Wir sind ja so umweltfreundlich!

Vorausgeschickt sei, ich verfüge über keine Photovoltaik-Anlage, ich lebe nicht in Oberösterreich und bin auch kein Experte für Stromerzeugung.

Aber was jetzt passiert, stört mich schon! Man hat viele Menschen angeregt, zur Eigenversorgung eine Photovoltaik-Anlage zu installieren. Eine Ausweitung von Dach-Anlagen auf Balkon-Anlagen wird noch immer beworben. Soweit ich mich erinnern kann, wurde und wird das „gefördert“. Und man hat erklärt, dass man den „überschüssigen“ Strom (also jenen, den man gerade nicht im Haushalt, bzw. für ein E-Auto verbrauchen kann) an seinen Stromlieferanten abgeben könne.

Soweit, so umweltfreundlich, man erzeugt seinen eigenen Strom und trägt so dazu bei, das Klima zu schützen. Viele haben es getan und investiert, in der Hoffnung, die Kosten für den eigenen Energiebedarf zu senken, und sogar noch am abgelieferten Strom zu verdienen und die Umwelt zu schonen.  Man konnte sich gut fühlen (ich habe das auch in den sozialen Medien „erlebt“). Man erhielt anfänglich 15 Cent pro abgelieferte Kilowattstunde – z.B. in Oberösterreich.

Ja, die Strompreise für Kunden/also Nutzer wurden nun auch gesenkt. (Ich red‘ aber jetzt einmal gar nicht von der Stromkostenbremse der Regierung).

Nun, aufgrund gesunkener Energiepreise wurde in Oberösterreich diese Remuneration für private Stromlieferanten von anfänglich 15 auf 3 Cents pro Kilowattstunde gesenkt. Das lässt nun diese umweltschonende Investition ganz anders aussehen. Allerdings sehe ich jetzt, dass das einen bestimmten Tarif mit einer Einspeisevergütungsvariante entspricht, die sich monatlich am Referenzmarktwert orientiert. Der Preis für die Einspeisung wird jeden Monat im Nachhinein ermittelt.  Der Referenzmarktwert entspricht einem Preismittelwert, welcher auf Basis der jeweiligen stündlichen Erzeugungsmenge gewichtet wird.

Ob das im ursprünglichen Angebot so gestanden ist, kann ich nicht verifizieren.

Jetzt melden sich auch manchen „Fachleute“ zu Wort, die erklären, dass man oft die Anlage falsch montiert hätte (Nord-Süd- statt Ost-West-Ausrichtung). Dadurch entstünde zu Mittag der meiste Strom, der nicht individuell genutzt werden könne und somit ins Netz flösse.  Ob das den Kunden kommuniziert wurde, weiß ich auch nicht, die halt gerade ihr Dach ihren Balkon, wie immer das „ausgerichtet“ war – genutzt haben.

Ob jetzt die anderen Stromanbieter „nachziehen“ werden, darüber habe ich noch nichts gehört.

Auf mich wirkt diese ganze Situation etwas „verworren“ – für Konsumenten und es schaut auch nicht nach ordentlicher, langfristiger Planung seitens der Verantwortlichen im Bund und in den Ländern aus. Diese Stromanbieter sind ja meist im Besitz eben dieser Länder.

Wie schon oben gesagt, möchte ich noch einmal drauf hinweisen, dass ich kein Fachmann, also Fachfrau bin, sondern, sondern eine Staatbürgerin, der die Klimasituation unseres Heimatlandes am Herzen liegt. Und vor nicht allzu langer Zeit habe ich auch darüber gelesen, dass in Österreich die Stromproduktion nicht parallel mit dem Netzausbau vor sich geht. Aus diesem Grunde wurde bereits Kunden, die Strom aus ihren Photovoltaik-Anlagen liefern wollten, kein diesbezüglicher Vertrag mehr angeboten.

Wir alle wollen unsere Umweltbilanz verbessern. Aber so, wie oben beschrieben, werden sich viele hüten, jetzt derartige Investitionen vorzunehmen.

Wie weit all diese Vorkommnisse zusammenhängen, kann ich leider nicht beurteilen. Aber all dies gehört ordentlich koordiniert! Ist das eine so genannte „Querschnittmaterie“, bei der verschiedene Ministerien betroffen sind, und sich keines dafür verantwortlich hält? Oder hängt das alles mit dem nicht rechtzeitig abgegebenem Nationalen Klimaplan zusammen, (EU-Renaturierungsgesetz), der noch immer nicht in Brüssel abgegeben wurde?

Es gibt in Österreich und in der EU so viele unterschiedliche Direktiven, Initiativen, Gesetzesvorschläge, dass unsereiner völlig den Überblick verlieren muss. Aber irgendwer in Österreich sollte ihn deshalb behalten, und dafür sorgen, dass z.B. Kunden vor großen Investitionen ordentlich beraten werden, damit sie RICHTIGE Entscheidungen treffen können.  

Wir sind ja so umweltfreundlich!

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