Kühe werden Wanderern (mit Hunden) derzeit manchmal gefährlich

Das Wandern scheint immer gefährlicher zu werden. Das erstaunt mich, denn zu der Zeit, als ich über Almen gewandert bin, war’s nicht so. Und Kühe waren in meiner Kindheit und Jugend auch nicht aggressiv. Die Kühe, die ich hüten musste (temporärer Job), waren sehr freundlich. Aber schon wieder lese ich, dass eine Kuhherde eine (einheimische) Wanderin totgetrampelt hatte. Bei Touristen hätte es mich weniger gewundert.

Da war ich 9. Ich musste die Kühe aus dem Stall holen, sie die Straße entlang treiben und sie dann auf der Futterwiese im Auge haben. Und abends musste ich sie wieder zurücktreiben. Meine Mutter arbeitete bei diesem Bauern auf den Feldern. Wenn ich nicht Kühe hütete, trug ich die Jause zu den auf den Feldern Arbeitenden (das waren neben meiner Mutter meist Kriegsgefangene). Die Jause bestand aus einem großen Krug Most, einem „Reanken“ Brot und Speck.

Zu Mittag kamen wir alle auf den Hof, dort gab es Essen, das hat die Bäuerin gekocht. Wir saßen alle an einem großen Tisch, die Holzlöffel hingen an Nägeln am Tischrand, in der Mitte stand dann das Essen in einer großen Schüssel. Und alle langten in diese Schüssel, ich erinnere mich noch, es gab z.B. das so genannte Schmalzkoch (ist ein aus grobem Grieß gekochter Brei). Fleisch gab’s auch bei Bauern damals nur am Sonntag. Teller benötigte man nicht.

Dann ging ich zurück auf die Weide, schaute, ob alle Kühe noch da waren, und vertiefte mich wieder in ein Buch. Ich habe den Umgang mit Kühen eher „kontemplativ gefunden.

Später, als wir z.B. in den (Hohen) Tauern wanderten, kamen wir oft über Almen. Wir. doch eine lustige, laute Gruppe Jugendlicher, hatten kein Problem mit Kuhherden. Wir wussten, dass man möglichst kein rotes Gewand tragen sollten. Aber das Gewand war damals ohnedies rar, ich trug eine Lederhose meines Onkels und eine Windjacke (beige) meines Großvaters.

Wegen des Verteidigungsinstinktes der Kühe gegenüber ihren Kälbern ist es wichtig, viel Abstand zu halten, damit sich die Tiere nicht bedroht fühlen. Wir sind halt nie durch die Herden getrampelt. Aber das größte Problem scheinen heutzutage die von Wanderern mitgeführten Hunde zu sein. Vielleicht fürchten sich diese vor den großen Kühen und diese merken das?  Na, un ein später landender Hubschrauber, um eventuell Verletzte zu bergen, der schreckt dann die Kühe und vermindert ihre Angriffslust.

Jetzt wünsche ich Ihnen ein gutes Überstehen der schwülen Hitze, baldigen Ferien- bzw. Urlaubsbeginn. Und wenn sie eine Alm queren, halten Sie sich von den Kühlen fern – vielleicht mögen die auch den Übertourismus nicht.

Kühe werden Wanderern (mit Hunden) derzeit manchmal gefährlich

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