Wenn man terrisch ist, kann man das verbessern – es ist aber mühsam

Ich höre schlecht. Das ist unangenehm, aber dagegen helfen Hörgeräte, die zwar teuer sind, aber immerhin. Ich habe meine schon eine gute Weile, und hätte „Anspruch auf Neue“, aber wozu? Ich gebe zu, sie sind mir unangenehm und ich trage sie nur ins Konzert, ins Theater und bei erwarteten größeren Menschenansammlungen. Das ist nicht richtig. Aber an den Ohren hängt derzeit viel, da sitzen Brillen drauf, da hängen Ohrringel dran. Naja, da verrutschen die Hörgeräte, man befürchtet ihren Verlust …

Außerdem erfordern sie Batterien. Man soll ja immer die Batterien beider Hörgeräte gleichzeitig austauschen, aber warum soll ich noch gute Batterien (die ja gar nicht so billig sind) wegwerfen, naja, entsorgen! Denn die Hörgeräte geben einen Ton von sich, wenn die Batterien leer werden, das ist nun ziemlich unangenehm, mitten in einem Konzert. Da kann man die Prozedur des Auswechselns nicht wirklich vornehmen – das Konzerterlebnis (Theatererlebnis) ist ab nun etwas beeinträchtigt.

In letzter Zeit habe ich nun besonders schlecht gehört, die Hörgeräte haben auch nichts mehr genutzt. Die Familie bemühte sich, es musste meinetwegen laut, deutlich und langsam gesprochen werden. Die Nachrichten in den Radio- und Fernsehnachrichten habe ich gerade noch verstanden, aber bei Filmen, naja, da konnte ich nur erahnen, was gesprochen wurde (die im Fernsehen gebotenen Krimis sind aber auch nicht schlechter, wenn man sie nicht versteht).  Es ist schon schlimm, wenn man schlecht hört, wenn die Pointen bei lustigen Geschichten im Gelächter der anderen untergehen etc. man fühlt sich ziemlich ausgeschlossen. 

Ich redete mir ein, dass die Hörgeräte einen Defekt hätten und bin zum Gerätehersteller gegangen.  Die sehr nette Dame dort, die mich immer betreut, hat darauf hingewiesen, dass meine Ohren wieder einmal verstopft wären. Den vom Gerätehersteller nominierten Ohrenarzt habe ich tunlichst vermieden, dessen „Ohrenausputzen“ tat das letzte Mal ziemlich weh. Also suchte ich einen anderen Ohrenarzt auf, der das weitgehend schmerzlos durchführte, aber feststellte, dass ich zwar sehr schlecht höre, das aber gut kompensieren könnte – na immerhin etwas!

Damit zurück zum Gerätehersteller: neuerlicher Hörtest, also ja, mein Hören hat sich verschlechtert, ich höre wohl hohe Töne schlecht (wie bereits früher) aber jetzt haperts auch bei den tiefen Tönen. Damit mussten die Geräte neu eingestellt werden. Ich wurde ermahnt, jetzt öfter zur Kontrolle zu kommen und die Geräte IMMER zu tragen.

Beim ersten Tragen war ich erstaunt, was ich so alles bisher nicht gehört hatte, aber so sehr abgegangen ist mir das auch wieder nicht: das Klacken der Tasten der PC-Tastatur, das Rauschen vorbeifahrender Autos, ungewollt gehörte Gespräche von Vorbeigehenden …

Aber ich bin dennoch dankbar, dass ich wieder höre (hoffentlich auch im Burgtheater); bei den Krimis im Fernsehen ist es mir egal. Außerdem den meisten meiner Altersgenossen geht es auch nicht besser.

Wenn man terrisch ist, kann man das verbessern – es ist aber mühsam

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