Flüchtlingsunterbringung

Eine Wiener Familie mit vier fast erwachsenen Kindern will ihr Ferienhaus in Niederösterreich mit einer Flüchtlingsfamilie teilen. Jeder Familie stünden ca. 67 qm Wohnfläche zur Verfügung. Es gibt 2 Badezimmer, die Küche müsste von beiden Familien an Wochenenden und Ferienzeiten genützt werden. Mit Hilfe des Roten Kreuzes wird eine syrische Familie mit drei Kindern (2, 4 und 6 Jahre) ausfindig gemacht. Es gibt eine positiven Asylbescheid, der Mann sucht bereits einen Job, er ist Autospengler. Der Frau und den Kindern – der Kontakt hat bereits stattgefunden – gefällt das Haus mit großem Garten und nahe liegendem Spielplatz. Der Wiener Familie gefällt die Frau und auch die drei kleinen Kinder.
Die Wiener Familie hat einen Vertrag aufgesetzt, der Kosten (keine Miete, nur Beteiligung an den Betriebskosten) und Nutzungsdauer regelt. Nun soll es zur Vertragsunterzeichnung kommen. Der syrische Mann bringt einen „Dolmetsch“ (ein bereits länger in Österreich wohnender syrisch sprechender Mann) mit.
Da das Haus im Besitz der Frau der Wiener Familie steht, will sie verhandeln (ihr Mann ist allerdings anwesend). Der Dolmetsch weigert sich (5 Mal) ihre Aussagen zu übersetzen und wendet sich immer wieder an den Mann, der aber demonstrativ auf seine Frau verweist.
Nachdem diese Präliminarien erledigt sind, äußert der syrische Mann seine Wünsche: er möchte allein in dem Haus leben. Denn wenn verschiedene Familienmitglieder der Wiener Familie z.B. deren erwachsene Kinder ihre Freunde und Freundinnen mitbrächten, würden ja Unverheiratete unterschiedlichen Geschlechts in diesem Haus wohnen, mit denen die die Küche geteilt werden müsste. Das ginge für ihn gar nicht.
Fazit: diese syrische Familie wird nicht in dem Haus mit Garten wohnen.

Flüchtlingsunterbringung

Der berüchtigte Akademikerball

Als Bewohner des Ersten Wiener Gemeindebezirks hat man so seine Probleme. Heute ist der letzte Freitag im Monat Jänner und da findet traditionell – unabhängig vom eigentlichen Datum der so genannte Akademiker Ball statt.
An solchen Tage sollte man ab 16 Uhr das Haus nicht mehr verlassen, wenn man innerhalb oder nahe an der Sperrzone wohnt. Das steht leider nicht jenen Menschen frei, die nach getaner Arbeit endlich nach Haus kommen möchten.

Der Wiener Akademikerball ist ein seit 2013 jährlich stattfindender Ball in der Wiener Ballsaison, der von der Freiheitlichen Partei Österreichs (FPÖ), Landesgruppe Wien, organisiert wird. Er gilt als Nachfolger des Wiener Korporations-Balls (auch Ball des Wiener Korporationsrings oder kurz WKR-Ball), der von 1952 bis 2012 jährlich von farbentragenden und mehrheitlich schlagenden Hochschulkorporationen ausgerichtet wurde. Erstmals fand der WKR-Ball am 4.Februar 1952 im Wiener Konzerthaus statt, das zu dieser Zeit im britischen Sektor lag.. Ab dem 16.Ball war bis auf 1987 der Festsaaltrakt der Wiener Hofburg der Veranstaltungsort. Nach Kritik an der Betreibergesellschaft der Hofburg kündigte diese an, ihre Räumlichkeiten im Jahr 2012 zum letzten Mal an den WKR zu vermieten. Dies wurde Ende November 2011 von der Wiener Kongresszentrum Hofburg Betriebsgesellschaft m.b.H. beschlossen, der Ball hatte für 2012 jedoch noch einen gültigen Vertrag. Um die Wiener Hofburg als Veranstaltungsort nicht zu verlieren, wurde 2012 die Organisation des Balles von der Wiener Landesgruppe der FPÖ übernommen und in Wiener Akademikerball umbenannt. Am 1.Februar 2013 fand somit der 1.Wiener Akademikerball statt.
Seit einigen Jahren kam es jährlich zu Demonstrationen und heftiger Kritik an dem Ball, etwa durch die Österreichische Hochschülerinnen- und Hochschülerschaft (ÖH) der Universität Wien, die Grünen, die Grüne & Alternative StudentInnen (GRAS), oder die SPÖ, die unter anderem mit der Teilnahme hochrangiger Vertreter rechter und rechtsextremer europäischer Parteien begründet wurden.
Seit 2008 kommt es jährlich zu Demonstrationen verschiedener Organisationen gegen den Ball. Die Proteste richten sich unter anderem gegen die Ausrichtung in der Wiener Hofburg, das verstärkte Medienecho der Gegner wurde durch die Teilnahme von Mitgliedern rechter und extrem rechter europäischer Parteien ausgelöst. Auch der Veranstaltungsort des Balls wurde durch die ÖH kritisiert; dieser sei einer der repräsentativsten Prunkräume der Republik. Der Betreiber Hofburg Vienna teilte hingegen mit, dass der WKR-Ball ein Ball mit jahrzehntelanger Tradition am Austragungsort sei und unter dem Ehrenschutz offizieller politischer Vertreter der Republik stehe. Im Dezember 2011 änderte sie jedoch ihre Haltung und kündigte an, dass die Hofburg ab 2013 nicht mehr für den Ball vermietet werde
Im Zusammenhang mit dem Ball 2012 wurde der WKR dafür kritisiert, diesen am 27.Jänner, dem internationalen Holocaustgedenktag abzuhalten. Nach Auskunft des Veranstalters findet der Ball seit mehr als vierzig Jahren am letzten Freitag im Jänner statt und fällt damit gelegentlich auf den 27.Jänner.
Im Jänner 2012 wurde bekannt, dass der WKR-Ball von der UNESCO auf einer Beispielliste des von dieser zum immateriellen Kulturerbe (IMK) ernannten Wiener Balls angeführt wurde. Daraufhin entfernte das österreichische UNESCO-Komitee den Eintrag Wiener Ball und gab an, dass die Beispielliste nicht von ihr, sondern vom Kontaktkomitee der Wiener Nobel- und Traditionsbälle zusammengestellt wurde und sie den WKR-Ball in dieser Liste übersehen habe. Die Literaturnobelpreisträgerin Elfriede Jelinek bezeichnete die Eintragung des WKR-Balls in die Liste als „Verunglimpfung Österreichs“.
Seit 2008 gibt es jährlich – teilweise behördlich untersagte – Demonstrationen gegen den Ball. Die Demonstration gegen den WKR-Ball entwickelte sich dabei quasi zum Nachfolger der Opernballdemo, wobei auch linksextreme Gruppierungen ihre Proteste vermehrt von der Opernballdemo zur WKR-Demo verlagerten. Laut dem österreichischen Verfassungsschutzbericht war der Akademikerball etwa 2013 aber auch „zentrales Protestziel der gesamten österreichischen linksextremen Szene“. Bei den Demonstrationen kam es wiederholt zu heftigen Auseinandersetzungen zwischen Polizisten und Demonstranten.
2014 eskalierten die Demonstrationen. Von der Polizei war ein Platzverbot über Teile der Innenstadt verhängt worden. Eine auf dem Heldenplatz geplante Veranstaltung der Plattform „Jetzt Zeichen setzen!“ wurde von der Polizei an diesem Ort untersagt und daraufhin von den Organisatoren abgesagt.
Laut Polizei nahmen 6.000 vorwiegend friedliche Menschen an den Demonstrationen gegen den Akademikerball 2014 teil. Der von Wien Mitte losgehende Demonstrationszug des nowkr-Bündnisses (Abkürzung für No WKR Ball war ein im Jahr 2008 gegründetes linksradikales, antikapitalistisches und antifaschistisches Bündnis) wurde von einem etwa 100 Personen starken Schwarzen Block angeführt, während die Offensive gegen Rechts (OGR) bunt und unvermummt von der Universität Wien zum Stephansplatz zog.
Die vom Platzverbot betroffenen Teile der Innenstadt waren mit mehr als 2.000 Polizisten abgeriegelt. Nachdem sich die OGR-Demo am Stephansplatz auflöste, gelang es jedoch gegen 18:30 Uhr einer Gruppe von mehreren Hundert Personen eine Polizeiabsperrung hinter der Staatsoper zu überrennen und somit in die Sperrzone einzudringen. Als daraufhin die am Stephansplatz befindlichen Polizeieinheiten zur Staatsoper abgezogen wurden, eskalierte die Situation. Einigen Demonstrationsteilnehmern gelang es, die spärliche Polizeikette zu umlaufen und vermummte Personen attackierten die Beamten von allen Seiten, woraufhin sich diese zum Haas-Haus zurückzogen.

