Überlegungen bei einem Feiertags-Spaziergang

Nur so ein kleiner Spaziergang – es ist ja so prächtig, bei dem Wetter. In früheren Zeiten wäre ich bei diesem Wetter wahrscheinlich in einem der Bäder Wiens gewesen – z.B. dem Krapfenwaldlbad, und wäre mächtig stolz, auf meinen ersten Sonnenbrand im Jahr.  So etwas haben wir damals nicht vermieden!

Später bin ich dann in Pernitz in unserem Garten gewesen, der war zwar wunderschön (für mich, andere haben ihn vielleicht weniger gepflegt empfunden) aber im Frühjahr – also um diese Jahreszeit musste jedes Wochenende gemäht werden. Wir legten halt damals noch Wert auf „einen Rasen“, der wirklich „naturgemäß“ immer verunkrautet war. Aber wenn dann gemäht war, war es schön, im Liegestuhl in der Sonne (später dann doch unter der Markise) zu liegen. Aber selbst da war ich nicht immer zufrieden, denn wir hatten zwar eine Dusche im Garten aufgestellt, aber ich habe mir anfangs einen Swimming Pool und später einen Swimming Pond gewünscht. Beides haben wir nicht realisiert, weil wir nur eine sehr dünne Erdschicht haben – und drunter Felsen. Das hätte man dann wohl sprengen müssen, und da wären das Risiko für das Haus und die Kosten für den Pond dann doch zu hoch gewesen. Ja und auch ein Pond würde Arbeit verursachen …  

Somit bin ich heute durch meine Parks gegangen, es blüht ja alles prächtig, sogar die so genannten Akazien blühen, die ja eigentlich Robinien sind. Die Buschrosen stehen in voller Blüte – in den verschiedenen Farben. Und die Amseln singen um die Wette.

Es wäre ja alles sehr schön, wenn nicht so viele Leute in diesen Parks wären. Und manche dieser Menschen-Gruppen) sind noch dazu unerträglich laut. Mich stören keine kleinen Kinder, die weinen oder sonstigen Krach machen. Obwohl, da war so ein kleiner Bub mit seiner Großmutter und seiner kleinen Schwester. Irgendetwas hat die Großmutter vorgeschlagen, er hat mehrmals laut NEIN geschrien, und mit gesamten Körpereinsatz mit dem Fuß aus ziemlicher Höhe aufgestampft, und das mehrmals, ich habe die arme Großmutter nicht beneidet, besonders weil sich in solchen Fällen gerne „Experten“ einmischen.

Die Wiesen in den Parks sind voll mit Menschen, ihre Räder achtlos hingeworfen., ausgebreitete Decken mit Picknicks.  Die Mistkübel überfüllt, rundherum liegt weiterer Mist und der Wind treibt leere Plastikflaschen munter dahin. Vor so einem verlängerten Wochenende könnten doch mehr Mistkübel aufgestellt werden – das passiert ja nicht das erste Mal.

Für mich gab es kaum ein Platzerl auf einem Bankerl …

Ich habe mich in Nostalgie üben wollen – ist mir natürlich nicht gelungen. Ich habe gemeint, in der Meierei im Volksgarten wäre es gemütlicher.  Daran habe ich viel gute Erinnerungen. An das Butterbrot mit Schnittlauch und an die saure Milch dazu, an den Kiesboden, an die frechen Spatzen, die auf den Tisch kamen um die Brösel aufzupicken. Alles Geschichte. Beim Eingang „bitte warten, bis Ihnen ein Platz angewiesen wird“. Ja, es ist dann ohnedies schnell gegangen, sogar eine sonnige Ecke habe ich erwischt. Ein kleiner Apfelsaft (naturtrüb) mit Wasser aufgespritzt, EUR 4,50, ich finde, das ist schon stolz. (aber ich habe mich auch am Vormittag in der Konditorei gewundert, als ich für ein Tortenstück zum Mitnehmen EUR 5,30 bezahlt habe).

Freunde habe ich keine bei meinem Spaziergang getroffen. Allerdings hat mich einer der Freunde meines Enkels freudig begrüßt – hat mich auch wieder gefreut.

Der Innere Burghof wird restauriert. Leider sind Baucontainer dort aufgestellt. Aber auch am Heldenplatz stehen wieder Container, in Orange – ich weiß nicht wofür, aber kann diese Plätze nicht einfach schön sein lassen, ohne immer wieder etwas aufzubauen?

Heute klage ich über Overtourismus, die Wiener sind alle über das lange Wochenende weggefahren, dafür sind viel Touristen gekommen. Die Wiener wären halt meist zu Hause, die Fremden „müssen“ (gerade in meiner Umgebung „besichtigen“.

Das Besichtigungsangebot sollte doch etwas ausgeweitet werden, auf die doch wunderschöne Höhenstraße oder auf die Gebiete am Wasser … (aber genau genommen, dort könnte ich ja auch hinfahren?)

Überlegungen bei einem Feiertags-Spaziergang

Hinterlasse einen Kommentar