ich mich sofort an unseren verregneten Sommer 1965 dort erinnert, wir waren mit dem Anfang Juni geborenen Baby (unsere Tochter) und unserem Sohn, 4 Jahre alt und meiner Mutter in eine Ferienwohnung in Hermagor gefahren. Einen Teil des Gepäcks (Babybadewanne, Kinderwagen etc.) hatten wir mit der Bahn vorausgeschickt, das Gitterbett hatten wir aufs Dach geladen – wir hatten ein doch noch recht kleines Auto und Unmengen von Gepäck.

Das Gitterbett – samt Matratze war dem Regen ausgesetzt gewesen, schon auf der Herunterfahrt, und zwar gut in Plastik eingewickelt dennoch ziemlich nass angekommen. Und das schlechte Wetter hat uns lange begleitet. Ich kann mich nicht erinnern, im nahe gelegenen Presseggersee baden gewesen zu sein. Ich war überhaupt ziemlich ortsgebunden, da ich noch stillte.

Aber zur gestrigen Fahrt, ich bin schon rechtzeitig zum Bahnhof gekommen, (5 Minuten vom Hotel), zuerst suchte ich den Kartenautomaten am Bahnhof selbst – dort war er nicht, erst am „richtigen Bahnsteig, in einem Kammerl, war er dann an der Wand angebracht, zuerst fand ich den Schlitz für die Münzen nicht, dann versuchte ich Hin- und Rückfahrt zu kaufen, da wurde mir dann eine Tageskarte vorgeschlagen, die ich dann endlich kaufen konnte (nur mit Schein, denn die kostete nur EUR 9:90)

Dann fuhr pünktlich der Zug ein. Viele Schüler standen am Bahnhof, die dann nur bis Villach fuhren (wahrscheinlich kamen sie aus der Tourismusfachschule).  Erstaunlich wie viele Haltestellen es von Warmbad Villach bis Klagenfurt gibt. Schon allein von Villach mehrere (das ist aber einsehbar, denn Villach ist ein Bahnknotenunkt, wo früher Autozüge wegfuhren, heute noch einzelne Waggons von Zügen abgekoppelt und an andere Züge angehängt werden).

Das gilt aber auch für Klagenfurt. Und erinnerte mich an die Autobahn, wo es auch mehrere Ausfahrten für Klagenfurt gibt. Das geht (bei der Autobahn soweit), dass die Hauptstrecke nach Klagenfurt geht, und eine Abzweigung nach Graz und Wien führt. Wir haben uns schon immer darüber lustig gemacht und es auf die Machenschaften von Jörg Haider zurückgeführt, der seine Kärntner Hauptstadt aufwerten wollte. Auf dieser Strecke, bei der es neben den vielen Haltestellen noch so genannte Bedarfshaltestellen gibt, die man „anmelden“ kann, um auch dort aussteigen zu können, bleibt der Zug mehr stehen, als er fährt.

Aber diese Strecke, im Gegensatz zur Autobahn und den Strecken für schnellere Züge führt diese S-Bahn zeitweilig direkt am See entlang. Nur war es leider gestern schon ziemlich frisch, und die Sonne war nicht herausgekommen und der See lag etwas bleiern da. Also keine Lust einmal schnell ins Wasser zu springen.

Aber natürlich bei jeder Haltestelle gab es Erinnerungen. Wir hatten einmal unserer Enkeltochter in Velden getroffen. Wir waren im Rahmen eines Rotary-Ausflugs auf dem See mit einem Schiff gefahren, damals hatten wir in Pörtschach gewohnt, voriges Jahr hatten wir von Villach aus den Pyramidenkogel und Maria Wörth besucht.  

In Krumpendorf hatten mein Mann und ich – noch unverheiratet, mit Mutter und Schwiegermutter auf einer Kärnten Reise Station gemacht. Oberhalb von Reifnitz, in einem Bauernhof einquartiert, habe ich Ferien mit der Familie meiner Freundin verbracht.

Und nicht zu vergessen: einmal eine Mayr-Kur im dortigen Golfhotel. Mein Mann wollte abnehmen – es ist ihm auch gelungen, (mir auch). Aber nachhaltig war’s dann nicht. Aber daran waren wir selber schuld. Wir haben während der gesamten Kur davon geträumt und geredet, was wir nach dieser Kur alles essen wollten. Mit all diesen Erinnerungen war dann diese Fahrt doch recht kurzweilig – und ich bin kaum zum Lesen gekommen.

Auch der Hauptbahnhof von Kärnten ist ein recht eindrucksvolles Gebäude. Mit einer Brücke über alle Gleise.

Mit meiner Freundin haben wir lange und munter geplaudert, sie hat mir die Schäden ihn ihrem Garten – vom letzten Frost gezeigt, obwohl die Pfingstrosen gestern schon große Knospen hatten, waren die Blüten vom Pfirsichbaum komplett der Frost erlegen und auch die üppige Glyzinie haben – erfroren – traurig ausgesehen.

Was dieser neuerliche Schneefall jetzt wieder angerichtet haben wird: der Herzerlbusch ist gestern noch in voller Blüte gestanden …

Und hier schneit es schon wieder, ziemlich dicht mit großen Flocken sogar!

Eine wunderbare Bummelzugfahrt