Und gerade an diesem Tag war die Totenmesse im Stephansdom für unseren Freund Fritz Molden angesetzt. Rechtzeitig verließen wir unsere Wohnung, wurden am Beginn der Kärntnerstraße „perlustriert“ (mein Mann sitzt im Rollstuhl). Vom Stephansplatz dröhnte bereits Lärm, irgendetwas brannte – man sah die Flammen. Stinkender Rauch stieg auf. Wir drückten uns die Wände entlang. Von der Rotensturmstraße näherte sich eine geschlossen auftretende Menschengruppe. Vermummt, jeder Hintermann hatte beide Hände auf den Schultern des Vordermannes, ungefähr 5 Personen gingen jeweils nebeneinander. Vorne und an den Seiten wurden Transparente getragen (nachher erst erfuhr ich, dass die vorderen dieser Transparente eigentlich Rammböcke waren, um Barrikaden umzuwerfen). Einzelne Teilnehmer brachen jeweils aus dieser sich im Laufschritt bewegenden Masse aus, um Rauchbomben zu werfen.
Vor diesen Menschen habe ich mich gefürchtet. Das Tor zum Stephansdom war geschlossen, ein Polizist stand davor, der uns auch hineinließ, dass innere Tor wurde von einem Mitarbeiter des Domes für uns geöffnet. Ein Teilnehmer versuchte bei dieser Gelegenheit eine Rauchbombe in den Eingang zu platzieren. Während der Totenmesse war unentwegt des Getöse und Geschrei des „Schwarzen Blocks“ zu hören, der eigens für diesen Anlass aus Deutschland gereist war. Kardinal Schönborn verwies während der Predigt darauf hin, dass hier die Messe für einen wahren Widerstandkämpfer gefeiert würde, draußen aber Randalierer am Werk wären, die im Gegensatz zu Molden eigentlich kaum etwas zu befürchten hätten.

Die etwa 2.500 Personen umfassende Demonstration des nowkr-Zuges zerstreute sich nun fluchtartig, wobei ein Teil randalierend über den Graben und die Wipplinger Straße Richtung Schottentor zog. Polizeibeamte ergriffen die Flucht.
Am Graben wurden einige Schaufensterscheiben eingeschlagen, Am Hof schlugen Randalierer mit ausgerissenen Baustellen-Straßenschildern die Scheiben der Polizeiinspektion ein. Ein Funkwagen des ORF, elf Einsatzfahrzeuge der Wiener Polizei und einige Privatautos wurden beschädigt. In der Wipplinger Straße wurden Scheiben einer OPEC- und EU-Niederlassung eingeschlagen. Es kam zu mehreren Festnahmen.
Hinter dem Burgtheater wurde eine Sitzblockade größeren Ausmaße veranstaltet, ebenso am Karl-Renner-Ring, wo zeitweise bis zu 2.000 Demonstranten versammelt waren. An beiden Orten kam es zu Auseinandersetzungen, Schlagstock- und Pfefferspray-Einsatz, verletzte Polizisten und Demonstranten. Die Akademie der bildenden Künste, die gerade einen Tag der offenen Tür veranstaltete, wurde von der Polizei eingekesselt, da diese 50 von ihr verfolgte Demonstranten in dem Gebäude vermutete. Die Österreichische Hochschülerschaft (ÖH) kritisierte diese Aktion scharf.
Die Staatsanwaltschaft ging später von einem Gesamtschaden von 500.000 Euro aus. Der Polizeieinsatz zur Sicherung des Balles soll etwa eine Million Euro gekostet haben. Der an der Demonstration beteiligte Deutsche Josef S. aus Jena wurde am 22. Juli 2014 unter anderem wegen Landfriedensbruch zu einem Jahr teilbedingter Haft verurteilt. Ein weiterer Demonstrant, Hüseyin S., wurde am 18. August 2014 vom Vorwurf des Landfriedensbruchs freigesprochen, jedoch wegen schwerer Körperverletzung zu sechs Monaten bedingter Haft verurteilt. Der Angeklagte verzichtete sofort, die Staatsanwaltschaft wenige Tage später auf Rechtsmittel gegen das Urteil, das damit rechtskräftig wurde.
2016: Die Gruppierung „Offensive gegen Rechts“ (OGR) sowie die Sozialistische Linkspartei haben zu Demonstrationen aufgerufen. Die Plattform „Jetzt Zeichen setzen!“ wird am Abend des Balls erneut am Heldenplatz eine Veranstaltung mit Reden und Musikbeiträgen abhalten.

2016 ist letztlich alles ruhig verlaufen. 2800 Polizisten waren im Einsatz – je nach Quelle haben 5000 bzw. 8000 Personen an den Demos teilgenommen.

Der berüchtigte Akademikerball

Verhüllung der antiken Skulpturen

Wie weit muss Gastfreundschaft gehen oder wie weit muss auf Geschäfte Rücksicht genommen werden? Müssen antike Nacktstatuen in Rom wegen des Besuchs des iranischen Präsidenten Hassan Rohani verhüllt werden? Die griechisch-römische Kultur ist doch eines unserer Fundamente?
Wie weit will sich Europa „unterwerfen“, werden die einheimischen Frauen, die im Rahmen dieses Besuches – oder ähnlicher Anlässe auftreten – sich hier verschleiern?
Kann nicht bei Staatsbanketten auch mit muslimischen Gästen Wein serviert werden, der auch zu unserer Kultur gehört, wenn alkoholfreie Getränke für die muslimischen Gäste angeboten werden?
Es war sicher nicht die Rede davon, bei diesen Gesprächen, dass im Iran die Menschenrechte nicht gelten, Menschen aufgrund ihres religiösen Bekenntnisses im Gefängnis sitzen, Homosexuelle Gefahr laufen, die Todesstrafe erleiden zu müssen.
Es ist jetzt so viel von Gesprächen „auf Augenhöhe“ die Rede; begegnen wir einander auf Augenhöhe, respektieren wir den jeweils anderen aber „ducken wir uns nicht“. Beharren wir auf unseren Werten!

Verhüllung der antiken Skulpturen

Sprachkurse für muslimische Männer und Frauen

Selbstverständlich ist muslimischen Frauen und Männern, die als Flüchtlinge nach Österreich kommen, von Anfang an vorzuleben, wie bei uns Gleichberechtigung gelebt wird. Das heißt, Sprach- und Wertekurse sollten auch nicht nach Frauen und Männern getrennt durchgeführt werden.

Aber

Frauen und Männer benötigen anfänglich unterschiedliche sprachliche Fertigkeiten; Männer müssen eine berufsabhängige Sprache lernen, Frauen, die zumeist im Haushalt tätig sind, müssen eine Sprache lernen, die ihnen die Kommunikation mit ihrer unmittelbaren Umwelt ermöglicht. Dazu kommt noch, dass nach den Lebensweisen, die diese Flüchtlinge bisher kannten, Frauen in der Gegenwart von Männern den Mund nicht aufmachen. Und das Bildungsniveau der Frauen und Männer ist recht unterschiedlich. Frauen sind vielfach fast Analphabeten.

Somit wurden getrennte Kurse durchgeführt.

Das Ergebnis: Frauen, die zwar noch Fast- Analphabetinnen sind, erweisen sich als blitzgescheit, von äußerst rascher Auffassungsgabe, ehrgeizig und sehr lernwillig. Da könnte man doch zufrieden sein,

oder doch nicht?

