Erinnerungen an meine Autos,

besonders an die übertragenen 2cvs

In den sozialen Meidien treten neben gegenseitige Beschimpfungen (leider) auch oft Photos „vom Alten Wien“ auf. So eines sah ich heute früh. Es ging um die „alte“ Schleife des 71ers, in der Nebenfahrbahn des Rings, beim Schwarzenbergplatz.  

Man sah nicht nur die früheren Straßenbahnwaggons, sondern auch zwei dort geparkte Autos. Eines davon war ein 2cv, und als ich das Datum des Photos ansah, dachte ich daran, dass dieser 2cv meiner gewesen sein könnte. Ich arbeitete bei der International Atomenergie Agency, die damals noch im Grand Hotel ihren Sitz hatte. Und ich könnte daher durchaus dort geparkt haben.

Mein erstes Auto war kein 2cv, sondern ein Renault 4cv, übertragen, eher spontan gekauft (um 5000 Schilling, ich konnte ihn später um fasst denselben Preis wieder verkaufen). Das kam so:  Nachdem ich mit meinem zweiten Kind in der Tragtasche vom Arzt kam, grad als ich dabei war, die hohen Stufen des 158ers hinaufzuklettern, kam ein ehemaliger Verehrer (ausgerechnet) mit seinem Auto vorbei, packte mich (total erschöpft, verschwitzt und definitively not looking my best) und meine Tasche in sein Auto und führte mich nach Hause. Das war der Anlass für mein Leben mit eigenem Auto. Als ich dann die ersten paar Blechschäden hinter mich gebracht hatte (mein Mann nannte mich damals „Bumsti, den Versicherungsschreck) und mich nicht mehr vor jedem Links-Abbiegen fürchtete, ersetzte ich dann den Renault durch die Citroen 2cvs (ich hatte dann mehrere hintereinander).

Die 2cv’s waren besondere Autos. Besitzer dieser grüßten einander auf der Straße, wenn man einander begegnete. Man konnte das Dach aufrollen („sehr“ händisch zwar, aber immerhin, ich erinnere mich einmal im Vorfrühling fuhren wir alle miteinander bei offenem Dach und Sonnenschein auf die Sophienalpe). Diese Autos verfügten über diese unsägliche „Revolverschaltung“. Man konnte die Seitenfenster aufklappen, aber bei engen Kurven fiels die Klappe herunter, und wer seinen Ellbogen dort „geparkt“ hatte, bekam eine heftigen Schlag aufs „narrische Bein“, (so passiert, als einmal mein Chef mit mir mitfuhr und über die Enge in dem Fahrzeug schimpfte).

Es war ein wunderbares Transport-Auto, denn man konnte alles von oben hineinladen – ich transportierte einmal einen Thonet-Schaukelstuhl, den ich „privat“ in Baden gekauft hatte.  Kein Problem.

Mit den 2cv bin ich oft in den sogenannten Country Club der Atombehörde gefahren – in Tullnerbach. Am Sonntag mit der Picknicktasche, mit den vorgebratenem Hendl und dem Erdäpfel-Gurkensalat. (oft mussten wir mit zwei Autos fahren, dann mein Mann arbeitete damals sehr oft auch am Sonntag, beginnend am Nachmittag und ich blieb dann mit den Kindern bis am Abend im Bad (Country Club)

Oft bin ich – mit beiden Kindern – zu Rätsel-Rallys gefahren, die damals so beliebt waren. Gewonnen haben wir selten, denn andere nahmen „Experten“ für Sport, Kultur, Geschichte etc. mit und hatten Lexika für alles und jedes dabei.

Es waren 2cvs, mit denen meine beiden Kinder Fahren gelernt haben (ich danebensitzend) und ihre Fahrprüfung abgelegt haben.  

Es war nicht nur einmal, dass mir der OEAMTC weiterhelfen musste, z.B. als Funken beim Schalten aus dem Boden schossen und ich das Auto voller Kinder nach eine Kinderparty hatte.

Als der letzte 2cv schon mehr Öl als Benzin verbrauchte und sich öfter in der Werkstatt, als fahrend auf der Straße befand, trennte ich mich (sehr ungern) von diesem Autotyp. Mein Mann meinte, dass es Zeit wäre mir einmal ein neues und nicht immer nur ein übertragenes Auto zuzulegen.

Dieses Auto war dann ein Nissan Micra Mouse (Kleinwagen mit 4 Türen, das war wichtig), denn ich beförderte oft meine Mutter und meine Tante, damals schon ältlich, sonntags auf „den Friedhof“ (und natürlich zurück). Und unsere Freunde waren oft dankbar, wenn wir beim Heurigen waren, dass ich mit dem Auto alle mitnahm, weil es mir nichts ausmachte an einem Achtel den ganzen Abend zu „zuzeln“ (wie sie es bezeichneten).

Den Nissan hatte ich nicht lang, denn nach seiner Gehirnblutung konnte mein Mann nicht mehr Autofahren, daher gab ich meine Micra Mouse ab -und fuhr mit dem größeren (schnelleren) Auto meines Mannes. War eine ziemliche Umstellung.

Dennoch – ein eigenes Auto ist mehr als das, es bedeutet Freiheit, es jederzeit benutzen zu können, egal ob man einen Kratzer macht oder nicht (mein Mann ließ jeden Kratzer immer sofort reparieren). Man ist unabhängig und selbstbestimmt. Ich weiß das genau, denn jetzt – auf meine alten Tage – fahre ich nicht mehr selbst (Reaktion zu langsam und Kopf-Drehen zu schmerzhaft, um rasch in die Seitenspiegel schauen zu können).

Wenn ich noch einmal – und das ist ohnedies selten genug – einen 2cv sehe, werd‘ ich ganz nostalgisch.

Erinnerungen an meine Autos,

4 Gedanken zu “Erinnerungen an meine Autos,

  1. Jörg schreibt:

    Mir hat Katharina mal, als sie Urlaub machte für 2 Wochen ihren 2CV geliehen. 1983 oder so …. Ich hab das Fahren sehr genossen, 21 oder 29 ? PS waren damals sehr ok. Wird auch mal Deiner gewesen sein …..

    Jörg

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  2. So ein Toploaderauto, wie der 2cv ist sehr praktisch. Wir besaßen mal ein Peugeot 207 Cabrio. In der Umzugsphase haben wir damit sehr viele unhandliche Dinge transportiert, entweder offen, oder erst aufmachen, dann reinpacken und dann das Dach wieder schliessen. Unglaublich, was in so ein kleines Auto alles reinpasst.

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