Ist man ein Rassist, wenn man islamophob ist?

Die EU hat den Islam mit dem Mekka-Manifest der Organisation für Islamische Zusammenarbeit (OIC) von 2005 zum „Miteigner Europas“ erklärt.

Das Mekka-Manifest

ist ein Manifest des Internationalen Islamischen Gelehrtenrats (Islamic Fiqh Council), das am 10. Januar 2002 in Mekka verabschiedet wurde. Es entstand in Reaktion auf die Terroranschläge am 11. September 2001 in den Vereinigten Staaten. Das Dokument verurteilt islamistischen Terrorismus und wendet sich gegen jede Form von Gewaltanwendung, die sich auf den Islam berufen will. Muslimen wird explizit verboten, sich an derartigen Verbrechen zu beteiligen, und stellt fest,
„… dass Extremismus, Gewalt und Terrorismus nicht im Geringsten zum Islam gehören. Diese Verhaltensmuster bergen in sich ungeheuerliche Auswirkungen und stellen eine Übertretung und eine Ungerechtigkeit gegen andere dar, die im Widerspruch zum Koran und zur Tradition des Propheten stehen. Der internationale Islamische Gelehrtenrat erklärt vor der gesamten Welt, dass die Tötung einer einzigen Person nach islamischen Maßstäben in ihrer Abscheulichkeit der Tötung der gesamten Menschheit gleichkommt.“
Das Manifest beruft sich auf den Koran, die Scharia und die Sunna, und stellt fest, dass aus muslimischer Sicht keine dieser Glaubensgrundlagen Gewaltverbrechen rechtfertigen oder nahelegen würden. „Dschihad ist kein Terrorismus.“ Das Dokument fordert einen „gesetzlichen Dschihad gegen Aggression und Unterdrückung, um Wahrheit und Gerechtigkeit aufzubauen“, und grenzt diesen strikt vom Dschihadismus ab. Es gilt als wichtiges Dokument des Islams gegen Extremismus. Und wie viele Terrorangriffe hat es seither gegeben?

Lebt Europa nach diesem Mekka-Manifest?

In Frankreich fragt man sich, wieso es nicht gelungen ist die Araber (also die Muslime) zu zivilisieren. Die Antwort, die darauf gegeben wird: Die Muslime wollen sich nicht zivilisieren lassen. Araber/Muslime haben ihre eigenen Traditionen, und als Europäer hatte man das Gefühl, dass man nicht nachvollziehen konnte, was ein Muslim denkt, und dass man dem nicht trauen konnte, was er sagt. Ihre Einstellung gegenüber Frauen ist anders, und überhaupt wurden sie als Vergewaltiger, Lügner, Diebe und Menschen gesehen, die Messer tragen. So klar wird das aber selten ausgesprochen: Man gibt sich lieber als Säkularist, Feminist oder auch „Anti-Terrorist“.

In Charlie Hebdo wird derzeit dazu kommentiert (Laurent Sourisseau „Riss“): die Attentate von Paris und Brüssel sind nur die sichtbare Spitze eines riesigen Eisbergs, die weniger sichtbaren Teile umfassen z.B. den Schweizer Denker, Tariq Ramadan, der sich doppelzüngig als moderat bezeichnet, aber heimlich für die Einführung der Scharia in Europa wirbt. Natürlich wird Ramadan keine Kalaschnikow in die Hand nehmen oder eine Bombe bauen. Das werden andere für ihn tun. Diese anderen sind wir, die wir einverstanden sind, dass kein Schweinefleisch mehr im Kantinen-, Schul- oder Gefängnisessen enthalten sein darf, es sind wir, die wir zulassen, dass Frauen verschleiert im öffentlichen Raum auftreten, es sind wir, die wir modische Burqinis und sonstige islamische Bekleidung beklatschen.

Wird der Weg in ein islamisches Europa durch Toleranz und kulturellen Relativismus gepflastert? Alain Finkielkraut (* 30. Juni 1949 in Paris), französischer Philosoph und Autor und Mitglied der Académie française meint dazu, dass Anti-Rassismus eine sehr gefährliche Ideologie des 21. Jahrhunderts wäre, vergleichbar mit dem Kommunismus und seiner Rolle im 20. Jahrhundert. Die gefährlichste Form des Anti-Rassismus wäre jedoch Widerstand gegen Islamophobie. Das ist nicht nur eine Position der „Rechten“. Selbst Manuel Carlos Valls (* 13. August 1962 in Barcelona), französischer Politiker des Parti socialiste (PS) und seit dem 31. März 2014 Premierminister der Französischen Republik, beschreibt 2013 Islamophobie als das „Trojanische Pferd der Salafisten“. Die Feministin Elisabeth Badinter (* 5. März 1944), französische Philosophin und Professorin an der Eliteuniversität École polytechnique in Paris, meinte, dass die Anklage der Islamophobie eine Waffe wäre, die die Islamo-Linken den Islamisten in die Hände geliefert hätten. Den Islam anzugreifen wäre kein Rassismus sondern vielmehr eine Verteidigung der französischen Werte, besonders der Laizität und des Schutzes der Rechte der Frauen; denn es führte zu einer Befreiung aller französischen Bürger, besonders jener muslimischen Frauen, die unter der Tyrannei ihrer Männer, Väter, aber auch ihrer Umgebung in den Gebieten der Banlieue litten.

Islamophobie ist ein schwammiger Begriff, dem liegt allerdings die Tatsache zugrunde, dass der Islam eben nicht nur eine Religion, sondern eine Anleitung für das gesamte Leben eines Muslims ist. Vertreter des traditionellen Islam ebenso wie jene des Islamischen Staates haben ein Interesse, diese „Schwammigkeit“ aufrecht zu erhalten. Aber auf der anderen Seite stehen jene Menschen, die vorgeben, nur den Islam zu kritisieren, aber dabei die einzelnen Muslime beleidigen.

Also bin ich jetzt ein Rassist, wenn ich europäische Werte verteidige und mich gegen einen Islam stelle, der letztendlich die Weltherrschaft anstrebt?

angeregt durch: Die Presse, 6. April 2016, Hans-Peter Raddatz: Europas Eliten, die EU Bürger und der Islam

Ist man ein Rassist, wenn man islamophob ist?

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