Jetzt sind manche muslimische Männer höchst unzufrieden, dass die Frauen besser Deutsch können, als sie selbst. Und das geht in ihren Augen gar nicht – sie könnten doch die Kontrolle über die Frauen verlieren…

Also: wieder zurück zum zugrundeliegenden Problem: Verhältnis muslimischen Männern und Frauen.

Sprachkurse für muslimische Männer und Frauen

Integrationsprobleme: die Bäder

Mein Problem dabei ist, dass ich beide Seiten verstehe, dennoch – einerseits an Regeln muss man sich halten und andererseits: ein wenig Toleranz und viel weniger Häme wären auch angebracht.
Ausgangslage: Muslimische Jugendliche kommen in Bäder. Sie besitzen kein Badegewand. Sie springen mit Trainingshosen ins Wasser. Sie betreten auch Einrichtungen, die nur Frauen vorbehalten sind. Sie berühren Frauen unsittlich.
Die das Bad benützenden Frauen fühlen sich belästigt und begafft.
Die Bäderverwaltungen reagieren unterschiedlich: Sie verbieten muslimischen Männern den Eintritt; oder sie verbieten den Eintritt von Männern mit Migrationshintergrund ohne Begleitung ……
Über diese Situation wird je nach Standpunkt des Schreibers mit Häme berichtet – in den Zeitungen, und in den sozialen Netzwerken.
Vielleicht sollte überlegt werden: es kommen viele unbegleitete Jugendliche aus Ländern in denen viele Frauen verschleiert sind. Sie haben keine Chance eine „unbekleidete“ Frau zu sehen. Sie wurden gelehrt, dass westliche Frauen „Huren“ wären, die sich öffentlich zur Schau stellen. Die Möglichkeit die Zuneigung einer Frau zu erwerben haben sie auf Jahre hinaus nicht; dazu fehlt Geld, Job etc. Die Heiratsvermittlung durch die Familie fällt hier weg.
Jetzt haben sie die Chance, noch dazu im Winter, weitestgehend unbekleidete Frauen jeglichen Alters, jeglicher Figur im Bad zu sehen. Für sie ist das fast wie „das Paradies“, in das sonst aber nur „Märtyrer“ (Selbstmordattentäter) kommen, wo 72 Jungfrauen auf sie warten, dafür müssen sie sich im Bad nicht einmal in die Luft sprengen.
Und was ist zu tun: die Burschen müssen sich Badehosen besorgen; den jungen Aylwerbern muss erklärt werden, dass in Bädern Frauen Sport betreiben, relaxen, und dass sie keine Huren sind, auch wenn sie nur Badeanzüge oder Bikinis anhaben. Denn sie werden sicher keine Burkinis anziehen, nur um das Angestarrtwerden zu vermeiden. Den Jugendlichen muss eingeschärft werden, das sie für Frauen vorbehaltene Zonen nicht betreten dürfen, und Frauen grundsätzlich nicht berühren dürfen und möglichst nicht anstarren sollten.
Aber ZARA (Zivilcourage und Anti-Rassismus-Arbeit) schlägt nun von, dass gegen jene Institutionen, die „Migranten, Asylanten etc.“ diskriminieren, Verwaltungsklagen (mit hohen Geldstrafen) eingebracht werden. das kann m.E. sicher nicht als Integrationsmaßnahme dienen. Denn nur durch Aufklärung über gängige Verhaltensweisen und Gespräche kann gegenseitiges Verständnis gefördert werden. Und das sollte ja das Ziel beim Zusammenleben sein. Bestrafung gleicht schwarzer Pädagogik

Integrationsprobleme: die Bäder

Integration

Integration muslimischer Bevölkerung in Österreich

Der Begriff „Integration“ lässt unterschiedliche Deutungen zu. Sicher ist jedenfalls, dass es einen staatlichen Zwang zur Integration nicht geben kann; wohl aber kann die Integration Voraussetzung für die Gewährung von Begünstigungen, so für die Verleihung der Staatsbürgerschaft und für bestimmte Formen der Aufenthaltstitel sein. Für den letzteren Fall sieht das Niederlassungs- und Aufenthaltsgesetz die Integrationsvereinbarung mit zwei „Modulen“ vor. Außerhalb der Integration liegt natürlich die Verpflichtung zur Beachtung der innerstaatlichen Rechtsordnung, nicht aber eine solche zur Beachtung bestehender gesellschaftlicher Konventionen. Die Privatsphäre der Menschen ist durch Artikel 8 EMRK garantiert.

Ausgangslage in Österreich

  • Die Bevölkerung islamischen Glaubens in Österreich hat in den letzten Jahren stark zugenommen. Höhere Geburtenzahlen und Zuwanderung waren dafür ausschlaggebend.
  • Am 1.1.2009 lebten in Österreich insgesamt etwas über eine halbe Million Menschen islamischen Glaubens (rund 6% der Bevölkerung). Seit 2001 bedeutet dies eine Zunahme um fast die Hälfte (49% bzw. 170.000 Personen). Anfang 2014 umfasste die muslimische Gemeinde ca. 600 000 Menschen; wenn nun die seither ins Land geströmten dazugerechnet werden nähert sich der muslimische Anteil auf 10% der Bevölkerung. Lag 2011 die Zahl der Asylanträge noch bei rund 14.400, so stieg dieser Wert 2012 und 2013 auf rund 17.500 und 2014 auf 28.100. Noch deutlicher nahm die Zahl der Personen zu, die politisches Asyl erhielten, und zwar von etwa 4.100 Personen im Jahr 2013 auf rund 11.600 im Jahr 2014. Die meisten Asylwerber/-innen stammten aus Syrien (7.730) und Afghanistan (5.076)
  • Der Islam ist somit bereits die zweitgrößte Glaubensrichtung in Österreich (nach der Zugehörigkeit zur katholischen Kirche).
  • Staatsangehörigkeit der muslimischen Bevölkerung: 2009 betrug die Zahl der Muslime und Musliminnen, die durch Einbürgerung und Geburt österreichische Staatsbürger und Staatsbürgerinnen geworden waren, auf ca. 250.000 (3,4% der österreichischen Staatsangehörigen) an. Als österreichische Staatsangehörige genießen Muslime und Musliminnen daher selbstverständlich dieselben Rechte, wie alle Österreicher und haben auch die selben Pflichten.
  • Ausländische Bevölkerung islamischen Glaubens: die größte Gruppe stellten 2009 türkische Staatsangehörige mit rund 109.000 Personen (21%), gefolgt von Personen aus Bosnien und Herzegowina mit rund 52.000 Personen (10%). Danach folgten Staatsangehörige von Serbien, Montenegro und dem Kosovo mit etwa 34.000 Personen (7% der muslimischen Bevölkerung in Österreich) sowie russische Staatsangehörige mit ca. 18.000 Personen (4%). Mit knapp 14.000 Personen (3%) ebenfalls recht bedeutend waren mazedonische Staatsangehörige. Durch verstärkte Einbürgerung nahm wiederum gerade die muslimische Bevölkerung mit türkischer (-13%) und bosnischer (-22%) Staatsangehörigkeit sehr stark ab. Zugleich kam es zu einem deutlichen Anstieg russischer und serbisch/montenegrinisch/kosovarischer Staatsangehöriger mit islamischem Glaubensbekenntnis.
  • Diese Werte umfassen nicht die seit 2009 erfolgte Zuwanderung. 2015 wurden 90 000 Asylanträge gestellt, wobei nicht alle davon von Muslimen stammen.

welche Faktoren beeinflussen die Integration:

Vor allem die Identitäten eines Menschen beeinflusst die Integration. Jedes Menschen Identität setzt sich aus einer mehr oder weniger langen Liste nationaler, lokaler, kontinentaler, religiöser, sozialer usw. Identitätselemente zusammen. Unter allen Zugehörigkeiten, ist die Sprache fast immer eine der entscheidendsten.

