Wenn ich mir die Lage im Nahen Osten so überlege …

Zur „Achse des Widerstandes“

Nur eines vorweg:  dem Wetterbericht werde ich nicht mehr trauen – es hat nicht geregnet, ich werde mich mehr nach den Menschen rundherum verlassen. Z.B. die Pölster der Sessel auf der Terrasse des Cafés waren nicht weggeräumt worden – also regnete es dann auch nicht!

Aber jetzt wirklich zur Lage:

Der Iran tritt derzeit als Hauptgegner Israels auf. Das iranische Regime ist schiitisch. Aber der Iran hat „Ableger“, dabei handelt es sich um

  • Die die schiitische Hisbollah-Miliz im Libanon, wohl der mächtigste dieser Ableger.
  • Die Kataib Hisbollah im Irak
  • Die Huthi -Milizen im Jemen
  • Die Hamas
  • Den Islamische Jihad im Gaza-Streifen
  • Es gibt aber auch iranische Verbündete in Syrien

Kontrolliert wird das alles weitgehend durch die iranischen Revolutionsgarden, unter der Aufsicht Irans Revolutionsführer Ali Khamenei.  Jede der Milizen verfolgt ihre eigenen lokalen politischen Interessen. Doch zugleich werden diese Gruppen von Irans Regime mit Geld, Waffen und Know-how versorgt. Sie alle wollen Israel bekämpfen.

Gemeinsam nennen sie sich die Achse des Widerstandes. Der Iran strebt mit ihnen die Vorherrschaft im Nahen Osten an.

Die Hisbollah (Partei Gottes) ist eine islamistisch-schiitische Partei und Miliz im Libanon. Als „Staat im Staat“ kontrolliert die Hisbollah den Libanon über ihre Miliz nicht nur militärisch, sondern über ihre Partei auch politisch. Für den Libanon ist die Hisbollah militärisch bedeutsamer als die Streitkräfte des Libanon, die sich selbst als Unterstützer der Hisbollah sehen. Die Hisbollah wird von vielen Ländern, als Terrororganisation bezeichnet. Sie ist auch in einigen „westlichen“ Ländern verboten.

Die Hisbollah entstand ab 1982 als eine aus dem Untergrund operierende paramilitärische Organisation durch den Zusammenschluss verschiedener schiitischer Gruppen beim Widerstand gegen die damalige israelische Invasion. An ihrer Spitze stehen schiitische Gelehrte; als oberste geistliche Autorität wird Ali Khamenei, angesehen. Generalsekretär und Oberbefehlshaber der Hisbollah-Milizen ist Hassan Nasrallah.

Seit 1992 ist die Hisbollah auch in der libanesischen Nationalversammlung vertreten. Seitdem hat sie sich zu einem militärischen, sozialen und politischen Machtfaktor entwickelt. Sie stellt etwa 10 % der Parlamentsabgeordneten und war schon in mehreren Kabinetten der libanesischen Regierung vertreten.

Die Hisbollah ist für zahlreiche Anschläge gegen die Israelischen Verteidigungsstreitkräfte (IDF) verantwortlich. Bei vielen weiteren Anschlägen gegen jüdische oder westliche, vorwiegend US-amerikanische Einrichtungen weltweit wird ihre Beteiligung angenommen. Die Gruppe unterstützt den syrischen Diktator Baschar al-Assad im anhaltenden syrischen Bürgerkrieg.

Die Hisbollah ist eindeutig eine schiitische Bewegung.

Kataib Hisbollah, auch Hisbollah-Brigade, (Brigaden der Partei Gottes) ist eine irakische schiitische paramilitärische Miliz, sowie auch ein Teil der Volksmobilmachungskräfte (al-Haschd asch-Schaʿbī), die vom irakischen Staat finanziert werden. Die Hisbollah-Brigaden verfügen über eine komplexe Befehlsstruktur. Intern wird sie von einem Schura-Rat mit 5 bis 7 Mitgliedern geleitet, darunter ein externer Beobachter von Quds-Einheit der iranischen Revolutionsgarden oder der libanesischen Hisbollah, sie verfügt über persönliche und finanzielle Machtpositionen, die zum Teil mit Mitgliedern des Schura-Rats verbunden sind. Diese Befehlskette verläuft nominal über die Volksmobilisierungskräfte bis hin zum Premierminister, und sie spielt eine bedeutende Rolle im „Koordinierungsgremium des irakischen Widerstands“.

Die Partei eifert dem Obersten Führer der Islamischen Revolution im Iran, Ayatollah Ali Khamenei, nach. Daher gehe ich davon aus, dass sie schiitisch geprägt ist.

Über die Huthi Milizen im Jemen habe ich kürzlich schon einmal geschrieben: https://christachorherr.wordpress.com/2024/01/13/es-wird-uns-betreffen-wenn-bei-nichts-anderem-als-unserer-geldborse/

Die Ideologie der Huthi gilt als islamistisch, antiwestlich und antisemitisch, also auch nicht primär schiitisch.  

Über die Hamas habe ich auch schon mehrmals in verschiedenen Zusammenhängen geschrieben, davon am aktuellsten: https://christachorherr.wordpress.com/2023/12/22/wer-vertritt-die-hamas-eigentlich/

Die Ideologie der HAMAS verbindet religiöse Grundsätze und panarabische Ideen mit Bestrebungen nach einem palästinensischen Staatswesen (ist also nicht primär schiitisch organisiert)

Der Islamische Dschihad in Palästina (Abkürzung: PIJ für Palestinian Islamic Jihad) ist eine palästinensische islamistische Terrororganisation mit Sitz im Gazastreifen und Politbüro in Damaskus (Syrien). Der PIJ entstand als Ableger der Muslimbruderschaft und wurde bei ihrer Gründung ideologisch vom islamischen Regime in Iran beeinflusst. Die Organisation lehnt die Oslo-Abkommen ab und ihr Ziel ist die Errichtung eines souveränen islamischen palästinensischen Staates.

Der bewaffnete Flügel des PIJ sind die Al-Quds-Brigaden (auch bekannt als „Saraya“), die ebenfalls 1981 gegründet wurden und im Westjordanland und im Gazastreifen aktiv sind. Ihre Hauptstützpunkte im Westjordanland sind die Städte Hebron und Dschenin. Zu seinen Operationen gehörten Selbstmordattentate, Angriffe auf israelische Zivilisten sowie der Abschuss von Raketen auf Israel. Seit 2018 ist ihr gewählter Generalsekretär Ziyad al-Nakhalah und sein Stellvertreter Muhammad al-Hindi.

Diese Gruppe ist eine sunnitisch-islamistische Bewegung, umfasst allerdings auch andere religiöse Überzeugungen. Die Ideologie des PIJ ist unter anderem sowohl vom Antiimperialismus als auch vom Panislamismus beeinflusst. Die Organisation betrachtet den israelischen Staat sowohl als Besatzungsmacht als auch als Kolonialmacht, die abgebaut werden muss. Sie glauben, dass der arabisch-israelische Konflikt seine Wurzeln nicht im Jahr 1948 und der Entstehung des israelischen Staates hat, sondern vielmehr im westlichen Imperialismus und seinen Auswirkungen auf die islamische Einheit. Die Organisation gilt als eine der radikalsten militanten Gruppierungen im Nahen Osten.

Und nicht zu vergessen: der Iran liefert Waffen für Putins Krieg in der Ukraine.

Wenn ich mir die Lage im Nahen Osten so überlege …

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