Heimkommen und Wiederanpassung an den Alltag

Wie da so ist, wenn man heimkommt nach einem längeren oder auch kürzeren „Urlaub“. Bei mir mindestens. Zuerst suche ich die benötigten Dinge dort wo sie lange, lange gelegen sind, wo sie aber seit einiger Zeit nicht mehr liegen. Über das woanders-Liegen muss ich kurz nachdenken. Das gibt sich aber bald.

Und dann der Alltag: Im Urlaub konnte ich nach dem Aufstehen gleich einmal schwimmen gehen. Ich stehe, da wie dort, um die gleiche Zeit auf, 7:30. Im Urlaub ist es mir leichter gefallen.  Nach dem Schwimmen gleich ein Kaffee und ein winziges Stück Kuchen. Und dann Anziehen und das Frühstück. Dort das riesige, umfangreiche Buffet – zuerst Joghurt mit Trockenfrüchten, dann unterschiedliche geschnittene frische Früchte. Und natürlich ein Saft, entweder selbstgepresst, es gab dort eine Maschine und eine Schachtel mit Karotten, Äpfeln, Gurken etc. aus denen man den Saft selber pressen konnte, oder vorbereitet in Flaschen.  Ein Brot gönnte ich mir mit Schinken oder Lachs, dazu Käse, ein kernweich gekochtes Ei. Und ein Stück Reindling. Ich gebe zu, dann war ich meist so voll, dass ich kaum mehr Baff sagen konnte. Und das reichte mindestens bis zum Abend.  Beim ausgiebigen Frühstück dort: Zeitunglesen, wenn sie verfügbar waren. Dann Massieren oder Physiotherapie – oder Spazierengehen – im Park und im Wald.

Hier, in Wien ist mein Frühstück erheblich fugaler und zweigeteilt: nach dem Aufstehen eine halbe Grapefruit und die am Vorabend eingeweichten Dörrpflaumen.  Dann Schreiben und hinterher das zweite Frühstück: Espresso, Brot mit Topfen und Marmelade. Und Zeitunglesen.

Dann wieder Schreiben – bis dann das Mittagessen gekocht werden muss. Heute habe ich Spargel (grüner, aus dem wöchentlichen Biokisterl) mit Reis gemacht, dazu höre ich mir das Mittagsjournal an.

Ein Mittagsschlaf, das muss sein, im Urlaubsort und in Wien. Zuletzt in Villach im Liegestuhl – im Freien. Dann Schwimmen, Spazierengehen … und dazwischen einen Kaffee trinken (manchmal mit einem Kuchen, wenn die Versuchung groß ist; der Bienenstich war herrlich).  

Hier in Wien – natürlich auch ein Kaffee. Aber kein Spazierengehen, sondern Besorgungen machen, obwohl ich mich ganz gerne in einen Park in die Sonne gesetzt hätte. Aber die Kaffee-Kapseln sind am Ausgehen. Zuerst die Benützten Kapseln einpacken und dort abgeben (ich finde man sollte eine Belohnung fürs Sammeln bekommen). Naja, ich soll wirklich nicht klagen, ich bekam Blumenerde (aus Kaffeesud) geschenkt – das entspricht auch dem Regeln meiner Mutter, die Kaffeesud immer gesammelt und im Garten als Dünger verbreitet hat – lockert die Erde auf, meinte sie. Und Kekse bekam ich auch. Ja, und eine neue Sorte konnte ich auch noch kosten.

Meine Mitbewohner haben zwar das allernotwendigste eingekauft, aber morgen ist ein Feiertag, daher war Obst (leider ziemlich teuer, ein Kilo Erdbeeren über 10 Euro!), etwas Gemüse (das Biokisterl ist sehr „lokal“), und auch das Lieblingsbrot zu besorgen. Und das alles musste nach Hause geschleppt werden. Müde und durstig bin ich nach Hause gekommen.

Während des Urlaubs wurde mir am frühen Abend ein Gourmetmenü serviert.  Zuerst gab’s immer verschiedenste Sorten Salat, vom Buffet, das aber enthielt auch gebratenes Gemüse (Paprika, Melanzani und Zucchini, oder auch Pilze, eingelegte Zwiebel) davon könnte man eigentlich schon satt werden. Dann brachte man mir eine kleine nette köstliche Vorspeise, hierauf eine Suppe und dann den Hauptgang. Den konnte man auswählen.  Ich nahm immer den Fisch mit irgendwelchen Beilagen. Und dann noch ein Dessert, wenn man dieses nicht wollte, konnte man ein Eis bestellen. Am Galaabend, einmal die Woche gab es noch zwei Gänge mehr, aber ich gebe zu, das alles dauerte. Wenn man schnell sein wollte, gab es ein vegetarisches Menü, aber das lockte mich eher nicht. Da ich allein an einem Tisch saß, hatte ich immer meinen Kindle zum Essen mit und las während der verschiedenen Gänge.

Manche Leute tranken noch einen Kaffee an der Bar oder nahmen auch einen Digestif. Aber allein ist das nicht besonders lustig. Ich ging entweder noch eine kleine Runde spazieren oder ich begab mich ins Zimmer, machte es mir gemütlich – las oder sah fern.

Hier zu Hause wird das Nachtmahl weniger üppig ausfallen, wahrscheinlich ein Brot mit Aufstrich oder Käse und dazu Radieschen. Stört mich aber gar nicht.

Bei all dem in Hotel servierten Essen habe ich dennoch nicht zugenommen – was mich verwundert. Aber ich hatte halt wendig Brot gegessen.

Jetzt muss ich den nachmittäglichen Einkauf noch wegräumen gehen (wegräumen ist nicht so meiner Stärke) und dann werde ich mich auf den morgigen Feiertag vorbereiten: Arbeit, Leistung …

Wird schauen, was die Politiker dazu zu sagen haben.

Heimkommen und Wiederanpassung an den Alltag

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