Wir können uns über Orte: z.B. 9, Bezirk in Wien, Österreich, EU. definieren, an denen Menschen geboren worden sind, in denen wir heute leben, aber die Orte liegen in Ländern – Nationen – , diese sind wieder in Gruppen zusammengeschlossen (EU, früher z.B. auch der Warschauer Pakt). Viele rechnen sich einem Clan zu, auch einer Ethnie. Der Einzelne kann einer Klasse zugeordnet werden (Arbeiter, Angestellter, Selbstständiger Bauer etc.), aber auch einer Einkommensklasse. Man kann sich auch einer Religion zuordnen (Protestantisch, christlich; sunnitisch, nach hanefitischer Ausrichtung, damit muslimisch) aber auch Agnostiker oder Atheist sein. Ein wesentliches Element ist die Bildung, wobei das nicht notwendigerweise etwas über die Herzensbildung eines Menschen aussagt. Die Sprache in Österreich ist Deutsch, dennoch gab es auch in der österreichischen Geschichte z.B. in der Monarchie Mehrsprachigkeit, ähnlich, wie sie heute auftritt. Ob unsere Kultur deutsch, österreichisch ist, kann heute noch zu hitzigen Diskussionen führen. Sicher ist es auch die Geschichte, die die Identität eine Menschen prägt, die Geschichte des Landes/der Länder aber auch seine eigene. Traditionen der Regionen tragen zur Identitätsfindung bei. Ergänzend können sich Menschen auch überihren Stand der Ausbildung aber auch  Zugehörigkeit zu Clubs (Freimaurer oder Fußball) identifizieren.

Dominiert ein Merkmal über die anderen (z.B. die Religion in Bosnien) oder löst sich eine identitätsstiftende Einheit auf (Jugoslawien), teilt sich aus der Sicht der Betroffenen die Menschheit in jene, deren Identität man teilt, und in die anderen, die vermeintlich zu Fremden werden – auch wenn man seit Jahrzehnten Tür an Tür wohnten. Änderungen der Identität treten z. B. in der jüngeren Geschichte des Islam auf, ausgelöst durch eine Moderne, die „vom Anderen“ kommt.

Man kann nicht alles, was in islamischen Ländern passiert, unter „Religion“ verbuchen und den Islam für alle möglichen Entwicklungen, viele davon die Tragödien, dieser Länder verantwortlich zu machen, sei es im blutig dekolonisierten Algerien, im weniger kolonisierten Afghanistan, in Palästina, in Ägypten zur Zeit Napoleons und in der heutigen Türkei. Ende des vorigen Jahrhunderts besaß Istanbul, die Hauptstadt des damals mächtigsten islamischen Staates, eine nicht-muslimische Bevölkerungsmehrheit, bestehend vor allem aus Griechen, Armeniern und Juden. Die Mehrheitsverhältnisse in der Türkei änderten sich erst, als die Bedeutung religiöser Identität ab- und der Nationalismus blutig zunahm.

Ausländer-Sein wird zuweilen dem Kriminell-Sein gleichgesetzt und damit die restriktiven, manchmal sogar verfassungs- und menschenrechtswidrigen, Staatsgesetze legitimiert. Aber jeder Mensch hat mehrere Identitäten. Der Begriff der Identität, prägte sich im Westen anders aus, als in der Dritten Welt, weil der Westen eine andere historische Entwicklung hatte. Die Menschen in der Dritten Welt, sind in ihrer Identität heute verhängnisvoll gespalten. Seit Jahrzehnten, eigentlich seit zwei Jahrhunderten, repräsentiert der Westen die führende Kultur, die mit ihren technischen, philosophischen und politischen Errungenschaften aber auch den Medien den Erdball erobert hat, zum Teil auch mit Gewalt. Die unbestreitbaren westlichen Pionierleistungen wirken sich als „mörderisch“ im doppelten Sinn für die Dritte Welt aus: Die Menschen glauben, ihre Identität verloren zu haben und werden daran gehindert, sich neu zu definieren. Der Rückzug in ihre eigene kulturelle Vergangenheit bringt sie nicht weiter, und mit der verzweifelten Anpassung an westliches Denken werden sie erst recht als zweitrangig eingestuft. Die Folge ist, dass sie sich wehren, und zwar mit Gewalt und Zerstörung ubnd Rückzug in ihre vermeintlich goldene Vergangenheit.

österreichische Erfahrungen

Österreich war jahrzehntelang ein wichtiges Land Europas für die Erstaufnahme von Auswanderern. Von den rund zwei Millionen blieben fast 700.000 Menschen in der Republik.

Mit Flüchtlingen

von 1944 an: die „Volksdeutschen“

Bereits unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg befanden sich rund 1,4 Millionen Vertriebene im besetzten Österreich. Schon im letzten Kriegsjahr 1944 waren durch den Vorstoß der Roten Armee Angehörige der deutschen Volksgruppe in Nordsiebenbürgen (Siebenbürger Sachsen) und in Jugoslawien (Donauschwaben) von der deutschen Wehrmacht auf österreichisches Gebiet evakuiert worden. Auch Karpatendeutsche aus dem slowakischen Raum kamen damals nach Österreich. Die Zahl der evakuierten Volksdeutschen betrug über 250.000 Personen. Am Ende des Zweiten Weltkrieges wurden auch über drei Millionen Sudetendeutsche aus Tschechien vertrieben. Von Norden her, aus der Tschechoslowakei, sollen laut Bericht der Sicherheitsdirektion allein an die 300.000 deutschsprechende Tschechoslowaken in primitiver Kleidung, ohne Geld, ohne Nahrungsmittel ins Land gekommen sein. Auch ehemaligen Bewohner der Gottschee, durchaus jugoslawische Staatsbürger trafen hier ein.

Im Jahre 1945 standen einer österreichischen Bevölkerung von rund 6 Millionen 1,650.000 (27,5%) Flüchtlinge, Heimatvertriebene, Umsiedler und „displaced persons“ gegenüber. Von den 1,650.000 Ausländern waren rund 1 Million Fremdsprachige und 650.000 Deutschsprachige.

Es erfolgte eine Repatriierung, im Wesentlichen nach Deutschland, als dort aber die Lager voll waren, musste sie gestoppt werden.. Es fehlte an geeigneten Unterbringungsmöglichkeiten, die Verpflegung war unzureichend, eine medizinischen Grundversorgung kaum vorhanden.

Nach den Repatriierungen von 1946 setzte eine zweite Flüchtlingswelle von Donauschwaben aus den jugoslawischen Lagern ein, die über Rumänien und Ungarn nach Österreich kamen. In Jugoslawien hatte man mit der Räumung der Lager begonnen und die Donauschwaben nicht länger an der Flucht gehindert, was die Verwaltung von Versorgungspflichten entband. Die Zahl der zwischen Herbst 1945 und den Herbst- und Wintermonaten 1947 nach Österreich geflüchteten Volksdeutschen betrug nach Angaben des österreichischen Innenministeriums mindestens 200.000.

Nun mussten Voraussetzungen für die Einbürgerung geschaffen werden. Leichter war es z.B. für jene „aus altösterreichischen Familien Stammenden, die bis zum November 1918 die österreichische Staatsbürgerschaft besessen hatten und sie beim Untergang der Österreichisch-Ungarischen Monarchie verloren haben, oder wenn sichergestellt war, dass sie dem österr. Staate weder im Bezug auf öffentliche Fürsorge noch auf Unterbringung zu Last fallen würden und wenn ihre nächsten Verwandten, d. s. Eltern, Kinder, Enkelkinder und Geschwister, die österr. Staatsbürgerschaft besitzen.

Der Integrationsprozess der volksdeutschen Heimatvertriebenen erstreckte sich vom Kriegsende bis zur Unterzeichnung des Staatsvertrags von 1955. Bis zum Beginn der 1950er-Jahre verfügte der Großteil der volksdeutschen Heimatvertriebenen nur über befristete Aufenthalts- und Arbeitsgenehmigungen. Sie wurden am Arbeitsmarkt diskriminiert, konnten nicht ihren erlernten Beruf ausüben oder erhielten keine Arbeitsgenehmigung. Viele Volksdeutsche lebten in primitiven Baracken unter schwierigsten Verhältnissen. Für eine Gleichstellung der volksdeutschen Arbeitnehmer/innen sprachen sich als erstes die Gewerkschaften aus. Ab 1952 wurden mit einer Reihe von Gesetzen die Grundlagen für eine Gleichbehandlung am Arbeitsmarkt, in der Sozialgesetzgebung, in der Wirtschaft und im Bildungsbereich geschaffen. 1954 trat das Optionsgesetz in Kraft, das allen Heimatvertriebenen die Möglichkeit bot, mit einer einfachen Loyalitätserklärung die österreichische Staatsbürgerschaft zu erlangen.

