Oh, würden doch endlich diese Kriege beendet!

Es geht uns doch allen so – oder? Wir wollen von den Kriegen in der Ukraine und in Gaza einfach nichts mehr hören, jetzt ist Sommer, jetzt kommt der Urlaub … Also!

Aber dennoch, trotz aller Besuche Selenskyjs in Brüssel, die Raketen und Bomben fallen noch immer, töten Menschen und zerstören Häuser, Fabriken Energie-Einrichtungen, Straßen und Bahnlinien … Und Geiseln sind noch immer nicht befreit und Menschen hungern im Gazastreifen. Wir kennen noch immer keine Lösung, wie es dort nach Beendigung dieses Krieges aussehen soll, und wir hören von weiterem Kriegsgetöse an der israelisch-libanesischen Grenze. Und wir hören auch, dass manche Menschen in Gaza noch immer hungern. Wie die Wasserversorgung funktioniert oder sich die Hitze in den Zelten anfühlt, will ich mir auch nicht vorstellen.

Also jetzt zu Israel-Palästina: Um die Nahrungsmittelkrise zu lindern haben die Amerikaner einen Landeponton um 23 Millionen Dollar gebaut. Und? Am 16. März war dieser Ponton fertiggestellt. Die Lebensmittel auf Paletten konnten ausgeladen werden und zu eine „Bereitstellungsraum“ gebracht, aufgerichtet auf einem flachen Küstenstreifen, geschützt durch Graben und Beton.  Dann kam ein Unwetter und zerstörte diese Landebrücke. Aber sie konnte nach einiger Zeit wieder flott gemacht werden. 

Aber dieser Ponton ist nur eine Lösung, Lieferungen können auch über mehrere Öffnungen nach Gaza gebracht werden. Im März verbesserte sich die Ernährungssituation der Bevölkerung merklich. Hungertod konnte vermieden werden. Aber dennoch hungern fast 25 % der Bevölkerung in Gaza.  Das wäre aber ich notwendig, Lebensmittel sind vorhanden, aber die Verteilung funktioniert nicht. 7000 Paletten mit Lebensmittel liegen in diesen Bereitstellungraum und keiner holt sie.

Israel gibt der Hamas die Schuld für diese Verteilungskrise. Natürlich ist die Verteilung schwierig in einem Land wo überall geschossen wird, wo die Kommunikation immer wieder zusammenbricht. Überall sind Straßensperren. Innerhalb von 12 Stunden kann gerade einmal 1 Stunde gefahren werden. Viele Palästinenser misstrauen diesem Ponton, da von dort auch die letzten 4 befreiten Geiseln abtransportiert worden sind.  Dient dieser Ponton gar militärischen Zwecken, fürchten viele.

Bei einem der Land-Übergänge staut sich die Hilfe auch schon über Wochen. Lastwagenfahrer scheuen sich weiter zu fahren, Menschen brechen Spiegel ab, zertrümmern Scheiben wollen das Fahrzeug kapern. Vieles davon ist das Werk krimineller Banden, die diese Fahrzeuge zum Zigarettenschmuggel ($ 25) nützen wollen. Und weder die IDF noch die Hamas schützen die Straßen.

Die Vereinten Nationen gehen davon aus, dass die humanitäre Krise nur durcheinen Waffenstillstand erreicht werden kann. Aber das scheint noch nicht zu bevorstehen. Benjamin Netanjahu meinte gegenüber einem „Rechten Sender“, er wäre willens ein teilweises Abkommen zu schließen, um wieder einige Geiseln befreit zu sehen. Aber, so meint er, wir sehen uns gezwungen diesen Krieg nach einer Pause weiterzuführen.

Das führte wieder zu einer Verärgerung in Israel, denn damit – so fürchtet man – werden viele Geiseln ihrem Schicksal überlassen. Und das störte auch wieder den großen Verbündeten in Übersee, die Amerikaner. Denn Biden hatte einen Vorschlag unterstützt, der diesen Krieg endgültig hätte beenden können.

Am nächsten Tag machte Netanyahu einen Rückzieher: natürlich unterstütze er noch immer diesen Vorschlag, der den Krieg endgültig beenden würde. Dieses Verhalten gilt als typisch für den israelischen Premier, der immer wieder hin und her schwankt, zwischen einem Deal, bei dem die Geiseln freikommen würden, wie es die meisten Israelis wünschen, oder den Krieg fortzusetzen, wie es seine „Rechten“ Unterstützer im Kabinett fordern. Und an der Macht möchte der Premier schon auch bleiben. Die Hamas wiederum drängt auf mehr Garantien, bevor sie dem Abkommen zustimmt, das den Krieg beenden würde.

Weder der Ponton hat – wie geplant – funktioniert, noch das Abkommen. Biden sieht sich mit harten Tatsachen konfrontiert.

Wie kann es aber weitergehen?

Oh, würden doch endlich diese Kriege beendet!

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