Empfehlungen zur Wahlwerbung

Und zum Hitzeschutzplan

Jetzt, zu einer Zeit in der viele nur an den Urlaub denken sollten sich Politiker, die wirklich solche sind, Gedanken machen, welche Programme sie den Wählern dann im September für die Wahl vorlegen werden. Ich möchte nicht wieder nur „Gesichter“ und Sprüche sehen und hören.

Ich wünsche mir, dass die „anderen“ nicht „heruntergemacht“ werden, sondern die eigenen Vorstellungen für ein faires und gerechtes Österreich vorgelegt werden. Ich möchte Vorstellungen hören, wie man mit ankommenden Flüchtlingen umgehen will, ich will in diesem Zusammenhang nichts von Null hören. Ich wünsche mir Vorstellungen, wie man ankommende Menschen schneller und besser integrieren kann. Ich möchte hören, wie man die Bildungssituation verbessern will.   Ich möchte hören, wie die jeweiligen Parteien zur EU-Erweiterungen bzw. -Vertiefungen stehen.  

Ich möchte auch hören, wie sie ihre grandiosen Vorstellungen auch verwirklichen und vor allem finanzieren wollen. Also ich wünsche mir auch Informationen über erforderliche „begleitende Maßnahmen“ für wahrscheinlich großartige Pläne. Denn wir werden uns nicht mehr „alles“ leisten können. Die „fetten Jahre“ sind einmal vorerst vorbei. Wir haben es gestern klipp und klar gehört, der Chef des Fiskalrates hat es uns in der ZIB2 erklärt.

Nur ein Beispiel, jetzt ist es heiß, Kinder, Alte und Vulnerable sind „bedroht“. Und was geschieht: Hurra, es gibt einen Nationaler Hitzeschutzplan!  Ich lese: Hitze stellt in Österreich eines der größten gesundheitlichen Risiken des Klimawandels dar. Der menschliche Organismus wird durch Hitze belastet und bei schlechter gesundheitlicher Ausgangslage kann Hitze auch zum Tod führen. Bis zu 500 Personen pro Jahr sterben an den Folgen der Hitze in Österreich.  Ja, aber das wissen wir schon lange!

Außerdem hat Hitze auch eine soziale Dimension: Sie betrifft die gesamte Bevölkerung, von Babys oder Kleinkindern bis zu Menschen im hohen Lebensalter. Neben den Auswirkungen der Hitze auf die körperliche Gesundheit sind aber auch Auswirkungen auf die psychische Gesundheit und indirekte Auswirkungen etwa auf die Wirksamkeit von Medikamenten zu beachten.

In Österreich dient der nationale Hitzeschutzplan als Leitfaden für den Umgang mit länger andauernder Hitze oder Hitzewellen. Der Plan wurde nun, rechtzeitig zu Beginn der ersten Hitzewelle des Jahres, überarbeitet und derzeit präsentiert. „Leitfaden“ – im Ernst?

„Wir müssen alle Möglichkeiten nutzen, die Bevölkerung über das richtige Verhalten zu informieren und Menschen mit erhöhtem Risiko während Hitzewellen gut zu betreuen.“ – Bundesminister Johannes Rauch. „Informieren“ – ja, aber was noch?

Der nationale Hitzeschutzplan basiert auf den Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation und legt Schritte fest, wie Bund, Bundesländer, GeoSphere Austria sowie Gesundheitseinrichtungen und Sozialorganisationen im Fall von extrem hohen Temperaturen und insbesondere bei länger andauernden Hitzewellen zusammenarbeiten. Ziel des Planes ist die Beschreibung unterschiedlicher Maßnahmen, mit denen die in Österreich lebende Bevölkerung bestmöglich vor den gesundheitlichen Auswirkungen von Hitze geschützt werden.

Der Hitzeschutzplan stellt somit eine Anleitung für das Vorgehen des für Gesundheit zuständigen Ministeriums sowie sonstiger Behörden und Organisationen, wie zum Beispiel Gesundheitseinrichtungen und Sozialorganisationen auf Länder- bzw. Gemeindeebene, dar und wird regelmäßig unter Berücksichtigung neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse evaluiert und bei Bedarf angepasst. Auf den Hitzeschutzplan aufbauend werden bereits jetzt zahlreiche Maßnahmen umgesetzt, die insbesondere jene Menschen erreichen, die durch eine erhöhte Hitzebelastung besonders gefährdet sind – etwa aufgrund ihres Alters, wegen Vorerkrankungen oder weil sie durch ihre Wohn-, Arbeits- und Lebensumstände weniger Möglichkeiten haben, sich vor den Auswirkungen von Hitze zu schützen. Anleitung für das Vorgehen der Behörden – es geht doch um bedrohte Menschen?

Der Bund wird künftig bei Hitzewellen noch stärker über Handlungsempfehlungen informieren. Geplant ist die Schaltung von Anzeigen an Hitzetagen. Die wichtigsten Verhaltensregeln zum Umgang mit der Sommerhitze finden sich auch auf der Website des Gesundheitsministeriums sowie im Infofolder „Sommer, Sonne, Hitze – Gesunde Tipps für die heiße Jahreszeit“, der kostenlos über das Broschüren Service bestellt werden kann

Über den richtigen Umgang mit hohen Temperaturen berät auch das Hitzetelefon, das im Auftrag des Gesundheitsministeriums von der AGES betrieben wird.

Wenn ich das richtig interpretiere und lese geht es nicht viel über „Informieren“ hinaus.

Mir ist das erheblich zu wenig. Das ist doch „Querschnittmaterie“. Wo sind z.B. Richtlinien für bauliche Maßnahmen für Neubauten und Auflagen für bestehende Gebäude z.B. Begrünung von Innenhöfen, Begrünung von Dachflächen. Wo sind Regelungen für den Autoverkehr, der ja wesentlich die Hitze steigert (das gab’s schon einmal – aus anderen Gründen, bei großer Hitze darf das Auto nur jeden zweiten Tag benützt werden – einen Tage jene, mit geraden Nummern, den zweiten nur jene mit ungeraden Nummern. Das würde den Verkehr nicht halbieren, zwar nur reduzieren, aber es würde helfen.)

Wir haben doch genug gescheite Beamte, die ein Konzept für Hitzereduktion (wahrscheinlich nur in Städten) ausarbeiten könnten.

Vielleicht könnte das Landwirtschaftsministerium (oder -Kammern) jenen Bauern helfen, die aufgrund der Hitze nun andere Produkte anbauen müssen…

Mir fiele so einiges ein, das die Parteien jetzt in ihre Pläne aufnehmen könnten.

Jedenfalls, jene Partei die die besten umsetzbaren und finanzierbaren Pläne als ihre Wahl-„Werbung“ mit geplanter Umsetzung präsentiert, dieser Partei ist meine Stimme sicher.

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