Aber auch Österreich war damals besetzt und bitterarm, dennoch ist die Integration letztlich geglückt; auch weil z.B. die Menschen aus dem eigenen Kulturraum kamen, mit gemeinsamer Geschichte (Habsburger Reich), mit weitgehend gleichen Religionszugehörigkeiten (katholisch und protestantisch). Fast alle dieser Vertriebenen sprachen Deutsch, hatten deutschsprachige Schulen besucht. Viele von diesen Menschen waren strebsam und fleißig, die hochgehaltenen Werte waren sehr ähnlich der aufnehmenden Gesellschaft. Das Leben war für alle schwierig, man meisterte es gemeinsam

1956: „Ungarnaufstand“

Als die Russen in Ungarn einmarschierten, 1956, kamen ca. 180 000 Ungarn nach Österreich. Auch damals sind viele nicht geblieben sondern weitergezogen, nur wenige sind zurückgegangen, von denen viele erst viel später, nach dem Fallen des Grenzzauns 1989. Letztlich sind 18 000 in Österreich geblieben. Die Integration erfolgte rasch. Es gab viele Ungarn, die (noch) Deutsch sprachen aber auch viele Österreicher, die Ungarisch verstanden. Auch die Bildungsstandards in beiden Ländern waren ähnlich. Das beschleunigt die Integration. Also die Voraussetzung für eine gute und rasche Integration scheint neben Sprache und Bildung eine Wertegemeinschaft zu sein.

1968: Einmarsch der Wartschauer Pakt Truppen in der Tschechoslowakei

Auch als die Tschechen im Rahmen des Prager Frühlings 1968 flüchten mussten, kamen anfänglich 162 000 nach Österreich, von denen allerdings nur 12 000 einen Asylantrag stellten und in Österreich blieben. Daher verlief auch deren Integration problemlos.

1973: die russischen Juden auf der problematischen Durchreise

Von der Integration her: eine Episode; die russischen Juden, die 1973 nach und nach freikamen, gingen meist nach Israel und in die USA weiter. Die wenigen, die hierblieben, schlossen sich den bereits hier lebenden jüdischen Gemeinden an.

ab 1991/92: der Zerfall Jugoslawiens

Um den Jahreswechsel 1991/92 kamen rund 13.000 Menschen aus Kroatien, wurden hier versorgt und kehrten im Frühjahr 1992 größtenteils in ihr Heimatland zurück. Auch hier gab es eine große Gemeinsamkeit der Werte.

Zu diesem Zeitpunkt trafen schon die ersten Flüchtlinge aus Bosnien-Herzegowina ein. Österreich hat rund 90.000 Flüchtlinge aufgenommen. Nach 1995 kehrten viele nach Hause zurück, knapp 60.000 Bosnier fanden in Österreich eine zweite Heimat. Viele der Bosnier waren Muslime, d.h. hatten eine unterschiedliche Religion, aber deren Islam war schon lange ein „europäisierter“. Außerdem war schon in der Monarchie der sunnitische Islam eine anerkannte Religionsgemeinschaft mit einem eigenen Islamgesetz (1912).

Als im Frühjahr 1999 die Vertreibung der Kosovo-Albaner eskalierte, nahm Österreich, wie andere Staaten, Flüchtlinge auf – mehr als 5000 Menschen. Gleich nach dem Ende der Kämpfe im Sommer 1999 begann eine erste Rückkehrbewegung – oft nicht freiwillig.

Ab 1994: Kämpfe in Tschetschenien – die anhalten

Nachdem sich die ehemalige autonome Teilrepublik Tschetschenien 1991 nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion für unabhängig erklärte, kam es 1994 und in Folge des Überfalls tschetschenischer Rebellen auf das Nachbarland Dagestan, 2009 zu kriegerischen Auseinandersetzungen mit Russland. Rund 160.000 Menschen haben dabei ihr Leben verloren, viele mussten fliehen. Die Menschenrechtslage in Tschetschenien sorgt auch heute immer wieder für Kritik, die Anerkennungszahlen in Asylverfahren sinken jedoch beständig.

Ab 2014: weitere heftige Konflikte in Syrien, Irak, Afghanistan …..

Durch die anhaltende Krise in Syrien sowie vielen weiteren Konflikten wie z.B. im Irak, in Afghanistan oder in Somalia steigen in Österreich die Flüchtlingszahlen. Im Jahr 2014 wurden 28.027 Asylanträge in Österreich gestellt, im Jahr 2015 hat sich diese Zahl verdreifacht (Bis Mitte Dezember 2015 zählte man rund 85.000 Asylanträge in Österreich). Ein verschärftes Asylrecht erschwert ab Mitte November 2015 den Familiennachzug. Wer demnach kein Asyl, sondern lediglich subsidiären Schutz erhält, darf Angehörige erst nach drei Jahren nach Österreich holen, wenn Unterkunft und Einkommen des Antragstellers nachweisbar für die zu erwartende Personenzahl angemessen sind.

Die Zahl der unbegleiteten Minderjährigen, die 2015 in Österreich Asyl beantragten, erreichte bis Ende Oktober 6.175. Hauptherkunftsland bei dieser Gruppe ist mit 65 % der Antragssteller Afghanistan. Hier ist seitens Österreich besonders in die Bildung zu investieren.

Die Gastarbeiter aus der Türkei beginnend 1960

Gastarbeiter sollten den Arbeitskräftemangel in Österreich ausgleichen. Der türkische Staat seinerseits unterstützte diese Arbeitskräftewanderung aufgrund der hohen Arbeitslosenquote in der Türkei. Offiziell gelangten Gastarbeiter über Anwerbekommissionen nach Österreich, mit der Zeit wurden auch Mundpropaganda und die Vermittlung von Arbeitskräften durch schon ausgewanderte Migranten im Auftrag von Firmen gängige Anwerbemethoden. 1973 waren 11,8 Prozent der Gastarbeiter in Österreich Türken. Die Wirtschaftskrise Anfang der 1970er Jahre führte zum Anwerbestopp.

In den 1960er Jahren erhielten die Gastarbeiter zumeist als ungelernte oder angelernte Arbeiter einen Arbeitsplatz in der Industrie. Dabei arbeiteten sie vor allem in Bereichen, in denen schwere und schmutzige Arbeit verrichtet werden musste und wo das Schichtsystem, serielle Produktionsformen mit niedrigen Qualifikationsanforderungen (Fließbandarbeit) sowie der Akkordlohn den Arbeitsalltag bestimmten. Für die Unternehmen als Nachfrager von Arbeitskräften hatte die Rekrutierung von Gastarbeitern finanzielle Vorteile, weil aus ihrer Perspektive einheimische Arbeiter dieselben Arbeitsplätze nur mit erheblichen Lohnzugeständnissen angenommen hätten.

In den 1970er Jahren führte der „Anwerbestopp“ (1973) zu einem verstärkten Nachzug von Familienangehörigen, wobei gleichzeitig weiterhin an der dem Rotationsmodell zugrunde liegenden Idee, nach der der Aufenthalt von Gastarbeitern nur für eine beschränkte Zeit erfolgen soll, festgehalten wurde. Das Thema einer Integrationspolitik wurde von Seiten der Politik weitgehend ausgeklammert.

Sie bleiben ja nicht … daher kein Sprachunterricht, keine Integrationsbemühungen

Der niedrige Lohn und die Notwendigkeit, die zurückgebliebene Familie zu erhalten, führte dazu, dass Gastarbeiter sparten und in Wohnungen zogen, die für Einheimische nicht mehr tragbar waren. Daraus entwickelten sich ethnische Gettos in denen nicht mehr die Landessprache sondern türkisch gesprochen wurde. Zu Beginn wurden z.B. die Gastarbeiterkinder von türkischen Lehrern unterrichtet, damit eine türkische Identität gewahrt und die Rückkehr in das Herkunftsland gewährleistet bleibt. Auch die Prediger kamen aus der Türkei – sie wurden vom türkischen Staat bezahlt. Man baute sich einen Alterswohnsitz in der Türkei und man ließ sich nach seinem Tod in die Türkei überführen. Auch die türkische Politik hat wesentlich dazu beigetragen, dass sich Türken sogar der nächsten Generationen, die bereits über die österreichische Staatsbürgerschaft verfügen, weiterhin mehr als Türken denn als Österreicher fühlen. Erdogan kam und kommt immer wieder nach Deutschland und Österreich um sich um „seine Landsleute“ zu kümmern, sie aufzufordern, an den Wahlen in der Türkei teilzunehmen. Eigentlich gibt es keine Doppelstaatsbürgerschaft für Österreicher; wenn man die österreichische Staatsbürgerschaft erhält, muss man die türkische zurücklegen. Aber diese Menschen werden ermutigt, hinterher die türkische Staatsbürgerschaft neuerlich zu beantragen, die ihnen auch problemlos gewährt wird. Wenn ein österreichischer Staatsbürger eine fremde Staatsbürgerschaft erwirbt, verliert er damit die österreichische, es sei denn, dass die Beibehaltung im Rahmen der gesetzlichen Bestimmungen gewährt wird. Das Problem bei den Doppelbürgerschaften von Türken liegt offensichtlich darin, dass den österreichischen Behörden vielfach gar nicht bekannt gegeben worden ist, wenn diese Personen die türkische Staatsbürgerschaft neuerlich erworben haben.

Und Erdogans Bemühungen haben sich gelohnt, die „österreichischen Türken“ haben ihn brav gewählt. Die Partei für Gerechtigkeit und Aufschwung hatte bei diesen Wählern einen höheren Stimmenanteil als in der Türkei selbst.

Der gesellschaftliche Aufstieg gelang nicht allen

Dennoch, trotz aller Fehler bei der Integration, die Situation in Österreich ist besser als in manchen Städten Deutschlands, es gibt Bezirke, die stark „muslimisch“ geprägt sind, in denen aber noch immer Einheimische zufrieden und in guter Nachbarschaft mit den Türken leben. Es gibt keine exklusiven Gettos, in die sich die Polizei nicht hinein traut. Viele türkische Familien sind aufgrund harter Arbeit im Mittelstand angekommen. Sie betreiben – erfolgreich – Einzelhandelsgeschäfte, Import- / Exportgeschäfte. Viele ihrer Kinder besuchen höhere Schulen und sind bereits in vielen Berufen vertreten, sie sitzen auch in Volksvertretungen, Ministerien, bei der Polizei und in den Medien. Eigentlich hat sich dann doch alles ganz gut entwickelt, besonders auch durch die „Durchmischungspolitik“ bei geförderten Wohnungen – nicht immer zur Freude der bereits dort Wohnenden, aber auch hier hat sich nach anfänglichen Problemen die Situation beruhigt.

Rückschritte bei terroristischen Angriffen

Es gab immer wieder Rückschläge, besonders nach Terrorangriffe durch Muslime, z.B. 9/11 oder auch die Attentate in Madrid (obwohl nicht nachweislich muslimischer Terror), London, später Paris. Die Mehrheitsgesellschaft hatte immer wieder das Gefühl, dass hier lebende Muslime diese Terrorangriffe nicht ausreichend verdammten und die Muslime hatten das Gefühl, sich immer wieder rechtfertigen zu müssen. Dazu kommt, dass sich Muslime, die während ihrer Geschichte in den muslimischen Ländern immer als die „bessere Gesellschaft“ fühlten und gegenüber Andersgläubigen herablassend agierten. Und wenn es schon um Vorwürfe geht: die Mehrheitsgesellschaft meint, dass sich Muslime immer „angegriffen“ fühlen und „beleidigt“ agieren. Wobei die Vertretungen der Muslime sei es die Islamische Glaubensgemeinschaft oder auch Türkische Vereine oft scharf (über-)reagieren (z.B. Extraprüfung mancher islamische Kindergärten wurde mit dem Hinweis gekontert, „In einem demokratischen Land kann und darf man nicht die Bürger nach ihrer Religion oder ihrem Glauben qualifizieren, das ist undemokratisch und unmenschlich“, meinte IGGiÖ-Präsident Fuat Sanac).

Noch immer bildungsferne Familien

Aber es gibt auch einen Bodensatz von Familien, die sich nie integriert haben, die den Aufstieg nicht geschafft haben, und in deren Umgebung aber auch der Fundamentalismus und daraus resultierend der Terrorismus leichter Fuß fassen kann. Es sind jene Familien, bei denen noch immer die alten Clanstrukturen herrschen, es eine alles bestimmenden Patriarchen gibt, bei denen auch noch Ehrenmorde passieren können, in denen die Töchter – oft sehr jung – auch gegen ihren Willen verheiratet werden. Hier gilt noch der alte Ehrbegriff, der um jeden Preis verteidigt werden muss. In dieser Gruppierung hat man sich auch noch um „Importbräute“ bemüht, d.h. es wurden blutjunge Mädchen aus der ursprünglichen Heimat hergebracht, diese hier verheiratet. Das und die türkischen Fernsehkanäle führten dazu, dass die „frühere“ Sprache weiterhin in der Familie gesprochen wurde, die Kinder mangelnde Deutschkenntnisse aufwiesen und dann in der Schule Probleme hatten. Dazu kommt, dass die Stellung der Frau in diesen Gruppen sehr niedrig ist, was sich aber auch z.B. auf die Schule bezog, der der dann ein junger männlicher Muslim den Anweisungen einer Lehrerin glaubt nicht Folge leisten zu müssen.

Und wie kann Integration nun besser gelingen

Zurückkommend auf die Wurzeln der Integration: die verschiedenen Identitäten einer Person: je ähnlicher die Identitäten der aufnehmenden Gesellschaft jener sind, die aufzunehmen sind, desto leichter kann Integration gelingen. Also, je ähnlicher einander die Wertesysteme sind, desto schneller und reibungsloser kann Inklusion erfolgen. Unterschiede und Abweichungen werden im Rahmen der sozialen Inklusion bewusst wahrgenommen, aber in ihrer Bedeutung eingeschränkt oder gar aufgehoben. Ihr Vorhandensein wird von der Gesellschaft weder in Frage gestellt noch als Besonderheit gesehen.

Traditionen – gemeinsame Geschichte

Wo liegen jetzt die Probleme bei der Integration der syrischen, irakischen und afghanischen Flüchtlinge? Sie werden sich weiterhin zu ihren Wurzeln, zu ihrer „alten Heimat“ bekennen, besonders weil manche von ihnen ja auf eine Rückkehr dorthin hoffen. Das wird sicher von der lokalen Bevölkerung als selbstverständlich angesehen werden. Dasselbe wird wohl auch für Traditionen gelten, die zwar sehr unterschiedlich aber nicht unbedingt anstoßerregend sein können. Wobei sicher einige Ausnahmen möglich sind: z.B. kann eine „islamische Kleidung“ bzw. Barttragen noch immer zu Antagonismus führen. Für Hinzugekommene ist der Kenntnis der sittlichen und rechtlichten Normen sowie der „selbstverständlichen Verhaltensweisen“ im Gastland für das Zusammenleben erforderlich. Allerdings muss von den „Einheimischen“ auch anfänglich den Anderen gegenüber Toleranz geübt werden und diese Normen vorgelebt und erläutert werden.

Eine gemeinsame Geschichte, wie etwas mit den geflohenen Ungarn, Tschechoslowaken oder auch Volksdeutschen gibt es nicht. Hier sind sowohl die Flüchtlinge als auch die Österreicher gefordert, sind Kenntnisse über die Geschichte des „Anderen“ zu erarbeiten um das gegenteilige Verständnis zu verbessern.

Gesellschaftsschicht

Der Islam Syriens, des Irak oder gar Afghanistans ist mit dem der Türkei oder gar Bosniens kaum zu vergleichen ist. (Es gibt kaum verschleierte Bosnierinnen, und die Scharia hat dort kaum praktische Bedeutung.)

Die aktuellen Flüchtlinge sind vor einem intoleranten, fanatischen Islam geflohen und vor allem war der Islam der syrischen Oberschicht ein zunehmend toleranter – offene Haare und studierende Frauen waren auch dort keine Seltenheit –, aber beim Gros der Syrier, Iraker oder gar Afghanen ist der religiös-kulturelle Abstand zur österreichischen Bevölkerung doch ein ungleich größerer, als er im Zusammenleben mit Bosniern überwunden werden musste.

Bei Syrern und teilweise auch Irakern kann man davon ausgehen, dass sie aus gesellschaftlichen Schichten kommen, die sich eine teure Flucht leisten konnten. Große Unterschiede wird es dabei auch im Mann-Frau Verhältnis geben, das teilweise religiös bedingt ist. Das kann zu innerfamiliären Problemen führen, da die Männer gewohnt sind, die Kontrolle über ihre Familie zu haben und sehr irritiert agieren, wenn es ihnen scheint, dass diese Kontrolle entschwindet. Es kann auch zu Missverständnissen kommen, wenn hier z.B. Chefinnen auftreten, die Autorität der Lehrerinnen zu beachten ist, Polizistinnen auch gegen Männer einschreiten etc. Hier muss Aufklärung erfolgen, wobei zu befürchten ist, dass es dabei keine prompten Verbesserungen geben kann. Es muss halt immer und überall betont werden, dass Menschenrechte zu beachten sind – und damit hier Männer und Frauen gleichgestellt sind.

Bei Afghanen ist nicht zu erwarten, dass eine einfache Integration in die Gesellschaft erfolgen kann, da dort im Wesentlichen Jahrzehnte Krieg geherrscht hat, Warlords den Ton angegeben haben und Überleben eigentlich nur im Clan möglich war. Aufgrund dieser Verhältnisse ist auch die Bildung und Ausbildung wesentlich geringer als z.B. bei Syrern; es ist davon auszugehen, dass viele der Afghanen Analphabeten sind und erhebliche Arbeit zu leisten sein wird, um sie in die westliche Gesellschaft eingliedern zu können. Da besonders bei den Afghanen viele unbegleitete Jugendliche gekommen sind, besteht vielleicht eine reale Chance – bei intensiver Schulung – diese jungen Menschen bald in unserer Gesellschaft eingliedern zu können. Auch sie sind interessiert, Geld zu verdienen, um ihre Angehörigen entweder Vorort versorgen zu können oder sie nachzuholen. Oft haben Schlepper falsche Vorstellengen über das Leben im Westen verbreitet, was zu Enttäuschung führt, wenn sich nicht alle Träume materialisieren.

Sprache

Eine große Barriere stellt die Sprache dar; damit Integration gelingen kann, muss die Sprache – berufsadäquat beherrscht werden. Und im Rahmen der Sprachvermittlung sind auch die hier geltenden praktischen Regeln für den hier herrschenden Umgang miteinander darzustellen (ist jedenfalls geplant). Hier wird den Betreuern der einzelnen Flüchtlinge oder Flüchtlingsfamilien durch ihre Quartiergeber oder sonstige Umgebung eine wesentliche Rolle zukommen. Ein gutes Vorbild wird helfen, aber Begleitung in der neuen Umgebung wird für die Flüchtlinge unerlässlich sein. Im Rahmen der Sprachvermittlung – auf fortgeschrittener Ebene – sollte dann die österreichischen Werte gelehrt werden. Die Kenntnis darüber wäre ja ohnedies für einen späteren Staatsbürgerschaftsantrag erforderlich.

Nicht zu vergessen: Frauen dürfen in ihren Familien nicht allein gelassen werden. „Mama lernt Deutsch“ war und ist eine sinnvolle Initiative. Es darf nicht sein, dass Frauen auf ihre männlichen Familienmitglieder angewiesen sind, wenn sie mit öffentlichen Stellen (z.B. Krankenhäuser, Schulen etc. ) zu tun haben. Importbräute verlängern die Periode Sprachprobleme.

Auch die Körpersprache weicht in unterschiedlichen Kulturen voneinander ab. und besonders anfänglich, geschieht vieles über nonverbale Kommunikation. Auch hier ist eine Schulung/Information sowohl der Hinzugekommenen als auch der Einheimischen notwendig, um Missverständnissen vorzubeugen.

Bildung

Über den Bildungsstatus der neu Zugewanderten werden Studien durchgeführt. Man kann annehmen, dass sich die besser Qualifizierten als Erste auf den Weg gemacht haben. Dem entspricht eine Studie, die das Arbeitsmarktservice (AMS) derzeit durchführt. Es verlässt sich nicht auf die Angaben der Flüchtlinge, sondern prüft ihre tatsächlichen Kompetenzen. Der syrische Anteil der Akademiker dürfte bei nahe einem Drittel liegen, die Absolventen höherer Schulen sind zahlreich, die Analphabeten rar. Zudem sind die Beurteilten zu 80 Prozent Männer, deren Bildung in arabischen Ländern durchwegs weit höher als die der (vermutlich nachziehenden) Frauen ist. Syrer schneiden von ihrer Ausbildung her wesentlich besser als Iraker und ungleich besser als Afghanen ab.

Bildung stellt einen Schlüssel zur Integration dar. Es ist selbstverständlich, dass Flüchtlingskinder hier deutschsprachige Kindergärten und Schulen besuchen. Es wäre für sie erleichtert, wenn auch Lehrpläne z.B. in Geschichte, Geographie, etc. auf jene Gebiete ausgedehnt werden könnten, aus denen die Flüchtlinge kommen. Es würde das gegenseitige Verständnis und Interesse fördern.

Auch in die Bildung und Ausbildung von Erwachsenen muss hier investiert werden. Die Zertifikate über erfolgte Ausbildung in den Herkunftsländern müssen dem hiesigen Standard vergleichbar gemacht werden. Denn nur so kann eine rasche Anerkennung erfolgen und es den Menschen ermöglicht werden, ihrer Bildung und Ausbildung entsprechend eingesetzt zu werden.

Religion

Bei den Eingewanderten gibt es unterschiedliche Religionen. Es kommen auch z.B. Christen (meist Anhänger orthodoxer Ausprägungen des Christentum und auch Gläubige anderer östlichen Kirchen wie Assyrische Kirche etc.), aber ihr Prozentsatz ist gering (angeblich werden sie in türkischen Lagern an der Fortführung ihrer Flucht nach Europa behindert) dafür sind ihre Aufnahmechancen hier höher und die Aufnahmebereitschaft der Bevölkerung größer für sie.

Der große Mehrzahl der Geflohenen sind Muslime – sunnitische, schiitische, alawitische; dabei auch streng gläubige Orthodoxe, Fundamentalistische, aber auch säkular denkende … Hier gilt es zu differenzieren. Aus der Gruppe der streng gläubigen Orthodoxen, bzw. Fundamentalisten können sich leichter Terroristen entwickeln aus säkular denkenden.

Es darf nicht vergessen werden, dass Religion ein stärkerer Faktor im Leben der Muslime ist, als bei der bereits hier lebenden Bevölkerung. Sie ist wohl eine der stärksten Identifikationsfaktoren. Aber, der Islam streng gelebt, lässt eigentlich die Integration seiner Anhänger in der fremden Gesellschaft nicht zu. Erdogan ist bei einem Deutschlandbesuch 2008 sogar noch weiter gegangen und hat gemeint, dass Assimilation ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit wäre.

Gläubige Muslime werden gewisse Probleme hier haben und manches, dass für sie durch Koran und Sunna verpflichtend scheint, hier ablegen müssen. Also, sicher werden sie nicht entsprechend der Scharia hier leben können, dabei geht es nicht primär um die hier so bekannten strafrechtlichen Bestimmungen (Hände abhacken, Auspeitschen Steinigen) sondern um zivilrechtliche Aspekte: Stellung der Frau, Berechtigung zur Züchtigung von Ehefrauen, Anzahl der Ehefrauen, aber auch Erbberechtigung von Frauen (die Hälfte dessen, was männliche Erben bekommen), Status von Frauen vor Gericht etc. Wesentlich ist auch dass die Gerichtsbarkeit beim Staat bleibt und nicht irgendwelche muslimischen so genannten Friedensrichter in Europa Recht sprechen. Das Gewaltmonopol liegt beim Staat. Friedensrichter können keine durchsetzbaren Urteile fällen, wohl aber können sie im außergerichtlichen Bereich Streitigkeiten schlichten. Wenn dabei Druck ausgeübt wird, sind im konkreten Fall die einschlägigen Bestimmungen des Zivilrechts anzuwenden. Dagegen, dass der gesellschaftliche Druck vor allem auf Frauen ausgeübt wird, kann nur von muslimischer Seite selbst vorgegangen werden.

Es muss auch für Muslime gelten, dass das Recht hier vom Volk ausgeht und nicht von Gott. Aber ein derartiger Sinneswandel kann nicht rasch gehen, denn die Zugewanderten meinen, dass ihre eigene Identität und Wertestruktur werden in Frage gestellt. Das betrifft besonders auch Jugendliche, die zwischen patriarchalischer Familie und den Anforderungen der säkularen Gesellschaft hin- und hergerissen oft einen dritten, einen verderblichen Weg wählen. Nämlich jenen, den radikale Prediger vorgeben, den Weg in den Dschihad.

Sollten Muslime irgendwann die Mehrheit in einem Staate haben muss ihnen zugestanden werden, zu versuchen die Gültigkeit der derzeit verbindlichen Gesetze aufzuheben (z.B. Einführung der Scharia). Hier sind auf jeden Fall die Schranken der Verfassungsordnung und der bestehenden internationalen Verpflichtungen zu beachten. Die einfache Mehrheit wird hier in aller Regel nicht genügen. Wobei viele hier lebende Muslime gerade die derzeit gültigen Gesetze schätzen und beibehalten wollen.

Andererseits muss die einheimische Bevölkerung die Einhaltung der 5 Säulen des Islam für Muslime dulden – auch wenn das zu Problemen führt (5 Mal täglich zu beten kann zu einer unliebsamen Arbeitsunterbrechung führen). Das Einhalten des Fastengebotes kann ebenfalls zu verminderter Arbeitsleistung führen. Aufwand schafft auch die Forderung des Islam nach der „Reinheit der Lebensmittel“, das erfordert eine Schächtung der Tiere und keine Schlachtung; aber das ist lösbar, auch wenn es einen Shitstorm bei Kennzeichnung von Lebensmittel im Supermarktangebot als halal gegeben hat, dies von dazu geführt hat, dass diese Kennzeichnung wieder verschwunden ist, was einen neuerlichen Shitstorm ausgelöst hat. Aber diese „halal-Gebote“ Gebote dürfen nicht das Zusammenleben erschweren, aber auch nicht verteuern; es sind sicher keine zusätzlich Sanitäranlagen in den Schulen für Muslime erforderlich. Es muss auch zulässig sein, dass hier in Österreich „Islamic Banking Produkte“ angeboten werden. Auch die Nutzung der Geschäftsfelder für islamische Kleidung sollte für alle Firmen zulässig sein.

Es ist selbstverständlich dass es muslimische Gebetsstätten geben muss, allerdings sollte nicht unbedingt versucht werden, sie größer und schöner zu gestalten als lokale Kirchen. Über Standorte wird noch immer gestritten. Aufgrund der langen Präsenz von Muslimen in Österreich, gibt es z.B. vielerorts bereits muslimische Friedhöfe, wo auch Bestattungen nach islamischen Ritus durchgeführt werden können.

Auch hier wäre eine bessere Kenntnis der einheimischen Bevölkerung über die Gebote des Islam hilfreich.

Islamgesetz

Seit 1912 ist der Islam in Österreich staatlich anerkannt und mit den christlichen Kirchen gleichgestellt. Laut Gesetz ist der Religionsunterricht Sache der Kirchen oder Religionsgemeinschaften. Sie sind verantwortlich für Lehrer, Lehrpläne und Schulbücher.

Nach über hundertjährigem Bestehen und geänderten Bedingungen meinte man in Österreich, dass das Islamgesetz aktualisiert werden sollte. Das wurde allerdings auch sehr kontrovers diskutiert, besonders der Paragraph, dass muslimische Vereine und Moscheen nicht weiter aus dem Ausland finanziert werden dürfen empörte nicht nur die islamische Glaubensgemeinschaft sondern auch viele Muslime. An der Universität Wien soll ein Lehrstuhl für Islamische Theologie eingerichtet werden, an dem sechs Professoren lehren sollen. Das soll zu einem Islam „österreichischer Prägung“ führen. Das Gesetz soll unter anderem verhindern, dass Muslime sich radikalisieren und an den Kriegen im Nahen Osten teilnehmen.

Die Islamische Glaubensgemeinschaft in Österreich (IGGiÖ) kritisierte: „Das Gesetz trägt in zentralen Punkten nicht den Bedürfnissen und Erwartungen der in Österreich lebenden Muslime hinreichend Rechnung“. Der Verband stimmte dem Entwurf unter Vorbehalt zu. Der größte Dachverband Islamische Moscheevereine in Österreich (ATIB) kündigte an, das Gesetz vor dem Verfassungsgericht anzufechten.

Was gar nicht geht

In Österreich herrscht Religionsfreiheit, man kann seine Religion frei wählen, man kann sie nach ihren Regeln ausüben. Aber: es ist undenkbar, dass jemand bestraft wird, sollte er/sie seine/ihre Religion wechseln. Aufgrund der geltenden Menschenrechte dürfen Frauen nicht „mindere Lebewesen“ sein, dürfen Menschen ihre sexuelle Neigung einfach leben. Es kann auch keine Frau von ihrer Familie zu einer Ehe gezwungen werden, und Minderjährige dürfen nur in zugelassenen Ausnahmefällen geheiratet werden. Der Ehrbegriff mag ja gelten, aber es ist auch keine Mord aufgrund verletzter Ehre zulässig. Gerichte haben nach geltendem Recht zu urteilen und nicht zu unterscheiden, welcher Religion jemand angehört, oder aus welcher Volksgruppe er kommt. Gerichte dürfen nicht durch selbst ernannte Friedensrichter ersetzt werden. Gesichtsverhüllungen sind im Rahmen von Amtshandlungen nicht zulässig.

welche Schwerpunkte sind zu setzen

Wesentlich ist das Erlernen der Sprache; das kann für Männer und Frauen durchaus unterschiedlich erfolgen, obwohl immer darauf verwiesen werden muss, dass Männer und Frauen gleiche Rechte und Pflichten haben. Aufgrund der Rolle der Frau, die sie bisher spielte würden Frauen in Anwesenheit von Männern bei Sprachunterricht weitgehend stumm bleiben. Außerdem müssen Männer rasch andere Sprachkompetenzen erlernen (berufsbezogen) als Frauen, die vorläufig doch weitgehend in Haushalt und mit Kindererziehung befasst sind. Das ist eine Herausforderung für alle, die mit Sprachvermittlung beschäftigt sind.

Das zweite wesentliche Gebiet, das mit dem Erlernen der Sprache eng verbunden ist, ist Bildung. Das ist nun eine „schwammiges“ Wort und bedeutet Unterschiedliches für Junge und Ältere, Frauen und Männer, Kinder und Erwachsene. Es steht zu hoffen, dass nur wenige der Flüchtlinge aus bildungsfernen Familien stammen, sondern dem lebenslangen, permanenten Lernen positiv gegenüberstehen.

Grundvoraussetzungen

Auf beiden Seiten, nämlich auf Seiten der Zuwanderer aber auch der Einheimischen muss der Wille zur Integration vorhanden sein. Begegnungen müssen auf Augenhöhe erfolgen, Dialoge dürfen nicht nur im Darstellen der eigenen (besseren) Position bestehen, sondern auch im Zuhören und Verstehen wollen.

Welcher Weg auch immer genommen wird, einer der Abschottung voneinander, er führt in die Parallelgesellschaft und zur Gettobildung, deren Auswirkungen derzeit in Paris und Brüssel sichtbar werden. Aufeinander Zugehen geht wahrscheinlich nur auf sehr praktischer Ebene und führt ebenfalls zu Friktionen, besonders da die aufnehmende Bevölkerung bereits tief gespalten ist ob des Zuzugs der vielen Fremden!

Integration